Nach 13 Jahren wird ein Europäer wieder Weltmeister in LoL – Doch viele verspotten ihn, als er den Pokal hochreißt

Im Jahr 2011 wurde Fnatic der erste Weltmeister in League of Legends, mit sechs Europäern, darunter sogar zwei Spieler aus Deutschland. 13 Jahre lang gewannen Spieler aus Asien danach die WM. 13 Jahre lang, bis 2024 dauerte es, bis wieder ein Europäer Weltmeister wurde und mit Martin „Rekkles“ Larsson ist es sogar ein richtiger Star. Aber so recht nimmt den Titel keiner ernst.

Wer ist Rekkles? Der Schwede Rekkles ist einer der beliebtesten und ikonischsten Spieler von Leauge of Legends in Europa. Er war als ADC der Franchise-Spieler von Fnatic, dem beliebtesten Team Europas, und holte 4-mal die Meisterschaft in der LEC. Auch individuell schnappte sich Rekkles die höchsten Ehren: Er wurde 4-mal wertvollster Spieler.

Aber seit 2020 ist seine Karriere im Abwärtstrend. Nachdem er mehr als 5 Jahre am Stück bei Fnatic gespielt hatte, wurde er zum Wandervogel: Er wechselte erst zum Erzrivalen G2, dann in die 2. Liga nach Frankreich und schließlich zurück zu Fnatic. Glücklich wirkte er bei keiner der Stationen.

2023 reichte es Rekkles in Europa. Er schimpfte auf Fnatic und G2, wechselte von ADC in die Supporter-Rolle und ging als „Content-Creator“ zum südkoreanischen Team T1. Der Schwede spielte dort mit 28 Jahren in deren Nachwuchs-Team.

T1 nimmt Rekkles als Ersatzspieler und Maskottchen mit zu den Worlds

So wurde er jetzt Weltmeister: Offenbar weil Rekkles Support und ADC spielen kann und der einzige Europäer im Kader ist, hat ihn T1 als Ersatzspieler mit zu den LoL Worlds 2024 nach Berlin, Paris und London mitgenommen.

Nun ist es in LoL so, dass man Ersatzspieler nicht so regelmäßig einsetzt, wie im Fußball. Ersatzspieler in LoL kommen fast nur zum Einsatz, wenn sich ein Profi-Spieler verletzt, was so gut wie nie vorkommt. Oder wenn ein gleichwertiger Stammspieler in eine Formkrise gerät und der Coach Handlungsbedarf sieht.

Daher hat Rekkles während den 17 Spielen, die T1 bei den Worlds absolvierte, auch keine Minute Einsatzzeit.

Dennoch war Rekkles Teil des Teams T1, war bei der Sieges-Zeremonie auf der Bühne und sein Name wird jetzt auch auf dem Pokal stehen.

G2 tritt passiv-aggressiv gegen Rekkles nach

So wird das kommentiert: Sein ehemaliges Team, G2, über das Rekkles vorher noch stark abgelästert hatte, twitterte am 2. November ein Bild von Rekkles, wo er sagte: „Ich verspreche, ich werde Worlds gewinnen und ich werde es tun“ – bei dem G2 ergänzte: „UND ER HAT ES GETAN“ (via twitter).

Das ist ziemlich passiv-aggressiv, weil Rekkles, als er das sagte, sicher meinte, dass er Fnatic zum Sieg führen wird und nicht als „emotionaler Support“ von der Bühne dabei zusehen wird, wie Faker gewinnt.

Die Kommentare sind auch so, dass sich viele Fans darüber lustig machen, wie Rekkles fast „zufällig“ bei der Sieges-Zeremonie aufgetaucht ist.

Auch sein früher Teamkollege bei G2, Jungler Jankos, amüsiert sich, dass Rekkles plötzlich bei dem Titelgewinn auftaucht.

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Fans jubeln: Das ist Karma – Andere lächeln nur müde

Wie wird das diskutiert? Viele Europäer machen sich etwas über den Titel von Rekkles lustig. Es sind Kommentare zu lesen wie: „Rekkles ist nicht einmal bei den Worlds gestorben – er ist der Größte.“

Oder: „Rekkles ist der beste Spieler der Welt. Er hat noch nicht einmal die Tastatur berührt und wurde Weltmeister. Stellt euch vor, was er erreichen kann, wenn er das Keyboard erstmal einsteckt.“

Rekkles hat aber auch einige Fans, die ihm den Titel nun gönnen: „Es ist Karma. Rekkles wurde für Jahre von seinen Teams durch die Gegend geschubst, bis T1 ihn aufnahm. Dass er jetzt die Trophäe hochhielt, war ein Highlight der Nacht für einige von uns.“

„(Coach) Kkoma und (Supporter) Keria haben ihn gezwungen, die Trophäe hochzuheben. Das kann man daran sehen, dass Rekkles selbst überrascht war. Er wirkt zögerlich und so, als wär’s für ihn peinlich […] Das zeigt, wie sehr sie ihn wertschätzen.“

„Rekkles war mehr ein Coach und eine mentale Unterstützung als ein Ersatzspieler, aber er war 100 % Teil des Teams für jeden einzelnen Tag im letzten Monat. Es ist eine wohlverdiente Geste, dass sie ihn den Pokal hochhalten ließen.“

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