Hayao Miyazaki ist einer der Gründer des Animationsstudios Ghibli, aus dem viele bekannte Animes wie Chihiros Reise ins Zauberland hervorgingen. Der 83-jährige Japaner macht sich Sorgen um die Kinder der Zukunft.
Was sind seine Sorgen? In einem Interview mit Japan Today verriet Miyazaki, dass es in Zukunft immer schwieriger werden würde, mit seinen Filmen die Seelen von Kindern zu erreichen. Das soll vor allem am steigenden Konsum und der virtuellen Welt liegen.
Seiner Ansicht nach würden Fernsehen, Videospiele, E-Mails, Handys und Mangas „die Kräfte der Kinder rauben“. Das bedeutet, dass sich Kinder mit dem Lesen von Mangas oder der Zeit vor dem Fernseher in virtuelle Welten flüchten würden, weshalb ernste Themen wie in Ghiblis Filmen nicht mehr an sie herankommen würden. Er nannte Ultraman als ein Beispiel, das eine ganze Generation dümmer gemacht habe.
Für ihn sei deshalb klar, sich nicht auf Fragen zur Infrastruktur zu konzentrieren, sondern auf die Schaffung eines angemessenen Umfelds für die zukünftigen Generationen. Er glaubt, dass die Kinder die beste Investition Japans seien.
Ein bekannter Film aus dem Studio Ghibli ist Mein Nachbar Totoro:
Autoplay
Studio Ghibli erfindet Anime-Geschichten rund um Kinder
Wieso ist ihm das Thema so wichtig? Miyazaki beschäftigt sich viel mit Kindern und ihren Gedankenwelten. Für ihn würden Utopien nur in der Kindheit existieren.
In seinen Filmen sind Kinder und Jugendliche häufig die Protagonisten. Sie müssen sich gegen schwierige Bedingungen behaupten oder haben schlimme Traumata erlitten:
In Kikis kleiner Lieferservice zieht Kiki bereits mit 13 Jahren ohne ihre Familie in eine fremde Stadt
Chihiro ist in Chihiros Reise ins Zauberland sogar nur 10 Jahre alt, als sie ihre Eltern vor einer bösen Hexe retten muss
Sogar im neusten Film Der Junge und der Reiher ist ein Kind im Vordergrund. Mahito ist 12 Jahre alt und muss so früh mit dem Tod seiner Mutter klarkommen.
Manchmal verarbeitet Miyazaki Themen wie Krieg in den Filmen. Der wohl dramatischste Film aus dem Hause Ghibli stammt jedoch von Isao Takahata. In die letzten Glühwürmchen geht es nämlich darum, wie ein 14-jähriger Junge und seine vierjährige Schwester elendig verhungern.
Zudem besitzt Hayao Miyazaki eigene Kinder und Enkel. Es ist also verständlich, dass er sich um die Zukunft der Kinder sorgt, wenn er selbst Nachfahren hat. Der Gründer von Studio Ghibli würde sich wünschen, dass sein Sohn Goro Miyazaki die Leitung des Animationsstudios übernimmt. Doch der Sohn setzt alles daran, nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten zu müssen: Sohn von legendärem Studiochef möchte nicht sein Nachfolger werden, findet sich im neuesten Animefilm seines Vaters wieder
Der Beitrag Der Gründer eines legendären Anime-Studios sorgt sich um eine ganze Generation, weil es Mangas gibt erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
