Seit einigen Wochen gibt es die Gigadynamax-Funktion in Pokémon GO. MeinMMO-Autor Paul Kutzner sieht das Feature und eine kürzliche Neuerung dazu kritisch.
Bereits zur Ankündigung von Gigadynamax hieß es, dass es sich hierbei um die schwerste Herausforderung in Pokémon GO handeln wird. Und mit dieser Ankündigung sollte Niantic recht behalten.
Nachdem am Anfang selbst Gruppen mit 40 Leuten Probleme hatten, hat Niantic das Feature inzwischen etwas angepasst. Mich persönlich spricht es dennoch nicht an. Und die kürzliche Ankündigung eines neuen Items für die Funktion ist meiner Meinung nach ebenfalls der falsche Weg.
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Feature schließt Großteil der Spieler aus
Warum gefällt mir das Feature nicht? Dass Niantic eine Funktion ins Spiel bringt, bei der man einige Voraussetzungen erfüllen muss, ist natürlich vollkommen legitim. Schließlich muss man Opfer bringen, wenn man der allerbeste werden will.
Schließlich wird auch für die erfolgreiche Teilnahme an Raids und der Kampfliga sowie für das Besiegen der Rockets ein vernünftiges Team mit starken Pokémon benötigt. Und für die 5*-Raids braucht ihr schließlich ebenfalls weitere Trainer.
Auch die Tatsache, dass die Gigadynamax-Kämpfe nur vor Ort erledigt werden können, ist an sich für mich eine legitime Entscheidung. Dies ist schließlich ebenfalls von den Crypto-Raids bereits bekannt.
Doch die Kombination dieser Kriterien halte ich für kritisch. Dadurch wird ein Großteil der Spieler für diese Funktion ausgeschlossen. Spieler in ländlicheren Regionen werden mit allergrößter Schwierigkeit genügend Trainer für einen Gigadynamax-Raid finden und selbst Spieler in Großstädten können dabei Probleme haben.
Die kürzliche Ankündigung der Dyna-Pilze für Dynamax und Gigadynamax finde ich in diesem Zusammenhang ebenfalls kritisch. Dieses Item wird den Schaden eurer Dyna- und Gigadynamax-Monster für vermutlich 30 Minuten verdoppeln. Es sieht so aus, als würde dieses Item für 400 PokéMünzen beziehungsweise 3 Pilze für 1.000 PokéMünzen im Shop angeboten werden.
Anstatt die Voraussetzungen für Gigadynamax-Kämpfe so anzupassen, dass mehr Trainer in den Genuss der Funktion kommen, wird hier das Zeichen gesendet, dass ihr durchaus auch an den Kämpfen teilnehmen könnt, wenn ihr in ländlicheren Regionen wohnt oder einfach weniger Trainer dafür findet – wenn ihr dafür eure PokéMünzen ausgebt.
Sollten die bisher bekannten Preise sich als korrekt herausstellen, ist es zudem ein ziemlich hoher Aufwand, an die Pilze zu kommen, ohne Echtgeld auszugeben. Schließlich müsstet ihr 8 Tage lang die maximale Anzahl an Münzen in Arenen verdienen, um einen einzigen Pilz zu ergattern.
Münzen, die ich persönlich lieber in Fern-Raid-Pässe und gelegentlich in die Erhöhung von Kapazitäten investiere.
Im Rahmen der GO Naturzone war Gigadynamax-Riffex unterwegs, und ich wollte es unbedingt fangen. Relativ schnell war aber klar: Keine Chance. Wir spielen in der Regel zu zweit Pokémon GO, und das würde auf keinen Fall reichen, um das Monster zu schlagen.
Bei legendären Raids gehen wir gerne mal auf gut Glück in die Raid-Lobby, denn hier tauchen zu Events oft genug noch ein oder zwei Trainer mehr auf, die dann reichen, um den Raid zu packen. Bei Gigadynamax braucht man das aber nicht versuchen – ca. 20 Trainer tauchen auch hier auf Zufall nicht mal eben auf.
Am Ende hatten wir aber Erfolg mit Gigadynamax-Riffex: Über Campfire kam die Benachrichtigung, dass eine große Gruppe Trainer es einigermaßen in der Nähe versuchen würde. Also sind wir abends, im Dunkeln und in der Kälte, nochmal los, um teilzunehmen. Und Tatsache: Hier waren ca. 22 Trainer organisiert, denen man sich anschließen konnte.
Das Gigadynamax-Riffex wurde geschlagen und gefangen. Wir freuten uns, dass es geklappt hat, und es war auch eine coole Erfahrung, mit so vielen Leuten gleichzeitig zu spielen. Gleichzeitig hat dieses schnell-losjagen-um-es-irgendwie zu schaffen, und das in der dunklen Winterkälte, nichts mit entspanntem Spielen zu tun. Wenn man aber nicht sowieso mit einer zehn- bis zwanzigköpfigen Gruppe unterwegs ist, geht es nicht anders. Aus meiner Sicht ist das ebenfalls zu schwierig – auch, wenn ich die Gigadynamax-Kämpfe eigentlich als Feature sehr cool finde.
Großteil von euch sieht das Feature ebenfalls kritisch
Vor kurzem wollten wir von euch wissen, wie ihr zu den Gigadynamax-Kämpfen steht und ob ihr an den Kämpfen teilnehmen werdet. 980 Abstimmungen sind von euch eingegangen und die Ergebnisse (Stand 28. November 2024, 14:30 Uhr) sehen wie folgt aus:
„Nein, die Anforderungen sind mir zu hoch“ (44 %, 434 Abstimmungen)
„Ja, aber es wird schwer, genug Trainer zu finden“ (29 %, 285 Abstimmungen)
„Nein, Dynamax interessiert mich überhaupt nicht“ (20 %, 197 Abstimmungen)
„Ja, ich werde daran teilnehmen“ (7 %, 64 Abstimmungen)
Während 20 % von euch das Feature überhaupt nicht interessiert, haben nur 7 % gesagt, dass sie daran teilnehmen werden. Fast jeder Dritte, 73 %, werden aufgrund der hohen Anforderungen nicht an den Kämpfen teilnehmen oder sehen die Schwierigkeit darin, die hohe Anzahl an Trainern zu füllen.
Bleibt abzuwarten, ob Niantic bezüglich der Gigadynamax-Funktion doch noch intervenieren wird, oder ob es ein Feature bleibt, welches nur die wenigsten Trainer im Spiel genießen können. Und wer weiß: vielleicht ändert sich dann meine Meinung dazu ja genau so, wie bereits zur Dynamax-Funktion selbst.
Natürlich gibt es auch außerhalb der Gigadynamax-Kämpfe viele Inhalte, die in Pokémon GO auf euch warten. Eines davon ist der Fusions-Raid-Tag, der im Dezember stattfindet und euch 2 der stärksten Angreifer im Spiel zurückbringt: Alle Infos zum Fusions-Raid-Tag mit Necrozma.
Der Beitrag Gigadynamax schafft das Homeoffice von Pokémon GO ab und lässt sich dafür auch noch teuer bezahlen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.