Mit dem TurtleBeach Stealth 700 Gen 3 gibt es ein Headset, welches euch in Sekunden zwischen PS5 und PC wechseln lässt. Der Trick dahinter sind zwei separate Adapter für jedes Gerät. MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat das Headset getestet und erklärt, warum diese Funktion genial ist. Und, warum die Ergonomie nicht so gelungen ist.
Auf der Gamescom 2024 konnte ich das TurtleBeach Stealth 700 Gen 3 bereits kurz ausprobieren. Mein Ersteindruck: Starker Klang, ordentliche Verarbeitung und eine geniale Idee, die sich hinter der Möglichkeit verbirgt, schnell zwischen mehreren Geräten zu wechseln. Aber bei der Ergonomie und der Akkulaufzeit hatte ich noch Sorgen.
Mittlerweile konnte ich das Gaming-Headset ausführlich für euch testen und erkläre, ob sich mein Ersteindruck bestätigt hat.
Komfort, Gewicht und Akkulaufzeit
Wer hat da getestet?
Ich habe ein Faible für Hardware und Tech und besitze privat mittlerweile über 20 Gaming-Mäuse, daneben etliche Tastaturen und Controller. Für MeinMMO teste ich seit 2019 Hardware für unsere Leser. Neben dem PC und den großen Konsolen zocke ich mittlerweile auch auf dem Steam Deck.
Bei unserem Gerät handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches uns der Hersteller für einen Test zur Verfügung gestellt hat.
Benedikt Schlotmann
Hardware-Redakteur MeinMMO
Hier findet ihr alle wichtigen technischen Details des Headsets als Tabelle:
ModellTurtleBeach Stealth 700 Gen 3VerbindungKabel, Bluetooth, 2,4-GHzPlattformPC, PS5, Nintendo Switch und SmartphoneLieferumfangGaming-Headset, USB-Ladekabel (2 Meter, USB-C auf USB-A), zwei Adapter für die kabellose Verbindung, HandbuchBesonderheitenZwei Funk-Adapter für den schnellen Wechsel zwischen zwei PlattformenGewicht403 GrammPreis (UVP)199,99
Design und Aufbau
Was ist im Lieferumfang enthalten? Neben dem Gaming-Headset befinden sich noch ein USB-Ladekabel (2 Meter, USB-C auf USB-A), zwei Adapter für die kabellose Verbindung und ein Handbuch in der Verpackung.
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Turtle Beach Stealth 700 Kabelloses Multiplattform-Gaming-Headset für Xbox Series X|S, Xbox One,…
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Aufbau des Headsets: Das Gaming-Headset von TurtleBeach ist grundsätzlich sehr zurückhaltend im Design. Das in Silber und Schwarz gehaltene Design ist unauffällig und der Hersteller verzichtet auf RGB-Beleuchtung oder andere Spielereien.
Die Ohrmuscheln sitzen fest am Kopfbügel und lassen sich um etwa 100 Grad drehen. Auf diese Weise soll gewährleistet sein, dass das Headset sich gut an euren Kopf anpassen kann.
Auf beiden Ohrmuscheln finden sich außerdem alle Tasten, die ihr für die Bedienung benötigt. Auf den ersten Blick wirkt das sehr überladen, durch die verschiedenen Größen und die Schraffierung der Rädchen wird es aber nach einigen Tagen sehr intuitiv. Im Alltag ist es mir trotzdem immer mal wieder passiert, dass ich die falsche Taste erwischt hab.
Verarbeitung
Das Gaming-Headset von TurtleBeach besteht zu großen Teilen aus Plastik, dazu gehören auch Scharniere und weitere Elemente, die sich drehen müssen. Der Hersteller weist aber darauf hin, dass das Stealth 700 mit einem stahlverstärkten Kopfband und Metallbügeln ausgestattet, die für dauerhafte Stärke sorgen sollen. Sehen kann man diese Teile aber nicht.
Obwohl man davon nichts davon sieht, wirkt das Headset wertig und robust. Das liegt vor allem an dem hohen Gewicht von über 400 Gramm. Die Ohrpolster lassen sich laut Hersteller auch problemlos austauschen und ersetzen.
Im Hinterkopf sollte man zumindest bedenken, dass man beim Aufsetzen des Headsets den Plastikbügel des Headsets dehnen muss. Und Plastik bricht irgendwann. Das dürfte sich langfristig auch auf die Verarbeitung des Headsets auswirken, spielte aber in meinem Testzeitraum keine Rolle.
