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Nach der Reise der Knuddelblobs (LocoRoco) kommt von Sony Japan der Krieg der Kulleraugen. Abgesehen vom stylisch-putzigen Look hat Patapon aber nichts mit dem Rumkugel-Abenteuer gemein. Hier wird taktiert, werden Schlachten geschlagen und Obermotze in den Staub geschickt.
Dafür stehen Euch etliche unterschiedliche Patapon-Krieger zur Verfügung: Axtkämpfer, Bogenschützen, Speerwerfer, flinke Reiter oder ein paar dicke Knüppelbrüder fürs Grobe.
Anstatt Eure Einheiten mit den herkömmlichen Richtungstasten oder via Point’n’Click-Kontrolle zu steuern, wird getrommelt. Ihr habt richtig gelesen: Ihr trommelt den Patapons Kommandos vor, woraufhin diese die entsprechende Aktion ausführen. Drückt Ihr z.B. Pon, Pon, Pata, Pon (das heißt in PSP-Sprache: Kreis, Kreis, Viereck, Kreis), attackieren Eure Kämpfer den Feind. Allerdings befolgen die Soldaten Eure Befehle nur, wenn Ihr perfekt im Takt bleibt (hierbei hilft Euch ein blinkender weißer Rahmen). Gelingen Euch zehn fehlerfreie Trommeleinlagen in Folge, wechseln die Patapons in den ’Fever’-Modus und richten mehr Schaden an – allerdings nur bis zum nächsten Fehler. Hinzu kommt manch schwierigere Tastenfolge, mit der Ihr Wunder (z.B. plötzlicher Regen, um den tödlich-heißen Wüstenboden abzukühlen) wirken könnt.
Nach einer gewonnenen Schlacht münzt Ihr im Dorf das gewonnene Geld und die erbeuteten Ressourcen in neue Einheiten um, erweckt gefallene Krieger (unbedingt die Helme der Toten einsammeln!) oder verlustiert Euch in fünf toll präsentierten Musik-Minispielen. Aufgrund der ständigen Rohstoffknappheit zockt Ihr die öfter als Euch lieb ist – nerviger ist jedoch der Zwang zur Missionswiederholung. Nur so scheffelt Ihr genug Kohle, um Euch stärkere Truppen für die knallharten Kämpfe gegen Bosse und zahlenmäßig überlegene Armeen zu leisten.
Meinung
Matthias Schmid meint: Ich kann die Zigotons verstehen: Sie hassen Patapons, ich hasse Patapons. Mich haben sie zwar nur etliche Stunden beschäftigt (und nicht gleich platt gemacht), doch während dieser Spielzeit hat sich die Anzahl meiner grauen Haare – grob geschätzt – verzehnfacht. Denn obwohl Patapon ein genial-simples Grundkonzept hat und die Präsentation sensationell ist, kann ich’s nach dem Test nicht mehr sehen: Ständig bringen mich die Patapons mit ihrem Geschrei nach dem Eintritt in den ’Fever’-Modus aus dem Takt, dauernd muss ich Missionen wiederholen, um Rohstoffe zu sammeln. Merzt Teil 2 diese Patzer aus, nimmt er den Spieler mehr an die Hand und schraubt er den Schwierigkeitsgrad runter, werde ich es lieben. Pata!
Wertung
knallharte Echtzeit-Strategie
reichlich verschiedene Einheitentypen
erspielt Belohnungen in 5 Minispielen
gestorbene Patapon-Soldaten können im Dorf wiederbelebt werden
zahlreiche Bossduelle fordern Euch
Taktik-Schwergewicht mit Knuddellook: teils frustrierend schweres Echtzeitstrategie-Spiel mit originellem Steuerkonzept.
Singleplayer80MultiplayerGrafikSound