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Dank der unerwartet guten Streaming-Serie ”Cobra Kai” hat die Karate Kid-Marke in den letzten Jahren ein überraschendes Comeback erfahren. Nun liefert GameMill endlich auch eine Versoftung der Ursprünge. Street Rumble ist eine pixelige Klopperei im klassischen Sidescroll-Arcade-Stil: Ihr wählt zwischen Daniel LaRusso, Mr. Miyagi, Ali Mills und Kumiko und prügelt Euch mit bis zu drei Mitspielern durch die meist horizontal scrollenden Levels. Gegner greifen in Gruppen an und werden mit schnellen und harten Angriffen versohlt. Dazu habt Ihr noch Griffe, Attacken aus der Luft, ein Ausweichmanöver und charakterspezifische Super Moves, für die Ihr aber eine volle Energieleiste braucht. Jedes Areal gibt Euch ein paar Bonus-Herausforderungen und diverse Special-Stages, die einschlägigen Filmszenen nachempfunden sind, unterbrechen die normalen Prügeleien in regelmäßigen Abständen.
Es ist unschwer zu erkennen, dass hier vor allem das fantastische Shredder’s Revenge viel Inspiration geliefert hat und gerade die tolle Pixel-Grafik kann sich wirklich sehen lassen. Allerdings hinkt das Spielgefühl ein gutes Stück hinterher und die Levels fühlen sich oft unnötig gestreckt an. Viele Attacken lassen den nötigen Bums vermissen und da Ihr gegnerische Hiebe auch mit schnellen Angriffen Eurerseits abwehren könnt, ermutigt das Spiel zu simplem Buttongeklopfe. Dafür gefällt die Treue zu den Vorbildern: Klar, in den Filmen haben Daniel und Co. nicht ständig Dutzende von austauschbaren Fallobst-Gegnern verdroschen, dafür wurden aber viele Schlüsselszenen und Orte gekonnt eingefangen.
Meinung
Thomas Nickel meint: Leider kann Karate Kid spielerisch nicht halten, was die Präsentation verspricht: Keilereien fühlen sich unsauber, fahrig an, dazu sind die Levels lang und eintönig, auch wenn gelegentlich neue Mechaniken Abwechslung in den Prügelalltag bringen. Und noch ein Kritikpunkt: Musik und Schlageffekte kommen über weite Strecken belanglos und lasch daher – in diesem Metier fast schon eine Todsünde! Dafür wurde der Charme der Vorlage sympathisch in pixeliger Form eingefangen.
Wertung
4 spielbare Figuren
18 Levels
umfasst die ersten drei Filme
Leider hält das Spiel nicht, was die stimmige Aufmachung verspricht: Fans der Filme können zuschlagen, alle anderen kloppen sich anderswo besser.
Singleplayer69MultiplayerGrafikSound