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Setzen sich Jugendliche etwas in den Kopf, ziehen sie es meist auch durch – ganz egal mit welchen Folgen. Als Chris, Jaime und Linda im Jahr 1980 beschließen, einen Horrorfilm zu drehen, wissen sie noch nicht, welche Konsequenzen das einmal nach sich ziehen würde. Denn der Schauplatz, an dem der Debütstreifen entstehen soll, ist nicht zufällig das Stahlwerk von Cedar Hills – jener Ort, an dem 1963 ein gewisser Frank Stone mehrere Menschen entführt, gefoltert und grausam getötet hat. Der Anziehungskraft, die von dem verlassenen Gelände ausgeht, kann dabei kaum jemand widerstehen, auch wenn das Bauchgefühl nichts Gutes sagt. Hier kommen wir ins Spiel und schlüpfen abwechselnd in die Rollen der Teenager und anderer Figuren, um deren Schicksal zu bestimmen.
Wie üblich bei Supermassive Games liegt der Fokus auf den erzählerischen Elementen und den Entscheidungen, die wir treffen. Während wir unzählige Dialoge führen und so auch die Beziehungen der Charaktere zueinander beeinflussen, springen wir immer wieder zwischen den Zeitabschnitten hin und her. Wir beobachten Polizist Sam 1963 auf seiner Jagd nach dem Killer, erleben die Höhen und Tiefen der Teenies im Jahr 1980 und begleiten 2024 Linda Madison und den zwielichtigen Stan beim Besuch im unheimlichen Gerant-Anwesen. Aufgelockert wird das narrative Gerüst durch vereinzelte einfache Quick-Time-Events und viel zu simple Umgebungsrätsel, die noch blasser erscheinen als die Figuren dieses Dramas. Als kleiner Wermutstropfen bleibt die Atmosphäre zurück, die das Flair der 1980er-Jahre gekonnt mit Grusel kombiniert.
Meinung & Wertung
Fabiola Günzl meint: Frank Stone ist nichts für jedermann. Fans von Dead by Daylight freuen sich über Anspielungen und verstehen zumindest einen kleinen Teil der Geschichte. Doch selbst dann bleiben zu viele Fragen offen oder die Antworten sind so unlogisch, dass es fast schon wehtut. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad spürt man wenig von den angepriesenen Auswirkungen der eigenen Entscheidungen und wenn man den Tod eines Charakters provozieren will, muss man die Reaktion eines Faultiers besitzen. Lob ernten die audiovisuelle Inszenierung und die düstere Atmosphäre, was aber nicht reicht, um zu weiteren Durchläufen zu motivieren.
Schick anzusehendes Teenie-Drama voller Wirrungen, aber ohne wesentliche Herausforderungen.
Singleplayer61MultiplayerGrafikSound
