Bloomtown: A Different Story – im Test (Switch)

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Spiel:Bloomtown: A Different StoryPublisher:Twin SailsDeveloper:Lazy Bear GamesGenre:RollenspielGetestet für:SwitchErhältlich für:PS4, PS5, Switch, XOne, XSXUSK:6Erschienen in:11 / 2024

Im neuen Spiel der Graveyard Keeper-Macher verschlägt es die abenteuer­lustige Emily samt jüngerem Bruder in ein verschlafenes Örtchen im Amerika der 1960er. Hier wohnt ihr mürrischer Großvater und in dessen Obhut sollen die Kids den Sommer verbringen. Davon ist gerade die erlebnishungrige 12-Jährige wenig begeistert – ihre Sommerferien hat sie sich aufregender vorgestellt. Als aber Kinder im heimeligen Städtchen zu verschwinden beginnen, wittert Emily ihre Chance auf ein spannendes Abenteuer. Mit neu gewonnenen Freunden im Gepäck macht sie sich auf, das Mysterium zu lüften.

Ihr schlüpft also in die Rolle der jungen Nachwuchsheldin, um durch die überschaubare Stadt zu navigieren und eingangs vor allem simple Botengänge zu erledigen. Hierbei tun sich immer wieder verschiedene Aktionsmöglichkeiten auf, deren Erfolgschancen zum Teil von Euren Werten abhängig sind und in bester C-RPG-Manier ausgewürfelt werden möchten. Im weiteren Verlauf geht Ihr dann einen Vertrag mit einem Dämon ein, der Euch einen Schutzgeist beschert, mit dem Ihr die Unterwelt unsicher macht. Spätestens hier versteckt Bloomtown nicht länger, dass es bis in die Haarspitzen von Atlus’ beliebter Persona-Serie inspiriert ist. In den regelmäßigen Kämpfen nutzt Ihr Nah- und Fernkampfangriffe oder die diversen elementaren Fähigkeiten Eurer Schutzgeister, um die Schwächen charmant gestalteter Widersacher auszuloten. Bringt Ihr Euren Feind ins Taumeln, setzt Ihr wahlweise zum verheerenden Gnadenstoß an oder aber Ihr versucht Euer Glück, den feindlichen Dämon für Euch zu gewinnen. Und diesen fusioniert Ihr dann mit anderen erspielten Dämonen, um so noch mächtigere Kampfgefährten zu erhalten.

Aber es geht noch weiter mit den Persona-Parallelen: Die Kämpfe werden etwa von eingängigen Musikstücken begleitet, die glatt aus dem Soundtrack des beliebten Phantomdieb-Abenteuers stammen könnten. Außerdem werkelt Ihr am Schreibtisch an Dietrichen und verbessert Eure Sozialfähigkeiten mit alltäglichen Unternehmungen. Das alles funktioniert grundsätzlich gut, lässt aber durch die sklavische Nähe zum großen Vorbild eine eigene Identität vermissen. Zumal der Titel spielerisch bis zum Ende recht simpel bleibt und mit seiner blassen Geschichte gelingt es ihm kaum, an Atlus’ Spitzen-Rollenspiele heranzureichen. Dafür schaut Bloomtown unverschämt hübsch aus. Der Titel liefert einen hervorragenden und detailverliebten Pixel-Look mit aufwendigen Animationen, an denen man sich bis zum Ende nicht sattsieht. Das lässt dann auch die gelegentlich holprige Bildrate der Switch-Version verschmerzen. Hingegen weit weniger erfreulich: die offensichtlich maschinell erzeugten deutschen Texte, in denen es leider vor groben Fehlern nur so wimmelt.

Meinung

Kevin Pinhao meint: Lasst Euch vom Titel-Artwork von Bloomtown nicht täuschen! Während die digitale ”Verpackung” ein belangloses Browser-Spiel andeutet, wie man es gern mal von dubiosen Seiten in den sozialen Medien beworben bekommt, verbirgt sich hinter dem Titel ein kompetentes Rollenspiel mit hervorragender Pixel-Optik. Ich war tatsächlich verblüfft, wie viel Liebe zum Detail in der audiovisuellen Präsentation des Spiels steckt, das gerade Fans der Persona-Games für etwa 15 bis 20 Stunden gut unterhalten dürfte, wenngleich die Nähe zum offensichtlichen Vorbild nicht ganz so sklavisch hätte ausfallen müssen. Trotzdem: Seid Ihr auf der Suche nach einem kleinen, feinen und vor allem hübschen Rollenspiel, macht Ihr mit Bloomtown kaum etwas verkehrt.

Wertung

+ hervorragende Optik
+ charmante Präsentation
+ spaßige Kämpfe…

– …die gelegentlich etwas strapaziös sind
– mehr “Persona”, als es dem Spiel guttut
– deutsche Texte weisen grobe Fehler auf

Klar von ”Persona” inspiriertes RPG, das zwar nicht das Vorbild erreicht, aber mit einem tollen Pixel-Look gefällt.

Singleplayer79MultiplayerGrafikSound

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