Der Twitch-Streamer Zack „Asmongold“ Hoyt fiel insbesondere in der jüngeren Vergangenheit wiederholt mit kontroversen Äußerungen auf. Mit Kommentaren zum Nahost-Konflikt trieb er es nun zu weit und wurde von der Streaming-Plattform gesperrt.
Was hat Asmongold gesagt? In seinem Stream in der Nacht auf den 15. Oktober 2024 unserer Zeit hat sich Asmongold zum Gaza-Krieg geäußert. Der Streamer bezog sich auf die Scharia und die Behandlung von Frauen sowie queeren Menschen.
Er warf Palästinensern vor, Genozid bereits in ihrem Rechtssystem verankert zu haben. Es sei ihm daher egal, wenn diese Menschen selbst Opfer eines Genozids würden. Konkret sagte Asmongold: „Ich gebe einen Scheiß darauf. Sie sind furchtbare Menschen. […] Sie kommen von einer minderwertigen Kultur, die furchtbar ist und Menschen für ihre Identität tötet. […]“
Wichtiger Hinweis: Falls euch wegen der aktuellen Situation dunkle Gedanken plagen: Ihr seid nicht allein. Holt euch bitte Hilfe. Zum Beispiel bei der Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 oder der Online-Seelsorge, bei der ihr auch einen Chat nutzen könnt. Das ist kostenlos und gilt bundesweit.
Die Äußerungen sorgten für einen großen Aufschrei in den sozialen Medien, Partner und Mitgründer seiner Gaming-Organisation One True King (OTK) distanzierten sich von Asmongold. Nun zog auch Twitch Konsequenzen und sperrte den Zweit-Kanal des Streamers, auf dem er die Aussagen getätigt hatte.
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Wirbel in den sozialen Netzwerken
Wie entwickelte sich die Situation? Asmongolds Kommentare zum Gaza-Krieg wurden schnell geclippt und in den sozialen Netzwerken verbreitet. Auf X erhielt ein Ausschnitt des Streams über 35 Millionen Aufrufe.
Der Twitch-Streamer „Tips Out“, Mitgründer und COO der Gaming-Organisation One True King berichtete auf X von seinen eigenen Erfahrungen als Kind muslimischer Einwanderer in den USA.
Er schrieb: „Für viele, die Zacks [Asmongold] Äußerungen hörten, erinnerte die von ihm verwendete Sprache, ob beabsichtigt oder nicht, an die gleiche Entmenschlichung, die ihre Vorfahren plagte, ihre Großeltern und in einigen Fällen auch heute noch ihre Familien.“
Tips Out möchte die kommende Zeit nutzen, um hinter den Kulissen sicherzustellen, dass es den Mitarbeitern von OTK gut geht und die Organisation weiter gedeihen könne.
Der YouTuber „Detective Seeds“ verkündete auf X, nach Asmongolds Äußerungen über Muslime nicht länger mit Starforge Systems verpartnert zu sein, das ist die PC-Marke von OTK. Später berichtete er von Todesdrohungen und Review-Bombings, die er in Folge seiner Entscheidung erhalten habe. Dennoch stehe er dazu (via X).
Die Aussagen riefen auch den Polit-Streamer Hasan „HasanAbi“ Piker auf den Plan, der sich bereits ausführlich mit dem Gaza-Krieg auseinandergesetzt hat. Er kommentierte die Äußerungen von Asmongold in seinem Stream und setzte sich anschließend in einer dreistündigen Diskussion per Video-Call mit dem Streamer auseinander. Einen Mitschnitt davon findet ihr auf YouTube.
Asmongold zeigt sich einsichtig: “Mein Fehler“
Später äußerte sich Asmongold auf seinem eigenen X-Account zu der Situation. Rückblickend sei er „ein zu großes Arschloch“ bei der „Palästina-Sache“ gewesen. Dazu sagte er: „Mein Fehler.“ Niemand verdiene es, dass sein Leben zerstört werde, auch wenn er Dinge tue oder Ansichten vertrete, die in den Augen des Streamers rückschrittlich seien.
In einem Kommentar ergänzte der Streamer, dass er kein Problem damit habe, sich zu entschuldigen, wenn er tatsächlich Unrecht habe (via X). Diese Entschuldigung hinderte Twitch jedoch nicht daran, seinen Kanal im Verlauf des Tages zu sperren.
Unter Asmongolds Tweet findet sich allerdings viel Kritik an dessen Statement. Einige vermuten dahinter nur Schadensbegrenzung und bezeichnen das Statement als „PR-Post“, andere wiederum halten die Formulierung „My Bad“ für zu schwach in Anbetracht der getätigten Äußerungen.
Twitch greift durch gegen „hasserfülltes Verhalten“
Was ist über den Bann bekannt? Twitch reagierte am Abend des 15. Oktobers unserer Zeit und sperrte den Zweit-Kanal von Asmongold, auf dem er seit über einem Jahr vorwiegend streamt. Die Länge des Banns ist aktuell nicht bekannt, es wird Berichten zufolge von einer vorübergehenden Sperre ausgegangen, die laut Kotaku 14 Tage besteht.
In diesem Zeitraum darf Asmongold auch nicht auf seinem Haupt-Kanal live gehen oder in Twitch-Streams seiner Orga auftauchen. Das fällt unter die “DrDisrespect-Regeln“ von Twitch zum Umgehen von Sperren.
In einem Statement gegenüber IGN erklärte ein Sprecher der Streaming-Plattform: „Wir ergreifen Maßnahmen, wenn es Verstöße gegen unsere Community-Richtlinien gibt, einschließlich Richtlinien für hasserfülltes Verhalten und anderer Regeln.“
Die Äußerungen von Asmongold fügen sich in seine Entwicklung über die letzten Jahre ein. Galt der Streamer früher noch als Autorität für MMORPGs und war vor allem für WoW bekannt, stellte er seine Inhalte ab 2022 zunehmend auf Reaction-Content und fiel wiederholt mit kontroversen Aussagen auf. Erst kürzlich veröffentlichte Asmongold ein Video, in dem er endlich erklärte, warum er so ist, wie er ist.
Der Beitrag „Mein Fehler“ – Asmongold entschuldigt sich nach schwierigen Aussagen auf Twitch, kassiert trotzdem einen Bann erschien zuerst auf Mein-MMO.de.