Asmongold wird von Twitch gebannt, verliert Partner und seine Firmen – Erklärt, wie es weitergeht und klingt wie ein neuer Mensch

Zack „Asmongold“ Hoyt war früher der führende MMORPG-Streamer von Twitch, fiel in den letzten Jahren jedoch zunehmend mit kontroversen Aussagen auf. Nach besonders schwierigen Äußerungen zum Gaza-Krieg gibt sich der Streamer geläutert.

Was hat es mit dem Bann auf sich? Asmongold wurde in der Nacht auf den 16. Oktober 2024 unserer Zeit vorübergehend von Twitch gebannt, nachdem er Aussagen zum Gaza-Krieg getätigt hatte. Seine Ausführungen empfanden viele als menschenverachtend.

In der Folge distanzierte sich ein Gründungs-Mitglied seiner Organisation One True King (OTK) von Asmongold, ein Partner beendete die Zusammenarbeit mit seiner PC-Marke Starforge. Wir haben auf MeinMMO über die Äußerungen und den resultierenden Aufschrei in den sozialen Medien berichtet.

Jetzt zieht der Twitch-Streamer Konsequenzen. Ein etwa 20-minütige Video von Asmongold ist grob in zwei Hälften geteilt. In der ersten Hälfte bezieht der Streamer Stellung zu seinen Äußerungen und reflektiert seinen Wandel über die letzten zwei Jahre. Anschließend spricht er darüber, wie es fortan weitergehen soll.

Asmongold gibt zu, in den vergangenen Jahren zunehmend gehässiger geworden zu sein.

Asmongold nennt eigene Aussagen „furchtbar und ekelhaft“

Was sagt Asmongold rückblickend? Der Twitch-Streamer nennt seine Kommentare zum Gaza-Krieg „ekelhaft“. Er habe über den Tod unschuldiger Menschen gesprochen. Das sei furchtbar, ekelhaft und gehässig gewesen.

Asmongold macht zwar deutlich, dass er nichts beschönigen oder sich herausreden möchte, liefert jedoch zusätzlichen Kontext zu seinen Äußerungen. So erklärt der Streamer, dass er selbst zwar römisch-katholisch erzogen wurde, jedoch schon immer ein Atheist gewesen sei.

Er sei gegen religiösen Extremismus und nur das habe er mit seinen Aussagen eigentlich kritisieren wollen, so Asmongold weiter. Es sei jedoch falsch gewesen, alle Menschen in Palästina diesen Gruppen zuzuordnen und nicht zu differenzieren. Er fühle sich wie ein „absolutes Arschloch.“

Nach seinen Äußerungen seien es muslimische Menschen gewesen, und Menschen mit Angehörigen in Palästina, die auf ihn zugegangen seien, ihm Gespräche angeboten hätten. Die Konfrontation mit Menschen muslimischen Glaubens hat Asmongold augenscheinlich sehr zu denken gegeben.

Das ganze Video könnt ihr euch hier ansehen:

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Streamer reflektiert Wandel über die letzten zwei Jahre

Seine Kommentare charakterisiert der Twitch-Streamer als Teil einer Entwicklung, die er über die letzten zwei Jahre vollzogen habe. Er habe sich in die „gehässigste, unfreundlichste, fieseste, einfach gefühlloseste und psychopathischste Version“ seiner selbst entwickelt, erklärt Asmongold.

Während er früher als Authrorität zu MMORPGs galt und vor allem mit WoW in Verbindung gebracht wurde, war Asmongold in letzter Zeit hauptsächlich mit kontroversen Äußerungen aufgefallen. Die schlugen oft in eine „anti-woke“ Kerbe und wirkten vom Kulturkampf in den USA gefärbt.

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Der Twitch-Streamer sagt zwar, dass er nicht bei allem in den letzten zwei Jahren auf dem falschen Weg gewandert sei, er habe sich jedoch verrannt.

Asmongold sagt, er habe die falsche Medien konsumiert und den Bezug zur Realität verloren

Dabei geht er auf die Art der Medien ein, die er selbst konsumiert habe. Die hätten ihm bestimmte Prädispositionen und Vorurteile vermittelt, für die er jedoch überhaupt keinen Kontext aus einer eigenen Lebenserfahrung habe.

Asmongold beschreibt sich zudem als so hyperfixiert darauf, Feedback zu hören und zu lesen, dass er den Bezug zur Welt und zur Realität verloren habe. Durch die Ereignisse der letzten Tage sei das nun alles etwas ins rechte Licht gerückt worden.

Zudem sagt er, das Streamen habe sein ganzes Leben eingenommen, das sei seine ganze Existenz. Für ihn sei das sehr ungesund und habe ihn zu so einer eindimensionalen Person werden lassen, die kaum noch eine Person sei.

Nun müsse er sich selbst in den Griff bekommen, seinen Verstand unter Kontrolle kriegen und sein Leben in Ordnung bringen, denn das liege in Trümmern.

Orga und PC-Firma trennen sich im gegenseitigen Einverständnis

Welche Konsequenzen zieht Asmongold? Der Twitch-Streamer tritt im gegenseitigen Einverständnis von seinen Führungspositionen zurück, sowohl bei seiner Orga One True King, als auch den zugehörigen Marken, darunter der PC-Linie Starforge.

Ihm sei das schon länger alle zu viel geworden, so der Twitch-Streamer.

OTK bezeichnete die Äußerungen in einem Post auf X als „ekelhaft und abstoßend“ und erklärt, dass man jede Form der Diskriminierung und Gewalt anprangere. Einen ähnlichen Ton schlägt auch Starforge in einem weiteren Statement auf X an.

Zuvor hatten sich Content Creator von Starforge distanziert und ihre Partnerschaft mit der PC-Marke aufgelöst (via X).

Asmongold will Buße tun, indem er sein Haus aufräumt

So soll es weiter gehen: Asmongold sagt, als er von seinem Bann erfahren habe, habe er sich erst einmal entspannt. Er habe das Gefühl gehabt, endlich Raum zum Atmen zu haben, zum Nachdenken. Danach habe er eine lange Liste mit Sachen geschrieben, die er mit seinem Leben anstellen möchte.

So möchte er zwar nach Ablauf seiner Sperre zum Streamen zurückkehren, jedoch etwas kürzertreten und gleichzeitig einen konstanteren Zeitplan einhalten, nicht nur mit dem Stream, sondern etwa auch seinen Schlafenszeiten.

Außerdem will er mehr Spaß haben, mit Menschen lachen statt über sie. Er will an seinem allgemeinen Tonfall arbeiten. Im Mitschnitt seines Streams klinge er wie ein furchtbarer Mensch, diese Person wolle er nicht mehr sein.

Darüber hinaus erklärt Asmongold, dass er seinen Horizont erweitern, in den Mittleren Osten reisen und sich ein eigenes Bild machen will.

Als Buße will Asmongold selbst einen Teil seines Hauses sauber machen

Überdies will der Twitch-Streamer zumindest einen Teil seines Hauses in Ordnung bringen. Dafür will er keine Reinigungskräfte anheuern, sondern das selbst erledigen. Das sei für ihn eine Art Buße. Er müsse Verantwortung übernehmen, für schlechte Dinge, die er getan habe.

In einem Post in seinem Subreddit schränkt Asmongold aber ein, dass er bei seiner Rückkehr nicht etwa die von ihm heftig kritisierte Beratungsfirma Sweet Baby Inc. bewerben oder Dustborn spielen werde, er wolle nur positiver und weniger gehässig sein.

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