Der Goldene Kompass – im Klassik-Test (PS2 / PS3 / 360 / Wii / PSP)

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Spiel:Der Goldene KompassPublisher:SegaDeveloper:Shiny EntertainmentGenre:Action-AdventureGetestet für:360, PS2, PS3, PSP, WiiErhältlich für:360, PS2, PS3, PSP, WiiUSK:12Erschienen in:2 / 2008

Eine der (nicht wirklich) spannendsten Fragen des aktuellen Spielewinters steht vor ihrer Auflösung: Wird nach Der König von Narnia (2005) und Eragon (2006) mit Der Goldene Kompass der ’Spiele zu Fantasybuch-Verfilmungen, die bestenfalls okay, aber ansonsten völlig überflüssig sind’-Hattrick vollendet?

Diesmal wagt sich Sega auf das schwierige Parkett und versucht, das sonst übliche Rezept mit neuen Zutaten zu erweitern – dass dafür ausgerechnet David Perrys Ex-Truppe Shiny verpflichtet wurde, die nicht mal aus den Matrix-Filmen etwas Packendes schnitzen konnte, ist kein gutes Omen.

Immerhin konzentriert sich das Geschehen nicht auf Dauerkloppereien (die es aber ausreichend gibt, wenn Ihr mit Killer-Knut Iorek unterwegs seid), ebenso steckt Ihr nicht nur in einem Abenteuer (obwohl einige Levels so aussehen). Stattdessen bekommt Ihr von allem etwas, abgeschmeckt mit eingestreuten Mini­spielen (so muss Hauptfigur Lyra z.B. andere Kinder einfangen), meist grobschlächtigen Denkeinlagen sowie Dialog-Sequenzen, bei denen Reaktionstests verlangt werden, die mächtig schnell auf den Nerv gehen. Einen wuscheligen Begleiter habt Ihr auch stets dabei: Das auf den Namen Pan hörende Multifunktionsvieh kann verschiedene Formen annehmen, wenn wenig subtile Hinweise Euch darauf aufmerksam machen.

Dazu kommen Störfaktoren wie zickige Sprungkontrollen und nervige Kamerawinkel sowie eine Technik, die gerade mal mittelmäßig ist. Trotzdem können sich Fans der Vorlage wohl eine Weile gut damit beschäftigen, denn ein paar Ideen wie z.B. die (recht komplizierte) Antwortsuche mit dem namensgebenden Kompass sind zumindest interessant.

Spielerisch unterscheiden sich die Fassungen kaum, nur das DS-Abenteuer rutscht mit besonders unpraktischer Handhabung nach unten ab. Es bleibt als abschließende Feststellung: Der Goldene Kompass ist bestenfalls okay, aber ansonsten überflüssig.

Meinung

Ulrich Steppberger meint: Von einer Filmumsetzung erwarte ich ohnehin nicht allzu viel, aber Der Goldene Kompass kommt besonders konfus rüber. Grob gesagt, wurde hier scheinbar das Prinzip ’Wirf genug Mist an die Wand, irgendwas bleibt schon hängen’ angewandt. Es lassen sich jede Menge Einflüsse erkennen, die aber allesamt Macken haben und kein reizvolles Ganzes ergeben. Grafik, Steuerung, Spielablauf – alles wirkt lieblos und die paar guten Ansätze gehen konsequent im Mittelmaß unter. Der Film mag ganz gut sein, das Spiel dazu braucht aber niemand.

Wertung

11 Szenarien, teilweise neu erfunden
3 spielbare Charaktere: Lyra, Iorek, Pan
je nach Figur mehr Schwerpunkt auf Action oder Abenteuer
DS-Fassung hat eigene Levels
Filmausschnitte führen Story weiter

Mittelprächtige Filmumsetzung, die sich nicht recht entscheiden kann, ob sie Abenteuer, Klopperei oder Minispiel-Nerverei sein will.

Singleplayer51MultiplayerGrafikSound

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