Neulinge haben es in World of Warcraft schwer – und das seit langer Zeit. Kein Wunder, dass die rasch die Lust verlieren.
Auch wenn World of Warcraft aktuell mit einigen Bugs und Fehlern zu kämpfen hat, wird die Erweiterung „The War Within“ wohl als eine der besseren in die Geschichte des MMORPGs eingehen. Aber ein Problem hat die neue Erweiterung bisher nicht lösen können, das WoW schon seit Jahren plagt: Die Erfahrung für neue Spieler.
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Neulinge haben es in WoW nicht leicht
Was ist das Problem? Für Neulinge ist World of Warcraft ein extrem komplexes Spiel. Es gibt zahlreiche Spielmechaniken, Tausende Talente und Fähigkeiten – hier als Neueinsteiger durchzublicken braucht viel, viel Zeit. Genau davon haben viele langjährige Fans allerdings nur wenig. Sie kennen die Inhalte in- und auswendig und wollen vor allem Effizienz, wenn sie mal wieder einen Twink leveln.
Das verträgt sich einfach nicht.
Zu welchen Erfahrungen führt das? Dass sich Neulinge immer häufiger rasch verschreckt fühlen, lässt sich gut im offiziellen Forum oder auch im Subreddit des Spiels erkennen. Ein recht junger Beitrag meint da etwa „Warum WoW neue Spieler zurückweist“ und erklärt die Sicht eines Spielers, der seine Frau an World of Warcraft heranführen wollte. SEgopher schreibt:
Zuerst, das Spiel bereitet dich überhaupt nicht auf das Endgame vor. Es gibt keine Hinweise darauf, welche Klasse oder Spezialisierung leicht zu spielen ist und man levelt zu schnell, um alle Fähigkeiten oder die Story zu verstehen und das Interface ist so unzureichend, dass es dir eigentlich empfehlen sollte, Addons herunterzuladen. […]
Zweitens, und das ist das größere Problem, weil es vollkommen vermeidbar ist, man darf in WoW nicht neu sein. [Meine Frau] wollte Bären-Tank spielen, weil sie dachte, dass Druiden cool sind und sie Bären mag – gut genug für ein RPG, richtig? Spielt hier das endlose Gekreische in Zeitwanderung-Dungeons und niedrigen Key-Dungeons ein, weil sie keine Aggro hält, zu langsam pullt oder die Route des Dungeons nicht kennt, den sie erst zweimal gespielt hat.
Später fügt er noch an, dass durch diese Problematiken genau der soziale, spaßige Inhalte von WoW ins Gegenteil verkehrt wird:
Letztlich sind diese Gruppeninhalte, die sozial und spaßig sein sollten, das stressigste, toxischte am Spiel. Währenddessen sind Tiefen, die manche als neues ‘Choregast’ ansehen, tatsächlich gut darin, den Leuten das Spiel beizubringen.
Wer hat Schuld an dem Problem? Klar ist, dass ein Teil der Schuld auch schlicht bei der Community liegt. Manch einer, der das Spiel seit 20 Jahren förmlich lebt, hat einfach nicht die Geduld, um 90 Minuten in einem Dungeon zu verbringen, der in 10 Minuten abgeschlossen werden kann.
Hier würde es vielleicht helfen, wenn man bei der Gruppensuche – auch beim automatischen Gruppenfinder – zusätzliche Angaben machen kann, sodass sich beispielsweise Neulinge zusammentun können oder Veteranen gezielt mit Neulingen zusammenkommen, wenn sie das wünschen.
Klar ist aber auch, dass Blizzard seit einer ganzen Weile weiß, dass Neulinge es in World of Warcraft schwer haben – und Verbesserungen daran langsam, aber stetig kommen. Ob das Tempo allerdings hoch genug ist, lässt sich nicht so leicht beantworten.
Der Beitrag Wie World of Warcraft neuen Spielern vor den Kopf stößt erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
