In der deutschen Szene zu LoL kracht es hässlich zwischen den großen Streamern auf Twitch und der Liga

In der deutschen Szene von League of Legends herrscht nach wie vor böses Blut: Auch zwei Monate nach einem Vorfall im Pokalfinale der Prime League bei LoL hadert ein Spieler des Streamer-Teams NNO mit einer Entscheidung der Prime League. Der Konflikt kocht am 17.12. erneut hoch.

Warum gibt es da Ärger? Es gibt offenbar schon länger Schwierigkeiten zwischen der Prime League in Deutschland und dem Team NNO, das aus 5 der größten Twitch-Streamer zu LoL in Deutschland besteht.

Das Fass zum Überlaufen brachte ein Vorfall im Oktober:

Das Team „NNO Prime“, das von den Streamern organisiert und finanziell gestützt wurde, spielte im Finale des Pokals der Prime League gegen die Unicorns of Love

Es trat ein Bug bei der Sion Ultimate auf, den die Unicorns of Love reklamierten. Diese Beschwerde führte zum Abbruch und zur Annullierung eines Matches, bei dem NNO Prime weit vorne lag. Durch die Entscheidung, das Match abzubrechen und neu zu starten, fühlte sich NNO benachteiligt und unfair behandelt. Letztlich verlor NNO Prime die Begegnung.

Eigentlich hätte das Match auch nicht abgebrochen werden sollen, sondern an der Stelle weitergeführt werden müssen, an welcher der Bug auftrat. Doch diese Maßnahme war nicht möglich, weil die Liga keinen Riot-Mitarbeiter erreichen konnte, der für einen Neustart, einen sogenannten “Chronobreak”, sorgen konnte.

NoWay ist der führende Streamer zu LoL in Deutschland und der Midlaner von NNO:

NNO will nach Streit um Schiedsrichter-Entscheidung die Liga verlassen

Diese Auswirkungen hatte der Vorfall: Die Streamer von NNO hatten mit ihrer gewaltigen Reichweite einiges an Aufsehen verursacht und sich im Stream live über die Entscheidung der Liga empört. Die Stimmung war an dem Abend aufgeheizt und es fielen offenbar viele hässliche Worte von Anhängern der Streamer, gerade in den Chats bei den Livestreams der Liga selbst und bei den Streams der Gegner, den Unicorns of Love.

Am nächsten Tag hatte sich die Situation aber beruhigt, als der Streamer NoWay einlenkte und seine Community aufrief, nicht aggressiv zu reagieren und sich zu beherrschen. NoWay kündigte sogar an, eigene Fans zu bestrafen, wenn die ausfällig geworden waren.

Aber NNO spielte mit der Idee, nach dem Vorfall die Prime League zu verlassen, sich zwei Skandinavier oder Briten ins Team zu holen und dann in der skandinavisch-britischen Liga anzutreten. Das war offenbar eine direkte Reaktion auf die Schiedsrichter-Entscheidung.

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Statt besinnlicher Weihnachten gibt es böses Blut in LoL

Das war der aktuelle Stand: NNO hat sich mittlerweile in seiner alten Form aufgelöst. Aber das Thema ist noch nicht vom Tisch. Zwar will Jungler Agurin mit einem neuen Team weiter in der Prime League spielen und auch ADC Broeki wird der Prime League als Spieler erhalten bleiben, wenn auch bei Eintracht Spandau. Aber NoWay, Tolkin und Karni scheinen die Prime League noch immer in Richtung Norden verlassen zu wollen.

Mitarbeiter der Prime League fordert Karni auf, sich für Hexenjagd zu entschuldigen

Das hat jetzt den Vorfall erneut eskaliert: Der Supporter Karni hat auf Twitch jetzt eigentlich einen versöhnlichen Post zum Jahresabschluss verfasst. Auf den hat aber ein führender Mitarbeiter der Prime-League reagiert und Karni aufgefordert, wenn er grade schon in so versöhnlicher Stimmung ist, sich auch für seine „Hexenjagd“ gegen einen Offiziellen der Prime League zu entschuldigen, die der Supporter von NNO damals im Oktober betrieben habe.

Aber Karni dachte gar nicht daran, jetzt weihnachtlich-versöhnlich einzulenken, sondern eskalierte den Konflikt:  aus dem Oktober erneut. Die Person habe es verdient, damals angeprangert zu werden, schreibt Karni.

So sagt er, die Prime League habe NNO „die Stiefel lecken wollen, um in der Liga zu bleiben“. Er bereue keinen einzigen seiner Tweets.

Das ist die Reaktion: Die Aussage von Karni, gerade die Formulierung mit den “Stiefellecken” und die Aussage des Mitarbeiters der Prime League werden auf Twitch beide kritisch diskutiert:

Sein eigener Botlane-Partner und Förderer, Broeki, ruft Karni öffentlich zur Ordnung: Man müsse der Prime League dankbar sein, die Szene habe es den Twitch-Streamern erst möglich gemacht, sich zu profilieren.

Auch Kevin Westphal von Eintracht Spandau sagt, die Tweets seien unnötig.

Allgemein wird die Formulierung als problematisch gesehen.

Wobei das schon stark polarisiert. Einige sind der Ansicht, Karni sei berechtigterweise frustriert. Er müsse hier gar nichts vergeben – die Liga müsse für Fehler geradestehen. Ihr Auftreten sei “peinlich”. Der Mitarbeiter der Prime League haben mit seinem offensiven Wording von einer “Witchhunt” die Reaktion nun provoziert.

Andere hingegen sagen: Als Streamer müsse man sich zurückhalten und sich seiner Verantwortung bewusst sein. Hier sorgten Aussagen für “Hetze” gegen einzelne Personen. Karni sei hier undankbar gegenüber einer Liga, die ihn erst in die Position gebracht habe, jetzt von der Content-Creation leben zu können.

Das steckt dahinter: Das ist insgesamt eine sehr unschöne Situation. Mit der Lösung, das Spiel damals neu zu starten, war offenbar keiner zufrieden, auch die Liga nicht. Da jetzt Monate später noch nachzutreten, führt jedoch zu nichts.

Aber auch öffentlich eine Entschuldigung zu fordern, konnte eigentlich nur in einer Eskalation enden.

Die Situation zwischen NNO und der Prime League scheint auch deshalb so angespannt zu sein, weil ein Mitglied von NNO, der Caster Tolkin, die Firma hinter der Prime League als Hauptcaster für LoL in Deutschland abgelöst hat, obwohl Tolkin selbst mal für diese Firma gearbeitet hatte. Wenn jetzt auch noch das Zugpferd “NNO” die Liga verlässt, kann das für die deutsche Szene nicht gut sein: LoL: Summoner’s Inn schließt, nachdem ein ehemaliger Mitarbeiter sie auf Twitch ausstach

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