Housing in World of Warcraft macht das Spiel endlich perfekt

WoW-Dämon Cortyn freut sich auf Housing in Azeroth. Es wird das wichtigste Feature, das es je gab – zumindest für manche.

Vor einigen Tagen habe ich mit meiner Gilde in World of Warcraft über die Warcraft Direct gesprochen. Wir haben ein wenig darüber fantasiert, was denn wohl vorgestellt wird und kamen zu dem Schluss: Vermutlich nicht viel. Ein wenig Patch 11.1, vielleicht ein kleiner Teaser für die nächste Erweiterung Midnight. Nichts Großes eben. Alles sehr vorhersehbar.

Als der Game Director Ion Hazzikostas dann sagte, dass er noch „eine kleine Sache“ verraten will, wo man doch gerade über das „nach Hause kommen“ spricht, saß ich schon mit leicht geöffnetem Mund vorm Bildschirm.

Dabei hat Hazzikostas genau die Rhetorik verwendet, die von Blizzard in den letzten Jahren bereits mehrfach genutzt wurde. Denn auf der letzten BlizzCon sprach auch Chris Metzen davon, dass es mit der „Weltenseelen-Saga“ darum geht, dass wir „nach Hause“ kommen – nur um dann zu enttäuschen, indem damit doch kein Housing gemeint war.

Exakt die gleichen Worte hat Hazzikostas im Stream der Warcraft Direct genutzt, doch dieses Mal bedeutete es genau das, was alle gehofft hatten:

World of Warcraft bekommt Player Housing. In Midnight werden wir alle die Chance haben, ein eigenes Heim für unsere Charaktere zu basteln.

Housing – Angekündigt, aber noch unbekannt

Klar – wie genau das Housing in World of Warcraft aussehen wird, das ist noch ungewiss. Dass „Housing“ nicht gleich „Housing“ ist, weiß wohl jeder, der die großen MMORPGs der letzten Jahrzehnte verfolgt hat.

Auf der einen Seite des Spektrums haben wir da etwa SWTOR, dessen Housing für mich immer unter der Kategorie „nett gemeint“ lief – aber da war alles so statisch und wenig anpassbar, dass niemals das Gefühl einer wirklichen Heimat meines Charakters aufkam. Es bot mir nicht genügend individuelle Freiheiten. Das hatte immer etwas von: Mein Charakter mietet sich eine möblierte Wohnung ohne individuellen Touch.

Auf der anderen Seite war da WildStar. Ein Spiel, das zwar aus vielen anderen Gründen gescheitert ist, aber dessen Housing-Feature auch heute noch als der ganz große Wurf gilt. Die Freiheit, Tausende Objekte in Größe und Position zu drehen und verschieben, alles bis ins kleinste Detail anpassen zu können, ist bis heute für mich in einem MMORPG unerreicht. Ich könnte viele Stunden davon schwärmen – und habe das auch mehrfach getan.

Eine Bar im Housing von WildStar – sogar die Beleuchtung konnte man einstellen.

Ich weiß auch, dass alles, was für mich „weniger als WildStar“ ist, vermutlich zu einer zweiten Kolumne führen wird, in der ich mich unzufrieden darüber auslasse. In der ich über vertane Chancen und fehlgeleitete Entwicklungen spreche.

Weil man bisher gar nichts weiß, außer „es kommt“, ist da auch schlicht viel Spielraum für schlechte Gedanken. Die größte Sorge ist wohl: Das Housing wird eiskalt durch-monetarisiert. Häuser kosten Echtgeld, Möbel kann man im Shop kaufen und wer keine echten Euros auf das Problem wirft, kann sich kein schönes Eigenheim bauen.

Die Gefahr besteht auf jeden Fall. Fast alle großen MMORPGs versuchen, durch zunehmende Monetarisierung mehr Geld einzunehmen.

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Blizzard muss es gut machen – Wir lassen ihnen keine Wahl

Doch ich will mir von den negativen Gedanken gar nicht die Vorfreude nehmen lassen. Ich glaube, dass Blizzard sehr genau weiß, wie wichtig dieses Feature für einen großen Teil der Community ist. Wie wenig Spielraum sie haben, um nicht allen ungeheuerlich vor den Kopf zu stoßen und wie groß die Erwartungshaltung ist. Wenn sie es machen, dann müssen sie es richtig machen. Da gibt es jetzt kein Zurück mehr.

Und ganz ehrlich? Im Augenblick bin ich glücklich. Beinahe schon erleichtert. Es fühlt sich wie ein Kampf an, den man viel zu lange geführt hat. Ein Wunsch, der nach fast zwei Jahrzehnten des Bettelns und Bittens endlich in Erfüllung geht.

Ich will nicht absichtlich theatralisch klingen, aber als Housing gestern angekündigt wurde, bin ich vom Schreibtischstuhl aufgesprungen und hatte Tränen der Freude in den Augen.

Wie Housing aussehen wird, ist noch unbekannt – aber es kommt. Es kommt. Es kommt endlich.

Es ist das eine Feature, das World of Warcraft für mich „vollständig“ machen wird. Das Feature, das noch auf Jahre zementieren wird, dass ich mich in Azeroth „zu Hause“ fühle. Vielleicht kriegt Blizzard es nicht im ersten Anlauf richtig hin. Vielleicht ist das Housing zum Start nicht so gut, wie es sein könnte und das würde mich ziemlich unzufrieden machen.

Aber dann denke ich einfach daran zurück: Auch in WildStar war das Housing zu Beginn nicht perfekt und hatte einige Einschränkungen. Erst ein späterer Patch hat viele Limitierungen aufgehoben.

Das Wichtigste für mich ist: Housing kommt. Und wenn Blizzard es nicht perfekt macht, wird die Community laut sein und dafür sorgen, dass es am Ende doch gut wird. Da bin ich zuversichtlich. Denn es ist die eine Sache, die WoW für mich endlich zum „perfekten“ Spiel machen wird.
Bis es soweit ist, gibt es aber noch viele Patches in World of Warcraft.

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