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Mit seinem Action-Rollenspiel möchte das brasilianische Trialforge Studio das beliebte Soulslike-Subgenre mit einem spannenden Konzept ordentlich aufwirbeln. Als ”einzigartiges, gruppenbasiertes Soulslike” lässt Euch der Titel die Kontrolle von gleich mehreren Charakteren übernehmen, die allesamt mit eigenen Stärken und Schwächen aufwarten. Eingangs schlüpft Ihr in die Rolle eines Kreuzritters, der sich im Gefecht klassisch auf Schwert und Schild verlässt. Genretypisch schlagt Ihr auf Feinde ein, blockt oder weicht Angriffen aus und behaltet dabei Eure Lebenskraft und Ausdauer im Auge – die teilen sich in Deathbound nämlich eine Leiste.
Bald wächst Eure Gruppe an gefallenen Kriegern: Die flinke Attentäterin greift etwa zu Dolch und Armbrust, während der Magier aus der Ferne zaubert. Ihr wechselt per Knopfdruck in Echtzeit bequem zwischen bis zu vier Charakteren – eine Mechanik, die weniger Option als vielmehr Pflichtprogramm ist. Gerade in den Gefechten gegen hartnäckige Feinde und Bosse werdet Ihr flott kein Land mehr sehen, wenn Ihr nicht von zeitig sinnvollen Figurenwechseln Gebrauch macht. Zum einen, weil es häufig Situationen gibt, die auf bestimmte Figuren zugeschnitten sind; zum anderen, weil ein zeitiger Wechsel mit einem verheerenden Morph-Angriff einhergeht, der vor allem bei voller Synchronisation ordentlich austeilt. Und damit Ihr auch wirklich alles aus Eurem Team rausholt, arrangiert Ihr Mitglieder so, dass ihre jeweiligen Ideale für Synergien anstelle von internen Konflikten sorgen. Das interessante Konzept klingt in der Theorie spannend, geht in der Praxis aber nur bedingt auf. Die Keilereien fühlen sich meist träger an, als es ihnen guttut – ein Umstand, der den grundsätzlich gelungenen Spielfluss gern mal unschön ausbremst.
Meinung & Wertung
Kevin Pinhao meint: Deathbound bemüht sich darum, dem ausgetretenen Soulslike-Genre neue Facetten abzugewinnen – das gelingt zumindest bedingt. Hat man sich einmal damit vertraut gemacht, bieten das Charaktersystem und die Morph-Mechanik durchaus Spaß und Raum für spielerische Individualität. Schade nur, dass sich das Kampfsystem nie flott und optimiert genug anfühlt, um seiner spannenden Grundidee gerecht zu werden. Ein frisches Setting, die zweckdienliche Geschichte und eine passable Technik machen Deathbound trotzdem zu robuster Genrekost. Beinharte Soulslike-Fans dürfen also einen vorsichtigen Blick riskieren.
Solides Soulslike mit erfrischend spannender Grundidee, aber nicht ganz ausgereiftem Kampfsystem.
Singleplayer71MultiplayerGrafikSound
