World of Warcraft wird von einer Fülle von Fehlern und Problemen heimgesucht. Das ist langsam nur noch schade – und etwas peinlich.
In World of Warcraft wird aktuell der 20. Jahrestag des MMORPGs mit großen Feierlichkeiten begangen. Bei einem riesigen Event gibt es jede Menge exklusive Belohnungen und neue Inhalte. Eigentlich ist das ein Grund zur Freude und viele Spielerinnen und Spieler sind auch sehr zufrieden mit dem, was da geboten wird.
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Allerdings gibt es einige Schwierigkeiten, die diesem Fest im Wege stehen. Denn die Anzahl der Bugs und Fehler in den letzten Wochen hat drastisch zugenommen. Seit dem Release von The War Within gab es einige Probleme – manche davon drastischer, andere einfach nur nervig. Um mal eine zufällige Auswahl davon zu nennen:
Die Gildenbank vieler Gilden wurde teilweise oder komplett gelöscht. Ersatz gibt es in vielen Fällen nicht.
Charaktere konnten mit PvP-Talenten in Häusern eingesperrt werden.
Die Skalierung in Zeitwanderung-Dungeons funktioniert nicht korrekt.
Viele Talente funktionierten tagelang nicht korrekt.
Das Auktionshaus war tagelang kaum bis gar nicht benutzbar.
Sogar im World-First-Race konnten Exploits benutzt werden.
Nach einem Patch ruckelt und laggt es, wenn Gildenmitglieder ein Feature benutzen.
Fähigkeiten von Bossen sind nach einem Hotfix unsichtbar.
Tiefen waren ein komplettes Balance-Chaos für mehrere Wochen.
Manche Charaktere sind plötzlich in „leeren Phasen“ gefangen, in denen keine anderen Spieler zu sehen sind.
Dazu kommt eine ganze Reihe von lokalen Problemen, die sich vor allem in der Übersetzung widerspiegelt. Die Anzahl von Rechtschreibfehlern von Vertippern hat drastisch zugenommen, auch die Übersetzungen werden bei allen aktuellen Blizzard-Titeln fragwürdiger – auch wenn es in WoW noch nicht so schlimm wie bei Hearthstone ist.
Doch immer häufiger kommt es vor, dass für manche Dinge die deutsche Übersetzung gar komplett fehlt und man plötzlich englische Texte oder Voice Lines hört.
Zeitdruck und fehlende Qualitätskontrolle
Ein Grund für die Menge der Probleme, der von der Community immer wieder genannt wird, scheint die drastische Reduktion des Q&A-Teams („Qualitätssicherung“) zu sein. Activision Blizzard sah sich damals Vorwürfen ausgesetzt, man habe die „Return to Office“-Anweisungen vor allem bei Q&A-Mitarbeitern durchgesetzt, um diese leichter kündigen zu können.
Diese mangelhafte Qualitätskontrolle wird auch im Subreddit von WoW immer mal wieder angemerkt.
Ein weiterer Faktor ist, dass World of Warcraft inzwischen neue Inhalte nahezu im Dauerfeuer veröffentlicht. Selbst scheinbar kleine Patches bringen inzwischen so viele Neuerungen, dass kaum noch die Zeit bleibt, sämtliche Fehler bis zum Release des Updates zu beheben.
Das führte in der jüngeren Vergangenheit immer wieder dazu, dass viele Fans sich fragten: Wie kann das eigentlich sein, dass der Fehler im „fertigen“ Patch noch vorhanden ist, wenn ich den doch mehrfach auf dem PTR gemeldet habe?
Alles deutet darauf hin, dass „mehr Zeitdruck“ und „weniger Q&A“ gemeinsam zu einem Problem führen, das World of Warcraft nicht gut tut. Das ist besonders schade, wo man doch eigentlich den Geburtstag des Spiels feiern möchte und hofft, dass das MMORPG noch eine lange Zukunft hat.
Fehler gab es immer und es war auch schon schlimmer
Allerdings gibt es auch einige Leute, die maßlos übertreiben. Denn auch wenn die Qualität aufgrund der Fülle von Fehlern gerade ein wenig zu wünschen übrig lässt, ist das nicht das „verbuggteste WoW, das es jemals gab“. Wer das behauptet, hat ganz viele Ereignisse der Vergangenheit schon verdrängt. Um nur ein paar zu nennen:
Der große „Corrupted Blood“-Vorfall, der ganze Städte lahmgelegt hat und WoW für Tage nahezu unspielbar machte.
Der kuriose Bug, bei dem Charaktere eine negative Mana-Regeneration hatten und so im Kampf ohne Mana dastanden – auch ganz ohne zu zaubern.
Die Fehler zum Star von Warlords of Draenor, bei dem Charaktere stunden- und tagelang auf der Flugroute zur Garnison gefangen waren, weil keine weiteren Garnisons-Instanzen gestartet werden konnten.
Das sind alles Fehler, bei denen viele im Nachhinein sagen: „Ach, das ist Gaming-Geschichte, das war damals ganz lustig.“ Wenn ihr euch aber an die Kommentare in den Foren erinnert, dann war das für die Spielerinnen und Spieler damals überhaupt nicht lustig und hat sie lange daran gehindert, WoW genießen zu können.
Es gibt kleine Fehlerchen und Probleme, die kann man verzeihen. Wenn in einem alten Raid plötzlich etwas nicht mehr funktioniert, ist das ärgerlich, aber nicht weiter schlimm – darauf kann man auch mal ein paar Tage verzichten. Bei einem Spiel von der Größe und Komplexität von World of Warcraft, wird es immer mal wieder zu sonderbaren Zusammenhängen kommen, die alte Inhalte beeinträchtigen.
Wenn die Fehler jedoch dafür sorgen, dass Teile des aktuellen Contents nicht oder nur kaum spielbar sind oder plötzlich Probleme auftauchen, die dafür sorgen, dass ganze Features temporär deaktiviert werden müssen, dann ist das kein gutes Zeichen. Und das ist bedauerlich, wenn man eigentlich so etwas beeindruckendes wie den 20. Geburtstag eines Spiels feiern will.
Der Beitrag World of Warcraft hat ein großes Problem und langsam merkt man es erschien zuerst auf Mein-MMO.de.