Viele verschiedene Völker kämpfen in Warhammer 40.000 stetig um die Herrschaft in der Galaxie. Eines hat über Millionen Jahre hinweg alles beherrscht und ist heute nahezu bedeutungslos: die Eldar. MeinMMO erklärt, wer diese seltsamen Weltraum-Elfen sind und wie es dazu kam, dass sie heute nahezu ausgelöscht sind.
Eldar sind technisch gesehen das älteste Volk, das heute noch lebt. Die einzigen bekannten Völker, die noch vor ihnen da waren, sind die Slann, oder schlicht „die Alten“, und die Necrontyr – die später zu den gefürchteten Necrons geworden sind.
Die Eldar, oder früher in ihrer eigenen Sprache: Aeldari, sind humanoide Wesen, die grob menschlich aussehen, aber mit deutlich weicheren und feineren Zügen. Sie sehen in etwa so aus, wie wir uns heute Elfen vorstellen. Genau wie Menschen sind Eldar in Warhammer stark psychische Wesen.
Trotz ihrer Ähnlichkeit sind Eldar deutlich anders gebaut. Ihre Körper machen sie schneller, Bewegungen geschmeidiger und zugleich widerstandsfähiger. Das kommt mit dem Nachteil, dass sie für die Fortpflanzung deutlich länger brauchen.
Mit ihrem enormen technologischen Fortschritt und ihrer psionischen Macht, haben die Eldar schließlich die gesamte Galaxie beherrscht. Ihre Herrschaft hat dabei jedoch so lange gedauert, dass sie an ihrer eigenen Dekadenz zugrunde gegangen sind.
Yrliet ist eine Eldari, die ihr im Rollenspiel Rogue Trader treffen könnt:
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Ein Reich, das die gesamte Galaxie umfasst
Nachdem die Slann im großen „Krieg im Himmel“ ausgelöscht worden und die Necrons in ihren 60 Millionen Jahre langen Schlaf gefallen sind, haben die Eldar sich in der Galaxie ausgeweitet.
Schon vor dieser langen Zeit waren die Aeldari eine weit entwickelte Spezies, die ohne größere Probleme „niedere Völker“ vertreiben konnte. Verschiedene Quellen sprechen von einem Reich, das entweder mehrere Zehntausend oder sogar zehn Millionen Systeme umfasst haben soll.
Andere Spezies, wie etwa die Orks und deren Vorgänger-Spezies, wurden schlicht an den Rand der Galaxie vertrieben und nicht weiter beachtet. Menschen heißen in der Sprache der Eldar schlicht „Chem-Pan-Sey“ (oder auf Englisch: „Mon-keigh“ – ihr könnt euch denken, was das heißt).
Eine eigene Parallel-Dimension und ein eigenes Paradies
Um sich in einem so riesigen Reich überhaupt bewegen zu können, nutzen die Eldar das „Netz der Tausend Tore“, oder schlicht: „Wegenetz.“ Dieses Netz ist ein Labyrinth, in dem sich die Eldar mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen können, ohne jemals den Warp betreten zu müssen.
Über die vielen Millionen Jahre haben die Eldar ihr Reich immer weiter ausgebaut und schließlich lästige Pflichten wie Ackerbau und andere schwere Arbeiten automatisiert. So entstanden dutzende Paradieswelten, auf denen das Volk in vollständiger Dekadenz leben konnte.
Genau das hat allerdings zu einem Exzess geführt, der irgendwann die Grenzen des Vorstellbaren gesprengt und zum Fall des gesamten Imperiums geführt hat.
Eldar der Wraithguard als Warhammer-Figuren
Dekadenz und Fall der Aeldari
Dem Reich der Aeldari ist im Prinzip das passiert, was wir von der Römischen Dekadenz kennen: Die Eldar haben sich nur noch ihren Lüsten hingegeben und das immer stärker. Dabei ging es aber nicht nur um harmlose Dinge wie Völlerei und Sex, sondern auch um Folter und Sadismus.
Kurz vor dem Kollaps waren die Straßen der Aeldari-Städte nicht mehr sicher, weil überall ein Mörder lauern konnte, der nur auf ein Opfer wartet, das er leiden lassen kann. Die Welten sind in Anarchie verfallen und Banden haben um die Herrschaft gekämpft.
Ein paar wenige „vernünftige“ Eldar sind geflohen, um auf Exoditen-Welten ein neues Leben zu beginnen. Die Dekadenz des Volkes in ihren Kern-Welten hat jedoch die vermutlich größte Katastrophe in der Geschichte von Warhammer 40.000 zur Folge.
