WoW-Dämon Cortyn ist mit den Events in World of Warcraft unzufrieden. Denn ein und derselbe Fehler wiederholt sich wieder und wieder und wieder.
Wer in den letzten Monaten die verschiedenen großen Events in World of Warcraft mitgemacht hat – und das von Anfang an – musste sicher schon mehrfach mit den Augen rollen. Denn obwohl die Events in der Regel wochen- oder gar monatelang getestet wurde, scheint Blizzard eine Sache im wahrsten Sinne des Wortes niemals auf Anhieb richtig zu machen.
WoW feiert gerade sein 20-jähriges Bestehen:
Autoplay
Dabei sind die Events als solches gut gemacht. Egal ob man sich nun mit Plunderstorm anfreunden kann oder es überhaupt nicht mag, weil es im Kern PvP ist – es war etwas Neues, das viele begeistert hat.
Genau so war Mists of Pandaria Remix. Die Idee, eine ganze alte Erweiterung für ein paar Wochen nochmal neu aufzulegen, mit interessanten Effekten und dem Gedanken, dass man komplett übermächtig sein wird, war neu und aufregend.
Das Gleiche gilt auch für das Geburtstags-Event von World of Warcraft. Dass wir „mal eben“ mitten in der Saison einen weiteren Raid bekommen, der nicht nur voller Nostalgie, sondern auch ziemlich knackig ist, gefällt mir gut.
Doch es gibt eine Gemeinsamkeit, die alle Events gleichermaßen nicht hinbekommen haben:
Eine angemessene Belohnung direkt zum Start.
Belohnungen gehören zum Spielspaß in einem MMORPG
Egal ob es um den „Plunder“ in Plunderstorm geht, die Bronze in MoP Remix oder die Bronzedrachenfeierabzeichen beim Geburtstags-Event – sämtliche Belohnungs-Währungen wurden zum jeweiligen Beginn so rar vergeben, dass viele den Eindruck hatten: Das lohnt sich einfach nicht. Man muss ewig für einzelne Belohnungen spielen, sodass es in anstrengenden Grind ausartet.
Sicher kann man nun sagen: Spiel doch für den reinen Spielspaß! Die Belohnungen sind nur ein Bonus. Das stimmt für manche Inhalte, aber nicht für alle und ich glaube, die Ansicht ist hier bei jeder Person individuell.
Plunderstorm hat mir so viel Spaß gemacht, dass die Belohnungen für mich nebensächlich waren. MoP Remix hingegen hat mir vor allem Spaß gemacht, weil die Belohnungen mich gelockt haben. Für viele dürfte das untrennbar miteinander verbunden sein.
Lieber warten, anstatt zu spielen?
Es ist inzwischen nicht mehr nur ein Meme in der Community, sondern eine Gewissheit: Wenn ein neues Event startet, sollte man es zu Beginn gar nicht spielen. Denn Blizzard wird die Belohnung nach 1-2 Wochen ohnehin so stark anpassen, dass sich alles zuvor nicht lohnenswert angefühlt hat und man sich fragt, warum man überhaupt so blöd war, da schon viel Zeit reinzustecken.
Ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, was für ein Plan dahintersteckt. Man könnte jetzt den Aluhut aufsetzen und denken: „Blizzard macht das absichtlich, um dann nachträglich das Event zu verbessern, damit alle glauben: Blizzard hört auf die Community.“
Das kann ich mir aber nur schwer vorstellen.
Denn ein altes Sprichwort trifft es da ziemlich gut: Es gibt keine zweite Chance für einen guten ersten Eindruck.
Wenn ein Event erst einmal als „verbrannt“ gilt, dann ist es nur schwer möglich, jene wieder davon zu überzeugen, die sich nach den ersten Tagen schon genervt abgewandt haben.
Wer sich reinhängt, ist nachher “der Dumme”
Gleichzeitig stößt man allen vor den Kopf, die sich in den ersten Tagen eines Events richtig reingehängt haben und nun nach einer Weile merken: Warum zur Hölle habe ich überhaupt Zeit investiert, wenn der Aufwand einer ganzen Woche nachträglich in 20 Minuten erledigt werden kann?
Aus meiner Sicht neigt Blizzard dabei auch noch zur Über-Korrektur. Während man zu Beginn des Events zu wenig einer Währung erhält, wird das dann so drastisch nach oben geschraubt, dass genau das andere Extrem erreicht ist.
Erst musste man lange farmen – jetzt bekommt man so viele Marken, dass man kaum weiß, wohin damit.
Beides finde ich nicht gerade „engaging“ – es verleitet mich nicht dazu, mich gerne mit dem System auseinanderzusetzen:
Gibt es zu wenig Währung, denke ich mir: „Boah, was ich alles erledigen muss, das ist einfach viel zu viel.“
Gibt es zu viel Währung, denke ich mir: „Es ist egal, was ich mache, ich werde überall damit zugeworfen. Ich muss mich damit gar nicht befassen.“
Sicher ist es auch nicht ganz einfach, hier eine gesunde Mitte zu finden, aber immer häufiger habe ich den Eindruck, dass das auch gar nicht beabsichtigt wird.
Letztlich hat dieses System dazu geführt, dass ich mich auf neue Events kaum noch freuen kann oder mir direkt denke: „Warte lieber mal ein paar Tage ab, bevor du die neuen Inhalte spielst.“ Und das ist doch einfach schade.
World of Warcraft hat aktuell ohnehin einige Probleme – denn Neulingen wird oft vor den Kopf gestoßen.
Der Beitrag Events in World of Warcraft nerven langsam – Denn es gibt ein störendes Muster erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
