Denuvo hat es satt, dass Gamer sie doof finden: „Ihr habt ein Problem mit uns, weil unsere Lösung funktioniert“

Die österreichische Firma hinter dem Kopier- und Cheatschutz Denuvo hat genug von ihrem schlechten Image. Nach dem misslungenen Versuchen über einen Discord-Server mit Spielern zu reden, äußert sich ein Vertreter der Firma, Andreas Ullmann, jetzt im Interview zu Vorurteilen der Gamer, der angeblichen Performance-Verschlechterung von Spielen und dem miesen Image der Firma.

Das ist die Aktion von Denuvo: Wir haben auf MeinMMO am 20. Oktober darüber berichtet: Denuvo hat eine Initiative gestartet, um das Image aufzubessern. Über einen Discord-Server wollte man mit Spielern ins Gespräch kommen, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Das Projekt war auf 2 Monate ausgelegt, doch schon nach 2 Tagen musste man den Discord-Server auf „Read only“ schalten. Es kamen einfach zu viele Beleidigungen rein.

Jetzt versucht man es anders: Product Manager Andreas Ullmann, seit mehr als 10 Jahren bei Denuvo, sprach am 23. Oktober mit Rock Paper Shotgun über Denuvo und warum Gamer die Firma so sehr hassen.

Er hatte auch brillante Ideen:

Piraten können nicht spielen, haben Zeit, um über Denuvo abzulästern

Warum hassen Gamer Denuvo?

Erstens: Unsere Lösung funktioniert einfach. Piraten können Spiele, die unsere Lösung verwenden, über einen längeren Zeitraum nicht spielen, normalerweise so lange, bis der Herausgeber beschließt, unsere Lösung zu patchen.

Es gibt also eine riesige Community, eine Menge Leute auf diesem Planeten, die nicht in der Lage sind, ihre Lieblingsvideospiele zu spielen, weil sie nicht bereit sind, dafür zu bezahlen, und deshalb haben sie eine Menge Zeit, um in Communitys ihre Ansichten zu teilen und zu versuchen, Denuvo für viele Dinge verantwortlich zu machen – sie versuchen, die Spieleverlage dazu zu bringen, unsere Lösungen nicht zu verwenden, damit sie wieder anfangen können, Raubkopien von Spielen kostenlos zu spielen.

Der zweite Grund sei, dass es für Spieler schwer zu verstehen ist, warum Spiele überhaupt einen Kopierschutz oder einen Cheat-Schutz brauchen. Die würden ja keine direkten Vorteile für Spieler bringen. Aber Ullmann führt aus: Ein Kopierschutz sei wichtig für den Erfolg eines Spiels. Und je erfolgreicher ein Spiel sei, desto länger werde das Spiel weiterentwickelt.

Denuvo will den Hatern nicht mehr das Feld überlassen

Wie äußert sich der Hass? Ullmann sagt:

Man braucht sich nur die Steam-Foren anzuschauen, zum Beispiel. Eine sehr giftige, sehr feindselige Umgebung. Wenn ein Spiel ankündigt, eines unserer Produkte zu verwenden, dann tauchen in den Steam-Foren alle Behauptungen auf. SSDs werden durch unsere Lösung zerstört. Die üblichen Performance-Themen, und wir wollen diesen Leuten, die alles über uns posten, einfach nicht mehr das Wort überlassen. Wir wollen auch für Menschen da sein, die noch nie von uns gehört haben. Wir wollen auch unsere Sicht, unsere Meinung zu diesen Themen mitteilen und auch als vertrauenswürdige Informationsquelle fungieren.

Warum ist ihnen das überhaupt wichtig? Der Interviewer fragt Ullmann, warum er sich überhaupt darum schert, was Spieler denken. Wichtig sei es doch nur, dass die Firmen an Denuvo glauben und das Produkt einsetzen.

Ullmann sagt: Er sei schon so lange in der Firma und fühle sich wie in einer Familie, dass es ihm und auch anderen in der Firma einfach weh tue, wenn man so viel Hass lesen müsse, der auch einfach falsch sei.

Im Moment gäbe es zwei Arten, sein Spiel vor Raubkopierern zu schützen:

Entweder gar nicht

Oder man nutze eben den Schutz durch Denuvo

Er glaube, es könne sein, dass Entwickler davor zurückschrecken, sich an Denuvo zu wenden, weil der Ruf so schlecht sei und die Entwickler fürchten, dass auch sie Hass abbekommen, wenn sie mit Denuvo zusammenarbeiten.

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Wirkt sich denn Denuvo negativ auf die Performance aus? Ullmann sagt, es gibt einige valide Fälle, in denen es tatsächlich so sei. Aber diese Fälle seien viel seltener, als Leute behaupten. Man schütze etwa 60 bis 70 Spiele im Jahr und oft hänge sich die Kritik dann an einem Spiel auf, wie jetzt an Tekken 7. Aber es seien eben, wenn überhaupt, nur eine Handvoll Spiele, bei denen Denuvo die Performance verschlechtere: Umstrittene Software-Firma aus Österreich will 2 Monate lang mit Gamern reden – Hält nur 2 Tage durch

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