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Die Conflict-Serie war in ihren PS2-Anfangstagen Anlaufstelle für anspruchsvolle Action-Liebhaber mit Faible für taktische Einsätze. Kämpfe gingen in der Third-Person-Perspektive über eine mittelmäßige Grafikbühne. Aber das war bei den packenden Gefechten egal, die verliefen alles andere als nur durchschnittlich.
Im ersten Conflict-Teil für die HD-Konsolengeneration ist die Optik erneut enttäuschend: Die kargen 3D-Landschaften würden auch auf einer PS2 keinen Schönheitspreis gewinnen. Was soll’s? Wenn der Rest passt… Sorry, Soldaten! Von der PS3- und Xbox-360-Terrorfront gibt’s nur Mittelmäßiges zu berichten: Die Missionen wirken wie mit einem 08/15-Levelbaukasten zusammengeschustert, die Gegner-KI ist enttäuschend und die (nicht umschaltbare) deutsche Synchronisation so unfreiwillig komisch wie bei einer US-Shopping-Show. Den letzten Funken Eigenständigkeit nimmt der Serie die neu eingeführte Ego-Perspektive: Conflict: Denied Ops muss sich mit der verdammt guten Genre-Konkurrenz messen – und zieht den Kürzeren.
Meinung
Oliver Schultes meint: Was hat die Entwickler nur dabei geritten, die taktisch angehauchte Action zugunsten einer First-Person-Ballerei aufzugeben? Ego-Shooter haben in den letzten Monaten in puncto Inszenierung (Call of Duty 4), Atmosphäre (BioShock) und Spielverlauf (Half-Life 2: Episode Two) enorme Fortschritte gemacht. Gegen solche Spielspaß-Granaten wirkt Denied Ops mit seinen Macken wie ein Kinder-Knallteufel.
Wertung
erstmals in der Serie wird aus der Ego-Perspektive gekämpft
Ihr dürft jederzeit zwischen den beiden Soldaten wechseln
Kampagne auch kooperativ spielbar
Ego-Shooter von der Stange mit minimalem taktischen Einschlag: Technisch wie spielerisch wirkt die Ballerei unfertig.
Singleplayer57MultiplayerGrafikSound