Wie die Dracthyr das Loot-System von WoW zerstört haben

Die Dracthyr in World of Warcraft haben das Loot-System zerstört. Ein Fehler machte sie zu den glücklichsten Charakteren Azeroths.

Die Rufer sind aktuell die neuste Klasse in World of Warcraft, die mit Dragonflight dem Spiel hinzugefügt wurden. Doch rund um ihren Release gab es einen größeren Vorfall, der das Loot-System des Spiels auf die Probe stellte. Eine Geschichte, die für manche vielleicht schon in Vergessenheit geraten ist, aber:

Rufer hatten Bonus-Glück und konnten seltene Mounts farmen wie keine andere Klasse.

Aktuell feiert WoW seinen 20. Geburtstag – aber nur noch wenige Wochen:

Rufer hatten nur eine gültige Loot-Option

Das zugrunde liegende Problem war, wie Beute in World of Warcraft verteilt wird. Beim Weltboss „Sha des Zorns“ ist das zugrunde liegende System recht simpel:

Beim Töten des Bosses würfelt das Spiel intern einen 100-seitigen Würfel.

Bei einer Zahl von 1-59 erhält der Charakter Gold und nichts weiter geschieht.

Bei einer Zahl von 60 bis 100 hat der Charakter Anrecht auf ein Stück Beute.

Wenn ein Charakter ein Stück Beute erhalten würde, dann würfelt das Spiel intern ein zweites Mal, nämlich auf die Beute-Liste. Die Liste hat alle verfügbaren Gegenstände mit Gewichtungen versehen, die von der eigenen Klasse abhängig sind. So kann ein Priester etwa nur Stoff-Items und Stäbe erhalten, während ein Krieger nur Platten-Gegenstände und Zweihandschwerter ergattern kann.

Auf dieser Beute-Liste stand für alle Klassen auch das Reittier „Himmlische Onyxwolkenschlange“, allerdings mit einer extrem geringen Chance, die irgendwo zwischen 0,02 % und 0,01 % lag.

Im Grunde ein ganz typisches Loot-System für seltene Reittiere.

Doch die Rufer haben dieses System zerstört. Denn als das Sha des Zorns ins Spiel gebracht wurde (Mists of Pandaria), da gab es Rufer noch nicht. Wenn ein Rufer nun das Sha des Zorns bezwang und beim ersten internen Wurf eine 60 oder höher erreichte (also Anrecht auf Loot hat), dann stand das Spiel vor einem Problem. Denn für Rufer gab es keine Beute-Liste. Es gab keine gültigen Items, die an den Rufer vergeben werden konnten.

Kein gültiges Item, bis auf eines: Die Himmlische Onyxwolkenschlange.

Die Onyxwolkenschlange gilt als eines der seltensten Mounts, bis heute.

Chaos in den Foren – Blizzard geht Kompromiss ein

Es dauerte nur ein paar Stunden, da machte die Nachricht die Runde in den verschiedenen Foren, Gilden und sozialen Medien. Alle, die davon Wind bekamen, erstellten sich schnell einen Dracthyr-Rufer und versuchten, den Sha des Zorns zu bezwingen, um ihre drastisch erhöhte Chance auf das Mount zu haben.

Als der Fehler auffiel, war das Problem bereits außer Kontrolle geraten. Tausende Accounts hatten sich einen Dracthyr erstellt und damit den Sha des Zorns gefarmt, um mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit die Wolkenschlange zu ergattern.

Doch die Situation war diffus. Immerhin dachten viele: Man sollte diesen Fehler nicht ausnutzen. Denn im schlimmsten Fall gibt es nachträglich eine Strafe für das Ausnutzen eines offensichtlichen Spielfehlers. Auf der anderen Seite dachten sich viele: Wenn ich mir das Mount jetzt nicht hole, dann bekomme ich es niemals.

Nach einigen Stunden griff Blizzard ein und versuchte eine Lösung zu finden, die alle halbwegs zufriedenstellt:

Alle, die ihre Wolkenschlangen bereits erhalten hatten, durften diese behalten.

Die Drop-Chance für alle seltenen Mounts von den Weltbossen aus Pandaria wurde drastisch erhöht.

Das schien für die meisten ein guter Kompromiss zu sein. Denn die Reittiere – besonders vom Sha des Zorns – sind nun farmbar. Die Wahrscheinlichkeit für den Erhalt liegt bei ungefähr 1 %. Das ist ein Vielfaches des ursprünglichen Wertes, den das Reittier vor der Änderung hatte.

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Die Geschichte zeigt einmal mehr, wie komplex MMORPGs sind und wie drastisch sich die Einführung eines neuen Features – wie etwa einer neuen Klasse – auf alte Inhalte und geliebte Sammler-Stücke auswirken kann. Denn auch wenn Bugs nervig sind, ist es nahezu unmöglich, alle Eventualitäten im Vorfeld vorauszusehen. Aber das ist vielleicht auch ganz schön, denn so haben wir Geschichten wie diese, die wir immer wieder aufgreifen können.
Deutlich leichter zu farmen sind 5 andere Mounts aus The War Within.

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