Ein Mitarbeiter isst eine Krokette, die nach dem Feierabend liegen geblieben ist. Seine Firma entlässt ihn daraufhin. Der Mitarbeiter klagt gegen seine Firma und gewinnt den Prozess. Es geht um 40.000 Euro.
Ein Mitarbeiter von Mercadona, der größten Supermarktkette Spaniens mit einem Gesamtumsatz von fast 18 Milliarden Euro, aß nach Feierabend eine liegen gebliebene Krokette. Darauf entließ ihn die Firma, weil sie dies als Verstoß gegen die internen Vorschriften sah.
Doch der ehemalige Mitarbeiter wehrte sich gegen die Kündigung. Jetzt hat der Oberste Gerichtshof von Kastilien-La Mancha über den Fall entschieden.
Ein Mitarbeiter fischt eine Krokette aus dem Müll und wird dafür entlassen
Was war die Ausgangslage? Die spanische Webseite Xataka.com berichtet, dass die Mitarbeiter einer Mercadona-Filiale den Müll aufräumen mussten. Einer der Angestellten kam am Bereich der Fertiggerichte vorbei. Er entnahm einer Blisterpackung eine Krokette und aß diese. Dabei waren die Sachen für den Mülleimer bestimmt und wären damit nie zurück in den Handel gelangt.
Später knöpfte sich der Filialleiter den Mitarbeiter vor. Der Mitarbeiter gab freiwillig zu, dass er eine einzelne Krokette entnommen und diese anschließend gegessen habe, ohne dafür zu bezahlen. Daraufhin erinnerte der Vorgesetzte die Person an das Verbot für Mitarbeiter, Produkte ohne Bezahlung zu konsumieren.
Noch am selben Tag teilte Mercadona die disziplinarische Entlassung mit, bezeichnete das Vergehen als „sehr schwerwiegend“ und zahlte der Person eine Abfindung von 944,38 Euro.
Womit argumentierte die Firma? Der Supermarkt-Konzern erklärte, der angestellten Person seien die Vorschriften bekannt gewesen, auch das Verbot des Verzehrs jeglicher Art von Produkten. Außerdem warf die Firma der Person vor, nicht nur eine einzelne Krokette, sondern eine ganze Packung gegessen zu haben.
Laut Supermarktkette bedeutet dies „betrügerisches Verhalten, Untreue oder Vertrauensbruch“ und „Diebstahl, Raub oder Unterschlagung, die sowohl dem Unternehmen als auch den Mitarbeitern gegenüber begangen“ worden seien.
Entlassung ist ungerechtfertigt und die Firma muss eine Entschädigung zahlen
So reagiert das Gericht: In einem Urteil der Sozialabteilung des Obersten Gerichtshofs von Kastilien-La Mancha (TSJ) erklärt das Gericht die Entlassung eines Angestellten eines Mercadona-Geschäfts in Toledo für ungerechtfertigt.
Wie aus dem Urteil vom 15. Oktober hervorgeht, bestätigt der Oberste Gerichtshof die disziplinarische Entlassung nicht und stuft sie als ungerechtfertigte Entlassung ein, da sie unverhältnismäßig ist, und stimmt damit dem Gericht der ersten Instanz zu, das in diesem Sinne entschieden hat.
Das oberste Gericht erklärt obendrein, dass es sich um ein für den Abfall bestimmtes Erzeugnis handelte, das nicht wieder verkauft werden konnte, und dass es sich um eine einzige Krokette handelte, nicht als betrügerisches oder unlauteres Verhalten oder als Untreue angesehen werden kann. Für so ein Verhalten könnte man einen Mitarbeiter auch nicht entlassen.
Wie geht die Sache aus? Das Oberste Gerichtshof von Kastilien-La Mancha verpflichtete Mercadona, den entlassenen Mitarbeiter wieder einzustellen oder eine Entschädigung von 40.000 Euro zu zahlen. Nach Angaben der drittgrößten spanischen Zeitung El País bestätigt Mercadona, dass kein Schlichtungsverfahren eingeleitet wurde und dass es die vom Gericht festgesetzte Entschädigung wegen ungerechtfertigter Entlassung zahlen wird.
Der Chef einer Firma wollte für seine Mitarbeiter die 4-Tage-Woche einführen. Daher wollte er herausfinden, wo seine Mitarbeiter ihre Zeit verbringen, damit er diese optimieren konnte. Dabei flog jedoch eine Mitarbeiterin auf, die für zwei Unternehmen gleichzeitig arbeitete: Eine Firma will die 4-Tage-Woche einführen – Dabei fliegt ein Mitarbeiter auf, der die ganze Zeit zwei Jobs machte
Der Beitrag Weil ein Mitarbeiter eine Krokette gegessen hatte, muss ihm seine Firma jetzt 40.000 Euro zahlen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
