Seite 1
Are you ready to rock… again? Mit Guitar Hero III geht die Serie in die mittlerweile vierte Runde und der Wechsel zum Entwickler Neversoft bringt einige Neuerungen mit sich.
Das Spielprinzip ist zum Glück das gleiche, nur wurden einige Feinheiten geändert. Doch das Wichtigste zuerst: die Musik. Satte 71 Songs warten darauf, gemeistert zu werden. Die Genre-Auswahl ist breit gefächert: von 70’s-Rock und Punk bis zu Alternative und Metal ist alles vertreten. Allerdings finden sich bei den Songs nicht nur Knaller wieder, die Trackliste stieß in der Redaktion teilweise auf Unverständnis: Weshalb zählen Gruppen wie die Bret Michaels Band zur Riege der Rock-Legenden?
Die Umsetzung der Lieder ist diesmal etwas komplexer geraten. Auf den höheren Stufen müsst Ihr sehr viele Drei-Noten-Akkorde spielen, um die sich oft einzelne Noten tummeln. Das macht Guitar Hero III zum Teil schwerer zu spielen als die Vorgänger. Im Gegensatz dazu ist die Eingabe-Abfrage toleranter: Hammer-ons und Pull-offs sind einfacher zu bewerkstelligen, und auch das Zeitfenster zum Anschlagen der Noten scheint größer zu sein, was vor allem den Soli etwas von ihrer partiell irrsinnigen Schwierigkeit nimmt. Nichtsdestoweniger haben die Stufen ’Hard’ und ’Expert’ ihren Namen redlich verdient – nicht zuletzt aufgrund der langen Solo-Passagen.
Weitere Neuerung ist der Battle-Modus, der auch in den drei Boss-Kämpfen des Karriere-Modus Verwendung findet. Hier liefert Ihr Euch Gitarrenduelle mit den Rock-Größen Slash und Tom Morello. Meistert eine bestimmte Notensequenz und Ihr erhaltet statt der ’Star Power’ ein Item, mit dem Ihr Euer Gegenüber sabotiert: Zerstört ihm eine Saite, lasst die Noten blinken oder schraubt seinen Schwierigkeitsgrad hoch. Klingt nervig und ist es auch – vor allem, da der Endboss höllisch schwer ist.
Neu auch der Koop-Karriere-Modus: Habt Ihr einen Mitspieler zur Hand, könnt Ihr den mit kleinen Story-Sequenzen inszenierten Karriere-Modus auch zu zweit spielen. Dafür entfällt aber der Quickplay-Koop-Modus des Vorgängers, der lediglich auf der Xbox 360 per Patch nachgereicht werden soll. Der Clou am Koop-Modus: Die zu spielende Tracklist variiert von der des Einspieler-Modus – es kommen vor allem Songs vor, die mehr als eine gute Gitarrenspur bieten, damit beide Spieler gleich beschäftigt sind. Habt Ihr keinen Mitspieler, müsst Ihr aber auf einige Songs verzichten oder einen Cheat bemühen, da Ihr sie nur im Koop-Modus freispielen könnt. Das alles lenkt aber nicht ganz davon ab, dass sich das Prinzip langsam abnutzt. Statt des Battle-Modus hätten wir uns Erweiterungen wie Effektpedale, drucksensitive Knöpfe für ein Finger-Vibrato oder Improvisations-Solo-Parts gewünscht.
Audiovisuell hat sich nichts geändert. Bei ’Star Power’-Einsatz erklingt der Sound jedoch mit metallischem Hall und eine stärkere Blau-Färbung des Griffbrettes lässt manchmal Noten schwerer erkennen.
Zusammen mit Guitar Hero III erscheinen neue Gitarren. Die begeistern mit wertigerer Verarbeitung und Knöpfen, die angenehmen Widerstand bieten. Darüber hinaus sind die Instrumente für den einfachen Transport zerlegbar, austauschbare Faceplates bieten Raum für Individualismus.
