Advance Wars: Dark Conflict – im Klassik-Test (DS)

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Spiel:Advance Wars: Dark ConflictPublisher:NintendoDeveloper:Intelligent SystemsGenre:StrategieGetestet für:DSErhältlich für:DSUSK:12Erschienen in:3 / 2008

Was haben Tierbabys und die Advance Wars-Reihe gemeinsam? Antwort: Beide kommen putzig und verspielt daher, wenn sie jung bzw. neu sind. Erst mal älter geworden, blickt man zurück und denkt sich: ”Du warst mal so süß, und jetzt schau dich an…” Lieb hat man sie aber immer noch, denn schließlich zählen auch bei Haustieren und ­Videospielen die inneren Werte.

Wer’s noch nicht kapiert hat: Der frühere Knuddel-Look von Advance Wars ist Geschichte. Statt Kindergarten-Krieger gibt’s nun martialische Söldner. Statt bunter Farben prägen gedecktere Töne das Bild. Und auch die Rahmenhandlung hat eine Entwicklung durchlaufen: Statt kindlicher Story gibt’s nun ein postapokalyptisches Setting.
So anders die optische Aufmachung ist, so vertraut fällt der Spielablauf aus: Rundenweise zieht Ihr Eure Einheiten über die Schlachtfelder, lasst sie Gefechte austragen und Basen oder Städte erobern.

Beim Spielablauf wurde lediglich Feinschliff betrieben: Im Vergleich zum Vorgänger wurde etwa die Stylus-Steuerung dezent überarbeitet – uns war die traditionelle Bedienung via Steuerkreuz und Buttons aber immer noch angenehmer.

Außerdem wurden die übermächtigen Spezialkräfte der Kommandeure entschärft. Dafür leveln sich Eure Einheiten automatisch um bis zu drei Stufen auf, wenn sie gegnerische Truppen vernichten. Des Weiteren spendierte Intelligent Systems dem Handheld-Krieg neue Einheiten: Die Anti-Panzer-Truppe startet z.B. selbstständig einen Gegenangriff, sobald sie beschossen wird. Eine Leuchtraketen-Einheit verschafft Euch dagegen auf nebelverhangenen Karten einen besseren Überblick.

Die beste Neuerung stellen aber die Online-Gefechte dar. Hierbei tretet Ihr gegen einen zufälligen internationalen Hosentaschen-General an oder fordert via Freundescode einen Bekannten zum Duell heraus. Besonders cool: Per Voice-Chat dürft Ihr Euch während den Partien mit den Kontrahenten unterhalten – dazu faselt Ihr einfach in das DS-Mikro. Im Editor dürft Ihr schließlich eigene Karten erstellen und mit anderen Spielern tauschen.

Meinung

André Kazmaier meint: So anders und doch so vertraut: Aufgrund der umgekrempelten Optik hatte ich auch im spielerischen Bereich mit mehr frischen Ideen gerechnet. Falsch gedacht! Wer einen der Vorgänger besitzt, kennt quasi auch den neusten Teil. Wirklich schlimm ist das allerdings nicht, immerhin steht der Knuddel-Krieg (der jetzt nicht mehr ganz so knuddelig ist) seit jeher für taktisch anspruchsvolle Rundenkämpfe mit perfektem Balancing. Enttäuscht bin ich von der Grafik, die auf (zugegebenermaßen hohem) GBA-Niveau angesiedelt ist. Ein dickes Plus ist der Online-Modus, der dem Titel einen Motivationsschub auf Monate hin verleiht. Warum im Gegenzug lokale Multiplayer-Gefechte mit einem Modul weichen mussten, verstehe ich nicht.

Wertung

auf die Ohren gibt’s treibende Rock- Mucke gepaart mit Synthi-Klängen
die (überflüssigen) Echtzeitgefechte des Vorgängers wurden über Bord geworfen
die Karte ist jetzt in einer Stufe zoombar

Hosentaschenkrieg in neuem Gewand, der hauptsächlich durch sein bewährtes Spielprinzip und den tollen Online-Modus punktet.

Singleplayer87MultiplayerGrafikSound

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