Castlevania: The Dracula X Chronicles – im Klassik-Test (PSP)

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Spiel:Castlevania: The Dracula X ChroniclesPublisher:KonamiDeveloper:KonamiGenre:ActionGetestet für:PSPErhältlich für:PSPUSK:12Erschienen in:3 / 2008

Im Anschluss an zwei neue Teile für DS bringt Konami nun ein Remake des nie im Westen veröffentlichten PC-Engine-Klassikers Castlevania: Rondo of Blood auf die PSP. Nach etlichen Monaten Lokalisierungszeit hat sich der Graf mit vielen Kisten verfluchter UMDs eingeschifft und läuft dieser Tage in die hiesigen Häfen ein.

Dabei enthält das randvolle Remake neben The Dracula X Chronicles, einer prachtvollen 3D-Version des Klassikers von 1993, noch die emulierten Originalfassungen von Rondo of Blood sowie des PSone-Meilensteins Castlevania: Symphony of the Night.

Um es vorweg zu nehmen, Dracula X Chronicles ist verteufelt schwer. Der nach wie vor zweidimensionale Spielablauf setzt auf perfektes ­Timing Eurer Kontrolle über die Sprünge, Peitschenhiebe und Sekundärwaffen des Hauptcharakters Richter Belmont. Über Burgzinnen, Ballsäle und die Takelage eines Geisterschiffes kommt Ihr nur mit sauberer Tastenakrobatik. Dabei zeigt sich Richter lange nicht so sprungfreudig und agil wie seine jüngeren Kollegen Alucard oder Soma. Statt eines Doppelsprunges führt Richter eine flotte Rückwärtsrolle aus, statt zig Waffen, die in alle Richtungen feuern, sind die Angriffsmuster von Peitsche, Weihwasser, Wurfdolch oder Beil eher beschränkt. Stürzt Ihr unglücklich ab oder werdet Ihr von Skeletten, Fledermäusen oder beseelten Gemälden abserviert, heißt es gnadenlos: ’Zurück zum letzten Wegpunkt’. Sind Eure Leben aufgebraucht, steht gar die Rückkehr zum Levelbeginn an. Gespeichert werden Fortschritte nur nach einem komplettierten Level. Ihr müsst also teils langwierige Bossfights gegen den Werwolf, die Hydra oder den Sensenmann erfolgreich absolvieren, ehe Ihr sicher seid.

Der Zwang zur Wiederholung wird aber erträglich durch die vielen Verzweigungen der acht Levels. Fast immer habt Ihr die Wahl zwischen zwei Bossen und könnt Bonusitems wie die oben erwähnten Oldies oder den zweiten Charakter Maria Bernard aufstöbern. Mit ihr wird das Vampirkillerleben ein wenig einfacher, denn ein waschechter Doppelsprung sowie ihre ­Attacken in der Form magischer Tiere vereinfachen viele Situationen, in denen Richter mangels Handlungsalternativen sicher gestorben wäre. Trotzdem bleibt Dracula X Chronicles eine gnadenlos harte Hatz. Bis Ihr den dunklen Grafen zu Staub verwandeln könnt, sterbt Ihr tausend Tode.

Meinung

Max Wildgruber meint: Tausendmal krepiert, tausendmal noch mal probiert: Was bin ich in diesem Spiel zermatscht, verbrannt und erschlagen worden! Von einem einzigen lausigen Treffer in den nächsten Abgrund geschleudert, wollte ich mehr als einmal die PSP gleich hinterherschmeißen. Aber: Fast immer lag der Fehler bei mir selbst. Also noch mal durchs Level zum Endboss, Angriffsmuster und Strukturen auswendig gelernt und schließlich unendliche Befriedigung verspürt, als man den nächsten klassischen Gruftunhold mit Geschick exorzierte. Diese Art grimmiger Motivation habe ich seit etlichen Jahren nicht mehr von einem Spiel serviert bekommen. Wer sich nicht leicht frusten lässt, sollte schleunigst Blut lecken und lospeitschen.

Wertung

3D-Remake von ”Rondo of Blood”
zwei spielbare Charaktere und zahlreiche alternative Levelrouten
Original ”RoB” und ”SotN” enthalten
Boss-Rush mit ’Ad Hoc’-Zweispieler-Unterstützung

Blutfest für verbissene Action-Profis mit hohem Frustpotenzial: Zum grandios herausgeputzten Remake gibt’s tolle Oldies.

Singleplayer84MultiplayerGrafikSound

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