Software
Das Headset setzt auf “TurtleBeach Swarm 2” als Software. Bei der Einrichtung des Headsets hatte ich zu Beginn jedoch einige Probleme:
Beim ersten Start wollte sich das Headset nicht mit meinem Computer verbinden.
Nach zwei weiteren Versuchen wurde es zumindest beim Update der Treiber auf dem Gerät erkannt. Jedoch stürzte Swarm 2 jedes Mal ab, sobald ich versuchte, das Headset und die beiden Dongles zu updaten. Außerdem stürzte die Software immer ab, wenn ich beim Update auf “Wiederholen” drückte, um das Update erneut durchzuführen.
Mittlerweile lässt sich das Headset problemlos an meinem PC einsetzen, auch über den kabellosen Funk-Transmitter. Dennoch waren die ersten Probleme bei der Einrichtung ausgesprochen.
Die Software ist ansonsten in Ordnung. Jeder Menüpunkt bietet einen Tooltipp, diese beschränken sich aber nur auf das Nötigste. Weder die Tooltips noch die Software verraten, was sich hinter Features wie “Super-Hearing” oder “Waves 3D” verbirgt. Das weiß man etwa dann, wenn man sich wie ich beruflich damit befasst. Alle anderen fassen sich erst einmal ratlos an den Kopf und wissen nicht, was man da genau ein- oder ausstellen kann.
Komfort, Gewicht und Akkulaufzeit
Wie sieht mein Kopf aus? Mein Kopfumfang beträgt etwa 58 cm, ich habe also einen eher kleineren Kopf.
Im Alltag habe ich das Headset täglich mehrere Stunden getragen. Mein größtes Problem mit dem Headset: Nach einigen Stunden wird es mir unter den Ohrpolstern aus Memory Foam sehr warm. Am Anfang geht das, auf Dauer wird es aber unangenehm. Eine Alternative wie Stoffpolster gibt es leider nicht.
Was ich übrigens viel störender finde ist, dass der Kopfbügel unangenehm auf meinen Schädel drückt. TurtleBeach verzichtet beim Stealth 700 bedauerlicherweise auf ein Kopfband, wodurch euch das gesamte Gewicht des Headsets unangenehm auf dem Schädel sitzt. SteelSeries setzt bei seiner Arctis-Reihe hingegen auf so ein Kopfband. Und SteelSeries ist auch im direkten Ergonomie-Vergleich der klare Gewinner. Mit dem leichten Arctis Nova 7 von SteelSeries (zum Test) hatte ich nie Probleme mit dem Tragekomfort.
Gewicht: TurtleBeach gibt das Gewicht des Headsets weder auf der Verpackung noch auf seiner Webseite an. Auf meiner Waage kommt das Heasdset auf 410 Gramm. Damit gehört das TurtleBeach Stealth 700 bereits zur Kategorie der schweren Modelle. Die meisten Headsets liegen eher zwischen 200 und 400 Gramm. Zum Vergleich:
Das JBL Quantum 360P (zum Test) wirkt mit seinen 254 Gramm da fast wie ein Leichtgewicht.
Das Arctis Nova 7 Wireless wiegt 325 Gramm.
Das Razer Kaira Pro für die PS5 wiegt mit 330 Gramm noch einen Hauch mehr.
Das hohe Gewicht ist ebenfalls ein Grund, warum ich überrascht bin, warum TurtleBeach auf ein Kopfband verzichtet. Das würde das hohe Gewicht noch etwas abfangen. An dieser Stelle frage ich mich auch, warum sich TurtleBeach nicht am hauseigenen Atlas Air orientiert hat, denn da bietet nicht nur ein Kopfband, sondern ist mit rund 300 Gramm bedeutend leichter und angenehmer zu tragen.
Akkulaufzeit: Bei der Akkulaufzeit braucht sich das Stealth 700 hingegen nicht zu verstecken. Der Hersteller bewirbt das Gerät mit 80 Stunden Akkulaufzeit und ich kann das Headset tatsächlich im Alltag etliche Tage tragen, bevor es wieder ans Kabel muss. Das SteelSeries Arctis Nova 7 Wireless schafft das gerade einmal die Hälfte der Zeit (rund 35 Stunden).
Reichweite: Die Reichweite der Funkverbindung ist in Ordnung, kommt aber nicht an die Konkurrenz heran. In der Regel laufe ich mit dem aufgesetzten Headset in die Küche, dann trennt mich eine dicke Wand und rund 7 Meter von meinem Computer. Sobald ich in der Küche stehe, bricht irgendwann die Verbindung ab, das Headset will sich neu verbinden.
