Die Pick-und-Bann-Phase der Worlds 2024 von League of Legends war für viele Fans recht öde. Man sah dieselben Champions und Bans, quasi in jedem Match. 2025 soll sich das mit einer Neuerung ändern, die aber auch eine neue Herausforderung für das Balancing ist.
Die Draft-Phase der diesjährigen Worlds in LoL war für viele Zuschauer ziemlich öde, denn wenige Champions dominierten das Turnier. Yone und Aurora waren ständig gebufft und Champions wie Skarner, Rell, Kai´Sa oder Jax gehörten mit Abstand zu den am häufigsten gespielten Helden.
Das ist für Zuschauer auf lange Sicht ziemlich öde. Man will einen diversen Champion-Pool sehen, den man sonst nur bei schwächeren Teams sehen konnte. Ein neues Draft-Format soll das aber ändern und die Spiele deutlich spannender machen.
Was ist das für eine Neuerung? Der Fearless Draft sorgt nämlich dafür, dass Champions in einem Best-of-3 oder Best-of-5 nur einmal von einem Team gespielt werden können. Dabei gibt es aber verschiedene Variationen. In der Legends Pro League (LPL) in China darf man beispielsweise als Team noch Champions wählen, die das gegnerische Team gewählt hat.
Somit müssen sich Teams mit mehr Optionen auseinandersetzen und die Draft-Strategie muss auf das ganze Match, nicht mehr auf ein einzelnes Spiel, ausgearbeitet werden. Das hat viele Vorteile für Zuschauer, aber es ist auch eine Herausforderung für das Balancing-Team.
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Schwierigkeiten für die Teams und das Balancing
Was sind die Auswirkungen vom Fearless Draft? Der E-Sport wird deutlich spannender für die Zuschauer. Man sieht nicht mehr nur dieselben Champions, weil es das System nicht mehr zulässt. Die Pick- und Bann-Phase wird dadurch wieder zu einem spannenden Moment vor dem eigentlichen Spiel.
Große Änderungen und möglicherweise Schwierigkeiten kommen aber auf die Top-Teams und das Balancing-Team zu.
Die Teams müssen jetzt deutlich weitreichender analysieren. Man plant nicht mehr für wenige Champions, die man spielen oder kontern muss, sondern für einen deutlich größeren Pool. Dabei entstehen neue Strategien, aber auch Gefahren, denn man kann sich schwieriger vorbereiten. Gleichzeitig müssen Teams aber auch nicht mehr streng die gleichen Champions bannen.
Auch für das Balancing-Team entsteht eine neue Herausforderung. Man hat zwar immer noch die Balance zwischen den normalen Spielern und dem E-Sport, aber durch eine feste Meta war der E-Sport überschaubar.
Durch den Fearless Draft muss das Team mehr Daten von Champions beobachten und gegebenenfalls balancen. Gleichzeitig muss man aber problematische Champions nicht direkt stark nerfen, weil sie ja nur einmal gespielt werden können. Der Lead Gameplay Designer Matthew Leung-Harrison sagt dazu Folgendes:
Nehmen wir zum Beispiel an, dass Ryze nur im ersten Spiel gespielt wurde und im zweiten Spiel nicht mehr. Das reduziert den Stress für die Balance, aber es erhöht auch den Stress an anderen Stellen, was meiner Meinung nach eine gute Sache ist, oder?
Matthew Leung-Harrison über den Fearless Draft (via Dexerto)
Aber hierzu muss man auch sagen, dass sich trotzdem eine feste Meta entwickeln könnte, die bestimmte Champions favorisiert. Die Teams müssen nur eben mehr Daten und Taktiken in Betracht ziehen.
Wie sich der Fearless Draft auf die kompetitive Szene von LoL auswirken wird, wird man 2025 sehen können. Eines der ersten Events wird das First Stand Tournament sein, das im März in Südkorea stattfinden wird. Dabei wird aber nur ein Team pro Region teilnehmen können. Ob T1 es dahin schafft, wird die Zeit zeigen. Aktuell sind sie aber das Top-Team der Stunde: Faker wird zum 5. Mal Weltmeister in LoL, entscheidet das Finale mit einer starken Ultimate
Der Beitrag Neue Änderung in LoL zwingt Top-Teams dazu, andere Champions zu spielen, soll für mehr Abwechslung sorgen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.