Die Firma Valve steckt hinter der dominanten PC-Plattform Steam und verdient ein Vermögen, allein durch ihren Vorzeige-Shooter Counter-Strike GO und den riesigen Skinhandel, der da abgeht. Auch über Steam kommt viel Geld rein: Immerhin nimmt Valve 30 % von jedem Verkauf. Durch eine Klage des Entwicklers Wolfire erfahren wir, wie klein die Firma eigentlich ist. Sogar der Entwickler hinter Baldur’s Gate 3, Larian, ist größer.
Warum erfahren wir das? Valve ist kein börsen-notiertes Unternehmen, sondern in privater Hand. Die meisten Anteile gehören Gabe Newell (62, Titelbild). Das Wirtschaftsmagazin Forbes geht davon aus, dass er 50,1 % der Anteile an Valve besitzt. Sein Vermögen wird auf 9,5 Milliarden US-Dollar beziffert.
Weil Valve nicht an der Börse notiert ist, sind viele Informationen, die wir über andere Firmen ganz selbstverständlich kennen, weil sie diese Zahlen ihren Investoren mitteilen müssen, bei Valve unter Verschluss.
Aber ein Rechtsstreit gegen Valve durch „Wolfire Games“ gibt uns seltene Einblicke. Wolfire Games (Overgrowth) ist ein Indie-Entwickler, der 2021 Valve verkalkt hat, mit dem Vorwurf, sie würde ihre dominante Marktmacht nutzen, um der Konkurrenz zu schaden und den Preis von Spielen in die Höhe zu treiben.
Valve hat wenige Spiele, aber die sind extrem erfolgreich, wie DOTA 2:
Autoplay
Valve hatte 2021 weniger Angestellte als der belgische Entwickler von Baldur’s Gate 3
Wie groß ist Valve? 2021 hatte Valve nur 336 Angestellte.
Die Seite PC Gamer zeigt im Vergleich, wie winzig das ist und nennt die Mitarbeiterzahlen, die wir von großen Studios kennen:
Ubisoft hat 18.666 Angestellte
Electronic Arts steht bei etwa 13.700 Mitarbeitern
Der letzte Stand von Activision Blizzard waren 13.000 Angestellte
Sogar der Entwickler von Baldur’s Gate 3, Larian Studios, steht bei 470 Angestellten
Wie viele arbeiten davon an Steam? 2021 war es so, dass von den 336 Angestellten bei Valve nur 79 direkt bei Steam arbeiteten. 181 arbeiteten in der Game-Abteilung, 41 an Hardware-Projekten und 35 kümmerten sich um die Verwaltung.
Was ist dann so beeindruckend? Wolfire warf Valve vor, einen zu geringen Anteil ihrer Einnahmen in die Weiterentwicklung ihres Steam-Shops zu stellen. Doch ihre Umsätze sind monströs.
Ein Valve-Mitarbeiter hat im Zuge des Rechtsstreits eine Statistik erstellt, die zeigt, wie viel Geld ein Angestellter pro Stunde für sein Unternehmen erwirtschaftet und auch wie viel insgesamt im Jahr.
Bei seiner Statistik lässt er Valve weg, aber es geht hervor, dass ein Angestellter von Valve offenbar noch mehr erwirtschaftet als jemand bei Facebook oder Apple. Und die Unternehmen stehen schon bei einem beeindruckenden Gewinn: So verdient ein Mitarbeiter von Facebook seinem Unternehmen 780.400 € – ein Valve-Mitarbeiter könnte vielleicht sogar eine Million US-Dollar herausholen.
Und das sind Zahlen aus 2018.
Bei solchen Zahlen werden die Einwände des größten Konkurrenten von Steam gleich glaubwürdiger. Tim Sweeney, der Boss von Epic Games, beschwert sich seit mindestens 5 Jahren, dass Steam 30 % von jedem Verkauft nimmt und dass dieses Geld in der Weiterentwicklung von Games fehlt. 12 % würden reichen, so Sweeney. Aber dann würde man vielleicht weniger Geld machen als Apple, und wer kann das schon verantworten? Epic sagt: Wir hören mit Exklusiv-Deals auf, wenn Steam nur noch 12 % Anteil nimmt
Der Beitrag Durch eine Klage wissen wir: Die Firma hinter Steam ist winzig, aber macht pro Kopf mehr Geld als Apple und Facebook erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
