Zwerge erfreuen sich großer Beliebtheit unter Gamern. Sie haben sogar eine eigene Spiele-Kategorie auf Steam. Obwohl die eigentlich ein Fantasy-Volk sind, gibt es mittlerweile Space-Zwerge in mehreren Ausführungen – sogar in Warhammer 40.000. MeinMMO erklärt, wer dieses sture, kleine Volk ist.
Ursprünglich als „Squats“ bekannt, gibt es die Space-Zwerge in Warhammer 40.000 heute als die „Leagues of Votann“, oder Konglomerate von Votann. Sie sind das neueste vollständige Volk im Tabletop und wurden 2022 neu aufgelegt.
Die Squats sind ein Volk aus Klonen und nennen sich heute nur noch „Kin“, also etwa: Verwandte. Sie sind ein kleines, robustes Volk mit viel technischer Expertise und einer starken Bindung zum einen Clan.
Die Leagues of Votann leben nahe des Kerns der Galaxie, treiben Handel mit anderen Spezies und tun, was Zwerge eben so tun: Schätze horten, Festungen bauen und unter sich sein. Und, stur wie Zwerge eben so sind, lassen sie sich von da auch nicht mehr vertreiben.
Nun wäre das hier aber nicht Warhammer 40.000, wenn das einfach nur irgendein Volk im Nichts ist, das man zufällig entdeckt hat. Hinter den Konglomeraten von Votann steckt eine lange und – wie zu erwarten – ziemlich absurde Geschichte.
Autoplay
Stabile Mutationen oder eine neue Spezies?
Die Squats sind eigentlich Abkömmlinge aus dem Imperium der Menschheit, bevor dieses überhaupt das Imperium geworden ist. In den früheren Tagen der menschlichen Expansion hat sich eine Gruppe von Entdeckern nahe dem Zentrum der Galaxie niedergelassen.
Über Jahrtausende hinweg hat sich dieser Teil der Menschen dann weiterentwickelt, allerdings nicht durch reine Evolution. Die ersten dieser Vorfahren haben direkt dafür gesorgt, dass diese „Siedler“ so nahe am Kern der Galaxie Überlebenschancen haben.
Über gezielte Mutationen, die Klonstränge, wurden den Kin verschiedene Eigenschaften buchstäblich angezüchtet, etwa:
dichteres Fleisch und dichtere Knochen für höhere Widerstandskraft
Infrarotsicht
Widerstand gegen extreme Temperaturen, Strahlung und Gravitation
Gezüchtet werden die Kin in „Schmelziegeln“, die jeweils etwas andere Zusammensetzungen an Klonsträngen nutzen. Dadurch entstehen „Kindred“, also Sippen, deren Bindung teilweise stärker ist als eine familiäre – schließlich sind die Kin Klone.
Zu stur, um dem Chaos zu verfallen
Eine der besonderen Eigenschaften der Kin ist es, dass sie fast unempfänglich für die Einflüsterungen des Chaos sind. Ihre Seelen sind im Immaterium so gut wie nicht zu sehen und für Dämonen entsprechend uninteressant.
Empfänglichkeit für den Warp wird über Klonstränge angezüchtet. Entsprechend gibt es in den Leagues of Votann nur wenige Psioniker und jene Kin, die zaubern können, „leuchten“ nur gerade so stark genug, um einige wenige Kräfte nutzen zu können.
Reisen durch den Warp sind dadurch zwar möglich und sogar deutlich sicherer, aber auch aufwendiger. Im Vergleich zu den Schrecken, die Menschen dabei ertragen müssen, ist das vermutlich aber ein annehmbarer Handel.
Bei den Squats dagegen ist bekannt, dass es durchaus einige gegeben haben soll, die dem Chaos verfallen sind. Inwiefern das bei den neuen Regeln noch relevant ist, steht offen.
Eine Hassliebe zum Imperium
Diese neuen Eigenschaften haben die Kin über die Jahre so sehr von den Menschen abgegrenzt, dass sich das Imperium nicht ganz sicher ist, ob es sich hier noch um Metamenschen, also Mutanten, oder schon um Xenos handelt.
Und die Kin versuchen tunlichst, ihre Abstammung von Menschen vor vielen Jahrtausenden zu verstecken, aus Angst, sonst unter Zwang ins Imperium eingegliedert zu werden. Das Volk genießt seine Unabhängigkeit und treibt Handel mit allen möglichen anderen Spezies.
Zahlenmäßig sind die Kin ein recht großes Volk. Da die Konglomerate von Votann aber oft in kleinen Flotten unterwegs sind, werden sie oft für eine unbedeutende Spezies gehalten, etwa von ihren teilweise verbündeten T’au.
Dazu ist bekannt, dass die Leagues schon freundliche Kontakte zu den Eldar hatten. Lediglich mit den kriegerischen Orks und den erwachenden Necrons haben sie regelmäßig Krieg.
Die Wikinger als Vorbild für Space-Zwerge
Obwohl viele Warhammer-Fans wohl eher die Space Wolves als die Weltraum-Wikinger ansehen würden, haben die Konglomerate deutlich mehr Parallelen zu den nordischen Plünderern. Das liegt bereits in den Namen.
Wotan ist einer der vielen Namen des Allvaters Odin. Ein weiterer Name Odins ist Grimnir. Die „lebenden Ahnen“ der Kin werden bei ihnen Grimnyr genannt.
Ohnehin sind Ahnen ein wichtiger Bestandteil der Kultur der Konglomerate von Votann. In ihrem Glauben ziehen verstorbene Kin in die Reihen der Ahnen ein, ähnlich wie es ehrenhaft gefallene Krieger bei den Wikingern in Walhalla tun.
Die Verwaltung der einzelnen Sippen läuft über eine „Spakerönde“, in der sich verschiedene Sprecher versammeln und debattieren. In der nordischen Kultur funktionierte Politik ähnlich über ein Thing.
Eine Grimnyr-Figur der Leagues of Votann.
Technologie, die heute eigentlich verboten ist
Da die Leagues of Votann Abkömmlinge früherer Menschen sind, haben sie von damals einige Technologie mitgenommen. Die kommt allerdings noch aus dem Dunklen Zeitalter der Technologie und vieles davon ist im 41. Jahrtausend im Imperium streng verboten.
Dazu zählen etwa künstliche Intelligenzen, die im Imperium durch lobotomisierte Menschen ersetzt wurden. In den Konglomeraten gibt es neben den Kin aber noch die Ironkin, lebende und empfindungsfähige Maschinen. Diese werden von den Kin sogar als vollkommen gleichwertig angesehen.
Dazu haben die Kin hervorragende Schmiedemeister und Forscher. Die alten Blaupausen und Technologien wurden über die Jahre immer weiter verbessert. Sie gelten als besser und effizienter als ihre imperialen Gegenstücke. Das passt natürlich hervorragend, schließlich sind die Kin immer noch irgendwo Zwerge: Woher kommen eigentlich Zwerge und warum sind sie immer so gute Schmiede?
Der Beitrag In Warhammer 40.000 gibt es Weltraum-Zwerge und die sind noch deutlich härter als in Deep Rock Galactic erschien zuerst auf Mein-MMO.de.