Der Exzess der Eldar erschafft einen neuen Chaos-Gott
Da Eldar starke psychische Kräfte besitzen, ist ihre Verbindung zum Warp, also dem Reich des Chaos, enorm stark. Bis vor dem Ereignis, das heute als „Fall der Aeldari“ gilt, war das allerdings kein Problem.
Durch die große Ansammlung von Obsession und Dekadenz an einem Ort ist jedoch aus der angesammelten psionischen Macht ein neuer Chaos-Gott entstanden: Slaanesh, der Chaos-Gott der Dekadenz.
Slaaneshs Geburt war so brutal, dass sein psionischer Schrei mehrere Billionen Eldar getötet haben soll. Deren Seelen wurden ihren Körpern entrissen und werden seitdem von Slaanesh gefoltert.
Es heißt, wenn die Seele eines Menschen ein Funke im Warp ist, gleicht die eines Eldar einem Leuchtfeuer, auf das sich alle Dämonen sofort stürzen. Um zu verhindern, dass genau das passiert, schützen die Eldar ihre Seelen durch Seelensteine, die ihre Essenz im Moment des Todes einfangen.
Eldar, Warp und die Götter: Vor dem Fall waren Eldar-Seelen im Warp mehr oder weniger sicher. Die Aeldari hatten ein eigenes Pantheon an Göttern, das sie – zum größten Teil – geschützt hat. Slaanesh hat jedoch alle Götter bis auf zwei abgeschlachtet:
Kaela Mensh Khaine, der Kriegsgott, dessen Körper in tausende Splitter zerbrochen ist, die heute als Avatare auftauchen
Asuryan, der Phönixgott und „Gott der Götter“
Isha, die Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit, die noch lebt und dem Chaos-Gott Nurgle als Sklavin dient, um dessen Seuchen zu testen
Kournos, der Gott der Jagd und zusammen mit Isha „Vater“ der Eldar
Lileath, die Jungfrau, Göttin der Träume und des Glücks
Morai-Heg, eine alte Frau und die Herrin der Magie
Vaul, der Schmiedegott
Ynnead, der Gott des Todes
Der Lachende Gott, oder Cegorach, der Gott der Intrigen und Lügen, der als einziger Slaaneshs Göttermorden entkommen konnte
Das Ende eines Volkes ist der Aufstieg eines neuen
Durch Slaaneshs Geburt ist ein Teil des Realraums zerrissen und mit dem Warp verschmolzen. Dieser Bereich ist heute als „Auge des Terrors“ bekannt und die Heimat von Chaos-Kultisten und Dämonenprinzen.
Dieses Ereignis hat jedoch auch dazu geführt, dass die gefährlichen Warpstürme aus der Galaxie verschwunden sind. Dadurch konnte der Imperator der Menschheit seinen Großen Kreuzzug endlich führen.
Infolgedessen hat das Imperium der Menschheit überhaupt erst zu Einigkeit gefunden und ist heute die größte Macht der Galaxie, zumindest noch.
Ein sterbendes Volk, das seinen Tod hinauszögert
Die wenigen überlebenden Eldar haben sich zum größten Teil auf Weltenschiffe zurückgezogen, die nun zum großen Teil verloren irgendwo ausharren. Durch ihre geringe und stetig schwindende Zahl halten sich Eldar aus den meisten Konflikten heraus.
Sie kämpfen nur noch dann, wenn ihr Rat aus Runenpropheten und Sehern nach sehr langer Beratung entscheidet, dass ein Einsatz lohnt. Viele Eldar leben jedoch auch nach wie vor auf Exorditen-Welten und führen dort ein verhältnismäßig primitives Leben mit Ackerbau und Viehzucht.
Damit sie nicht erneut von Emotionen überwältigt werden und so möglicherweise das Chaos anlocken, folgen Eldar heute „Pfaden“, also Berufungen, denen sie sich voll und ganz verschreiben.
Die letzten Eldar, die noch den „alten Wegen“, also der Dekadenz und dem Exzess folgen, sind die Dark Eldar oder Drukhari. Dieser Teil der Aeldari hat in der großen Stadt Comorragh im Wegenetz überlebt und hält an Folter, Sadismus und Brutalität fest.
Eine relativ neue und kleine Splittergruppe der Eldar sind die Ynnari, die glauben, dass sie den Totengott Ynneach wiederauferstehen lassen können, so wie ihr Volk es versehentlich bei Slaanesh getan hat. Einen spannenden Einblick in die Kultur der Eldar und der Drukhari bekommt ihr übrigens im Rollenspiel Rogue Trader, das mit dem ersten DLC richtig gut geworden ist: Das Rollenspiel zu Warhammer 40k auf Steam gibt mir als Fan genau das, was ich in Space Marine 2 vermisse
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