Zum Vergleich: Mein SteelSeries Arctis Nova 7, die SteelSeries Gamebuds oder auch die Inzone Buds von Sony haben mit der Entfernung überhaupt kein Problem.
Klang
Wie gut klingt das Headset? Abseits von den ergonomischen Problemen klingt das Headset richtig gut. In der Grundeinstellung (im Equalizer nennt sich das Turtle Beach Signature Sound) ist der Bass etwas zu stark und zu kraftvoll. Das ist aber bei einem auf Gaming fokussieren Headset auch kein Wunder. Keine Frage, die Bässe klingen gut, erdrücken aber den Rest des Klangs etwas. Explosion klingen dann wuchtig und laut, aber dafür hört man auch sonst nichts mehr.
Meine Empfehlung ist daher, im Equalizer an den Einstellungen zu experimentieren und vor allem den Höhen etwas mehr Gewicht zu verleihen. Die Mitten klingen in der Grundeinstellung ausgewogen und bieten einen warmen Klang. Mit angepasstem Equalizer wirken die Mitten dann fast schon zu künstlich.
Mikrofon
Das Mikrofon des Headsets ist fest verbaut, lässt sich aber hochklappen, sodass es im Korpus des Geräts verschwindet. Das Mikrofon selbst ist im Test in Ordnung, hat aber mit den üblichen Problemen zu kämpfen, mit denen jedes kabellose Headset zu tun hat:
Die Sprache klingt stark komprimiert und sehr gedrungen. Das klingt dann, als würdet ihr euch beim Sprechen leicht die Nase zudrücken oder eine Erkältung haben. Ich habe zum Vergleich eine Tonaufnahme des Headsets und eines Tischmikrofons hochgeladen.
Eine Geräuschunterdrückung ist ebenfalls kaum vorhanden: Laute Geräusche, etwa das Klappern von Gegneständen oder eine Plastiklasche, die zusammengedrückt wird, ist im Mikrofon deutlich zu hören.
Das Mikrofon des TurtleBeach Stealth 700 Gen 3 als Testaufnahme:
Das Logitech Yeti GX (Tischmikrofon) im Vergleich als Testaufnahme:
Fazit: Guter Klang, aber zu schwer und auf Dauer zu unbequem
Für wen ist das Headset geeignet? Sucht ihr nach einem klanglich sehr gutem Gaming-Headset, welches euch den Wechsel zwischen PS5 und PC kinderleicht macht, dann bekommt ihr mit dem TurtleBeach Stealth 700 ein gutes und auch einzigartiges Gerät geboten. Denn so einfach bekommt ihr einen schnellen Wechsel mit keinem anderen Gerät hin.
Zockt ihr an PS5 und PC und wechselt regelmäßig zwischen den Geräten, dann bekommt ihr mit dem Stealth 700 Gen 3 ein richtig gutes Gerät. Auf der anderen Seite gibt es für rund 200 Euro deutlich bequemere Geräte, die dann aber beim Gerätewechsel nicht so bequem sind. Am Ende müsst ihr euch jedoch entscheiden, was euch wichtiger ist.
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Turtle Beach Stealth 700 Kabelloses Multiplattform-Gaming-Headset für Xbox Series X|S, Xbox One,…
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Welche Alternativen gibt es?
Das SteelSeries Arctis Nova 7 Wireless ist mein derzeitiger Tipp, wenn ihr ein gutes Gaming-Headset für den PC, die PS5 oder die Xbox sucht. Gute Ergonomie, ordentlicher Klang und ein funktionales, wenn auch nicht perfektes Mikrofon. Die Akkulaufzeit könnte etwas besser sein.
Das Logitech G435 LIGHTSPEED ist eine gute Budget-Option: Guter Klang und geringes Gewicht, dafür fühlt es sich fast schon billig an und bietet keine zusätzlichen Einstellungen beim Klang (via Equalizer).
Mit dem Beyerdynamic MMX 200 gibt es eine weitere gute Alternative unter 200 Euro: Guter Klang und vor allem ein sehr gutes Mikrofon für ein kabelloses Headset. Die Kunstleder-Polster sind jedoch wie beim Stealth 700 auf Dauer unangenehm warm.
Weitere Gaming-Headsets in allen Preiskategorien von 50 bis 300 Euro findet ihr in der Kaufberatung auf MeinMMO: Die besten Gaming-Headsets, die ihr derzeit kaufen könnt
Der Beitrag Dieses Headset lässt mich in Sekunden vom PC auf die PS5 wechseln – Wenn es nur nicht unbequem zum Tragen wäre erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
