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Während die Unreal Tournament-Serie auf dem PC seit mehr als sieben Jahren für schweißtreibende Hochgeschwindigkeitsaction sorgt, war es auf Konsolen bislang eher spärlich um die Arenakämpfe bestellt: Der erste Teil erschien nur für Dreamcast und PS2, die Xbox wurde immerhin mit zwei exklusiven Unreal Championship-Episoden bedacht. Letztere fielen ungewöhnlich innovativ aus, gab es doch in UC 2: The Liandri Conflict erstmals Prügeleinlagen aus der Verfolgerperspektive zu bestreiten.
Nach den PC-Episoden Unreal Tournament 2003 und dem 2004er Update zieht Epic Games nun einen Schlussstrich und veröffentlicht Teil 3 für PC, PS3 und – irgendwann in diesem Jahr – auch für die Xbox 360.
Während Call of Duty 4 oder Halo 3 im Online-Bereich neue Maßstäbe setzen und zudem eine – wenn auch kurze – Solo-Kampagne mitliefern, wirkt die neue UT-Episode mit dem Fokus auf Multiplayerscharmützel limitiert. Zwar gibt es einen Story-Modus für Alleinspieler, mehr als ein üppiges Tutorial mit Bots und fetten Zwischensequenzen solltet Ihr allerdings nicht erwarten. Das ist soweit auch in Ordnung, schließlich ist es für Anfänger sinnlos, sich sofort ins Online-Getümmel zu stürzen. Schlüpft also in die Haut von Reaper, dem steroidgeschwängerten Cousin des Gears of War-Muskelprotzes Marcus Fenix, und schult Eure Skills mit den serientypischen Waffen, die teilweise modifiziert wurden. Schrittweise versucht Ihr Euch an Deathmatches, ’Capture the Flag’-Runden und dem neuen Warfare-Modus, einer überarbeiteten Variante der Vehikelschlachten aus UT 2004. Insgesamt stehen sechs Matchtypen zur Auswahl – nicht gerade viel, aber mit insgesamt 38 Maps wird eine Menge Abwechslung geboten. Zudem basteln findige Tüftler am PC bereits neue Maps, die Ihr über die Epic-Homepage bequem und kostenlos herunterladen könnt. Einfach per USB-Stick auf die PS3 laden – fertig!
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Konzentrieren wir uns auf den Spielablauf: Neben den genannten Standard-Modi steht Epics ganzer Stolz im Zentrum des Geschehens: der Warfare-Modus. In den riesigen Arenen schnappt Ihr Euch am besten eines der 15 Fahr- und Flugvehikel. Je nach Karte stoßt Ihr nicht nur auf alte Bekannte wie den monströsen Leviathan-Panzer, den wendigen Manta-Gleiter oder den fliegenden Raptor, sondern auch auf die organisch aussehenden Fortbewegungsmittel der feindlichen Necris. An Bord des dreibeinigen Darkwalkers seid Ihr zwar langsam, dafür habt Ihr den vollen Überblick. Mit dem Scavenger hingegen krabbelt Ihr in Bodennähe und verwandelt Euch ruckzuck in eine Kugel, um Euch flott fortzubewegen. Ist kein Scavenger in der Nähe, packt Ihr auf Knopfdruck das neue Hoverboard aus, optional kommt hier die Sixaxis-Erkennung für die Kamerasteuerung zum Einsatz – davon rate ich jedoch ab! Sind Teamkollegen in der Nähe, hängt Ihr Euch per Energielasso an deren Vehikel und lasst Euch zum nächsten Knotenpunkt befördern. Dort versucht Ihr, das Ziel einzunehmen, um eine Energieverbindung zum gegnerischen Energiekern herzustellen. Leichter gelingt das mit den neuen Orbs, mit denen Ihr unter anderem Knotenpunkte sofort besetzt bzw. eigene schützt.
Technisch macht UT 3 auf HD-Glotzen eine Spitzenfigur, auf älteren Geräten büßt die Grafik hingegen einiges von ihrem Wow-Effekt ein. Über den farbarmen SciFi-Stil kann man streiten, über die miese deutsche Synchro nicht. Unstrittig: UT 3 ist schneller als jeder andere erhältliche Ego-Shooter – ohne Ruckler!
Optional spielt Ihr mit Maus und Tastatur. Der erhoffte Vorteil gegenüber dem Controller wird aber gemindert, da die Maus in der Standardeinstellung eine spürbare Verzögerung aufweist. Regelt Ihr die Empfindlichkeit hoch, wird’s deutlich besser, aber nicht perfekt. Wer will, darf Mausspieler bei der Serverwahl auch ausblenden. Die deutsche Version ist entgegen meiner Aussage auf DVD doch geschnitten; es fehlen Blut, Skelette und zerplatzende Körper. Immerhin funktioniert die neue ’Ich stelle mich tot und falle Gegnern in den Rücken’-Funktion auch bei uns, denn besiegte Gegner bleiben eine Weile am Boden liegen.
Meinung
Michael Herde meint: Die Highspeed-Gefechte haben nichts von ihrem Charme eingebüßt und sehen besser aus denn je. Die Online-Anbindung klappt einwandfrei und vom Solo-Modus habe ich ohnehin nicht viel erwartet: Zum Üben sind die Bots okay. Lobenswert ist die Möglichkeit, mit Maus und Tastatur zu spielen, obwohl sich das nie so ganz wie beim PC anfühlt. Mein Hauptkritikpunkt: Ich vermisse bei UT 3 den Mut zur Innovation, denn Änderungen gibt es nur im Detail. Da leisten andere Ego-Shooter teilweise deutlich mehr. Aller Kritik zum Trotz ist das Spiel ein Online-Knaller, der dank vorbildlicher User-Einbindung für viele neue Mods und Maps sorgen wird. Wer Lust auf ein Match hat, darf sich gerne bei mir melden!
Wertung
15 Fahrzeuge, 11 Waffen
38 Maps, teils in unterschiedlicher Ausführung
6 Spielmodi: (Team-)Deathmatch, Warfare, (Vehicle-)Capture the Flag, Duell
erstellt neue Maps und Mods am PC
erscheint in Deutschland geschnitten
Die adrenalintreibende Vollgas-Action macht ihrem Namen dank grandioser Spielbarkeit und spektakulärer Grafik alle Ehre.
Singleplayer86MultiplayerGrafikSound