Die Songliste
3‘s and 7‘s – Queens of the Stone Age
Anarchy in the U.K. – The Sex Pistols
Avalancha – Heroes Del Silencio
Barracuda – Heart*
Before I Forget – Slipknot
Black Magic Woman – Santana*
Black Sunshine – White Zombie*
Bulls on Parade – Rage Against The Machine
Cherub Rock – Smashing Pumpkins
Cities on Flame – Blue Oyster Cult*
Cliffs of Dover – Eric Johnson*
Closer – Lacuna Coil
Cult of Personality – Living Colour
Devil Went to Georgia – Charlie Daniels Band*
Down ’n dirty – LA Slum Lords
Even Flow – Pearl Jam
F.C.P.R.E.M.I.X. – The Fall of Troy
Generation Rock – Revolverheld
Go That Far – Bret Michaels Band
Helicopter – Bloc Party
Hier kommt Alex – Die Toten Hosen
Hit Me with Your Best Shot – Pat Benetar*
Holiday in Cambodia – Dead Kennedys*
I‘m in the Band – The Hellacopters
Impulse – An Endless Sporadic
In Love – Scouts of St. Sebastian
In the Belly of a Shark – Gallows
Knights of Cydonia – Muse
Kool Thing – Sonic Youth
La Grange – ZZ Top*
Lay Down – Priestess
Mauvais Garcon – NAAST
Metal Heavy Lady – Lions
Minus Celsius – Backyard Babies
Miss Murder – AFI
Mississippi Queen – Mountain*
Monsters – Matchbook Romance
My Curse – Killswitch Engage*
My Name is Jonas – Weezer
Nothing for me here – Dope
Number of the Beast – Iron Maiden
One – Metallica
Paint It Black – The Rolling Stones
Paranoid – Black Sabbath*
Prayer of the Refugee – Rise Against
Pride and Joy – Stevie Ray Vaughn*
Radio Song – Superbus
Raining Blood – Slayer
Reptillia – The Strokes
Rock You Like a Hurricane – Scorpions*
Rock and Roll All Nite – Kiss*
Ruby – Kaiser Chiefs
Sabotage – Beastie Boys
Same Old Song and Dance – Aerosmith
School‘s Out – Alice Cooper*
Slash‘s Original Boss Battle Recording
Slow Ride – Foghat*
Story of My Life – Social Distortion*
Stricken – Disturbed
Suck My Kiss – Red Hot Chili Peppers
Sunshine of Your Love – Cream*
Take This Life – In Flames
Talk dirty to me – Poison
The Metal – Tenacious D
The Seeker – The Who*
The Way It Ends – Prototype
Through the Fire and Flames – Dragonforce
Tom Morello‘s Original Boss Battle Recording
Welcome to the Jungle – Guns N‘ Roses
When You Were Young – The Killers
Bei vielen Songs wurden die Master-Bänder verwendet, d.h. Ihr lauscht den echten Interpreten. Nur die mit * gekennzeichneten Songs sind Coverversionen.
Meinung
Jan Königsfeld meint: Auch die vierte Auflage des Plastikgitarren-Spektakels ist höllisch spaßig. Das liegt vor allem daran, dass das Spielsystem nahezu unangetastet blieb. Denn der neue Battle-Mode nervt mich mehr, als dass er Laune macht – hier zählt nicht mehr nur das Können. Auch die Songauswahl gefiel mir anfangs nicht wirklich – da fand ich den zweiten Teil besser, vor allem was die Bonussongs angeht. Aber auch in Guitar Hero III schlummern herrlich zu spielende Tracks. Mein Überraschungshit: ”Black Magic Woman”. Die Einbindung der guitarhero.com Webseite zum direkten High-Score-Upload motiviert ohne Ende, alle Songs möglichst perfekt zu meistern – leider steht die PS2-Version außen vor: Dafür gibt’s Punktabzug vom Publikum.
Wertung
71 Songs
Karriere-Modus zu zweit spielbar
auf PS3, 360 und Wii online spielbar
Verlinkung mit der ”Guitar Hero”- Homepage möglich
Auf zum nächsten Gig! Auch in der vierten Auflage ist’s ein Fest für virtuelle Gitarreros. Allmählich nutzt es sich aber ein wenig ab.
Singleplayer90MultiplayerGrafikSound