Gabe Newell, Chef von Valve (Steam), erklärt in einer Dokumentation über den Shooter Half-Life 2, dass man vor einigen Jahren kurz vor dem Bankrott stand. Das lag vor allem an Rechtsstreitigkeiten mit dem großen Publisher Vivendi Games.
Was war das für eine Aktion? Konkret geht es hier um einen Gerichtsfall, wo sich Valve und der Publisher Vivendi um die Online-Distributionsrechte und vor allem um die Rechte von Counterstrike. So durfte etwa Vivendi Counterstrike in Cyber-Cafes anbieten.
Dafür heuerte Vivendi laut dem Interview eine Anwaltskanzlei an, die die Sichtweise von Valve ändern wollte: „Valve hatte in diesem Fall einen gewissen Erfolg, und deshalb müssen wir ihre [Valves] Denkweise von „wir glauben, dass wir erfolgreich sein werden“ zu „wir werden zerstört werden“ ändern:
Sie [die Kläger] schlossen Scott und Julie Lynch sowie Gabe und Lisa Newell, seine damalige Frau, persönlich als Angeklagte ein, sodass es so aussah, als würden wir Valve aus dem Geschäft drängen und beide in den Bankrott treiben. Und ich glaube, das war ein großer Teil dessen, was sie für ihren Weg hielten, diesen Kampf zu gewinnen.
Gabe Newell erzählt während der „Half-Life 2: 20th Anniversary Documentary” auf YouTube, dass dahinter ein Kalkül steckte, um die eigene Macht zu demonstrieren:
Die Verleger in der Branche waren es gewohnt, die Entwickler zu schikanieren, und hier ging es nicht nur um die Optimierung des finanziellen Ergebnisses, sondern auch um eine Machtdemonstration.
Die Taktik, die sie anwandten, bestand darin, uns das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie wussten, wie viel Geld wir verdienten, weil sie unsere Spiele im Einzelhandel vertrieben, und so versuchten sie, unsere Rechtskosten in die Höhe zu treiben, um dem Unternehmen auf diese Weise Ressourcen zu entziehen.
[…]
(ab 01:05:00) Das Unternehmen war kurz vor dem Bankrott. Ich war kurz davor, persönlich bankrott zu gehen. Wir sind voll eingestiegen.
Trotz der Probleme wollte man jedoch nicht die Entwickler belästigen, die weiterhin fleißig mit dem Spiel beschäftigt waren. So heißt es in der Doku:
Wir brauchten also nicht darüber nachzudenken. Sie haben es ziemlich gut geschafft, dass sich das Team auf das konzentrieren konnte, was es konnte, ohne sich so viele Gedanken über die Zukunft des Unternehmens zu machen.
Autoplay
Vivendi wurde 2008 aufgelöst und fusionierte mit Activision
Gibt es heute Vivendi noch? Nein, dem Namen nach nicht. Denn im Dezember 2007 kündigte der Publisher Activision eine geplante Fusion mit Vivendi Games an, aus der eine neue Holdinggesellschaft namens „Activision Blizzard“ hervorgehen sollte.
Am 10. Juli 2008 wurde die Fusion abgeschlossen, wodurch Activision Blizzard entstand und Vivendi Games aufgelöst wurde. Heute gehört Activision Blizzard übrigens zum Konzern Microsoft, der vor allem für Windows und seine Xbox bekannt geworden ist: Microsoft gibt bekannt: Sie wollen Activision Blizzard kaufen
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