LoL: Spieler wünschen sich einen Spielmodus, den WoW schon vor 5 Jahren erfolgreich gebracht hat – aber kann das funktionieren?

League of Legends feierte 2024 seinen 15. Geburtstag. In der Historie des beliebten MOBAs gab es viele ikonische Spielmodi und Patches, die man heute nicht mehr spielen kann. Viele Spieler wünschen sich ein LoL-Classic im Stile von WoW. MeinMMO-Redakteur Nikolas Hernes fragt sich aber, ob das funktionieren kann.

Worum geht es? League of Legends gibt es schon seit 15 Jahren und viele Spieler verbinden natürlich auch nostalgische Gefühle mit dem MOBA von Riot. Dementsprechend ist es gar nicht verwunderlich, dass sich Spieler auch alte Modi oder sogar vergangene Seasons und Patches zurückwünschen.

Regelmäßig gibt es Posts auf reddit, die sich ein LoL-Classic wünschen. Im Stile von WoW Classic will man alte Inhalte wieder erleben. So gern ich mich auch in alten Modi oder Seasons austoben würde, so sehr glaube ich aber, dass das nicht mit allem funktionieren würde.

Es gibt einen Grund, warum alte Spielmodi entfernt wurden

Es gibt quasi zwei Classic-Wünsche vieler Spieler. Zum einen will man alte Modi zurück, die Riot schon mal gebracht hat. Dabei geht es nicht nur um Fun-Modes wie Doombots oder Dark Star: Singularity, sondern auch um alte „permanente“ Modi wie Dominion oder Twisted Treeline.

Bei den saisonalen Fun-Modes muss ich allen Spielern zustimmen. Zwar gibt es sie aktuell, die rotieren aber nur zwischen bekannten Modi herum und da schöpft Riot nicht annähernd das Potenzial aus, was es hat. Klar, Arena ist richtig spaßig und Ultimate Spellbook ist gut für zwischendurch. Aber die kreative Varianz von früher fehlt. Wo ist das Doombots of Doom, in dem man zusammen gegen über-starke Bots spielen musste?

Das rotierende Format ist perfekt, um alten Kram zurückzuholen oder neue, vielleicht auch riskante Ideen auszuprobieren. Wird ein Mode nicht gespielt oder gehasst, dann ist das egal, er ist ja nicht permanent. Zur großen Freude meinerseits und der vieler Spieler scheint es aber auch in diese Richtung zu gehen: Riot brachte mit Swarm nicht nur einen neuen Modus ins Spiel. Der Erfolg davon ließ sie ihre Strategie ändern.

Ehrlich gesagt sehe ich das Thema Dominion und Twisted Treeline aber deutlich negativer. So sehr einige Spieler die Modi auch vermissen: Kaum jemand hat sie gespielt, im Vergleich zum normalen LoL oder zu ARAM. Sollten Dominion oder Twisted Treeline zurückkehren, bin ich der festen Überzeugung, dass sie nicht lange gespielt werden würden.

Vor allem Twisted Treeline ist zu kompetitiv designt, um es wie einen Fun-Mode „zwischendurch“ mal anzuwerfen. Auch das Balancing mehrerer „permanenter“ Modi würde mehr Entwicklungsressourcen kosten als zeitlich begrenzte Fun-Modes. Da kümmert sich Riot lieber um das Balancing des Hauptspiels.

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Alte Saisons oder Patches zurückzuholen, könnte ein Problem sein

Was kann man zur Rückkehr alter Patches sagen? Eine andere große Forderung vieler Spiele ist die Rückkehr von alten Patches und Seasons. Ganz im Stile von WoW Classic. Dort funktioniert es ziemlich gut und es erschien zuletzt sogar ein Classic Classic.

Ein MMORPG ist dafür perfekt ausgelegt. Es gibt einen roten Faden, an dem man sich entlang hangeln kann, der bekannte Inhalte zurückholt. Für Casuals perfekt, um alte Zeiten zu erleben. In MOBAs ist das aber etwas anders.

Es gibt keine Raids oder große Events, auf die man hinfiebert. Es gibt Patches, die eine gewisse Meta hatten. LoL ist, auch im Casual-Bereich, ein Spiel, dass die meisten Spieler dauerhaft effizient zocken wollen. Patches sollen dem entgegenwirken, kein Champion soll dauerhaft zu stark sein. Bestimmte Mechaniken wurden aus einem bestimmten Grund entfernt.

Die Meta von damals ist fest. Sprich, man weiß auch heute noch, was stark war. Ich bezweifle, dass es einen dauerhaften Ansporn gäbe, alte Patches aus „Spaß“ zu spielen. Und so unfair und lustig manche Metas klingen, so langweilig und frustrierend waren sie für viele Spieler.

Für mich wäre eine andere Fan-Idee spannender. Champions sollten in ihrem stärksten Zustand gegeneinander antreten. Also mehrere Patches gegeneinander. Ob das technisch so einfach umzusetzen wäre, ist aber wohl schwierig zu beantworten.

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Der große Punkt ist auch die Monetarisierung

Viele fragen sich wahrscheinlich, warum es Teamfight Tactics schafft, alte Seasons zurückzuholen. Regelmäßig kehren alte Patches, leicht verändert, zurück. Das funktioniert bei TFT ziemlich gut, weil man feste Einheiten und Themen hat, die man zurückholen kann. Und deutlich wichtiger wahrscheinlich: Für die Monetarisierung ist das egal.

Die Bretter und die Legenden, die man sich mit Echtgeld holen kann, funktionieren, egal, mit welchem Patch. Bei einem LoL-Classic mit alten Patches ist das schwierig, denn viele Champions und viel wichtiger, viele Skins gab es da gar nicht.

Modi wie Swarm oder Events wie Dark Star: Singularity sind da eine andere Sache, denn die existieren auch, um für Skin-Reihen zu werben. Swarm kam, als passende Skins erschienen sind. Rotierende Fun-Modes können mit der Monetarisierung eine gewinnbringende Synergie bilden. Ob das aber wirklich einen Einfluss auf Verkäufe hat, weiß man nicht.

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Casuals sind unfassbar wichtig und entspannte Modi sind ein Ankerpunkt

Die kompetitive Rangliste wird immer der Hauptpunkt von LoL bleiben. Aber man muss auch an entspanntere Spieler denken. Ich selbst kenne viele, die wirklich nur ARAM spielen. Mehrere Modi und vor allem ein großer Katalog rotierender Fun-Modes kann normale Spieler aber mehr ans Spiel binden, vor allem dann, wenn es im Ranked wieder frustrierend wird.

Permanente Modi abseits der existenten halte ich zwar für unwahrscheinlich, neue Experimente würden aber nicht nur mich freuen, sondern wohl auch einen großen Teil der Spielerschaft. Serien wie Arcane sorgen eben auch dafür, dass bei neuen Spielern Interesse geweckt wird. Riot selbst versucht seit geraumer Zeit, viel für neue Spieler zu tun: LoL: Riot will endlich stärker gegen Leute vorgehen, die Neulingen den Spaß verderben – Könnte damit Streamer treffen

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