Kaum ein erstklassiges MMORPG hat 2024 so viele Spieler auf Steam verloren wie New World von Amazon, dabei sollte 2024 sogar das Vorzeigejahr des MMORPGs werden, das auf die Konsolen PS5 und Xbox Series X kam. Doch den Konsolengang hat sich Amazon viel zu teuer erkauft. Zum Release hatte New World 913.027 Spieler in der Spitze auf Steam – 2024 ist das Spiel zeitweise auf 3.285 durchschnittliche Spieler gefallen. MeinMMO-Autor Schuhmann erklärt, welche Fehler Amazon hier passiert sind.
Das waren die großen Fehler von Amazon bei New World: Amazon hat 2024 bei New World gleich 3 große Fehler gemacht:
Man hat das MMORPG das ganze Jahr über nicht weiterentwickelt und auch nicht verraten, was man überhaupt plant, sondern immer nur auf ein „großes Update im Sommer“ verwiesen. Im Mai hat man sich einen PR-Albtraum eingebrockt, als sich Entwickler in einem Video darüber lustig gemacht haben, dass nichts zum Sommer-Update bekannt war. Die Entwickler fanden das offenbar lustig – die Spieler fühlten sich veralbert.
Als man letztlich bekanntgab, dass das große Update eine Portierung für Xbox und PlayStation umfasst, waren die bestehenden Spieler auf dem PC bitter enttäuscht. Die hatten fast ein Jahr Zeit, sich auszumalen, was für ein tolles Update sie erwartet, nur um von Amazon dann zu hören: Es geht uns vor allem um Konsolen-Spieler. Dass auch die PC-Spieler eine Überarbeitung ihres MMORPGs bekamen, ging im allgemeinen Frust unter.
Dann hat man es geschafft, das Konsolen-Update, den Relaunch von New World, zum schlechtesten Zeitpunkt überhaupt anzukündigen: Der Start von New World Aeternum war genau nach dem Release des ersten AAA-MMORPGs für Konsolen seit 5 Jahren: Throne and Liberty. Und das Absurde: Amazon hat sich selbst den Markt kaputt gemacht, denn sie waren der Publisher für Throne and Liberty.
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Stabile Spielerzahlen auf Steam fallen 2024 das erste Mal richtig tief
Das sind die Auswirkungen der Entscheidungen:
Die Spielerzahlen von New World waren zum Release auf Steam im Oktober 2021 exzellent, sanken aber rapide ab.
Doch seit dem Februar 2022 hatte sich New World als „stabiles“ MMORPG auf Steam etabliert:
Die Spielerzahlen gingen bei großen Updates mal bis auf 67.750 durchschnittliche Spieler hoch (November 2022)
In schwachen Phasen, wenn lange nichts passiert war, sanken sie auch mal auf einen Tiefstand von 11.300 (Juni 2023)
Aber unter diesen Wert waren sie bis 2024 nie gefallen.
Doch ohne jede Neuerung und auch ohne Perspektive, dass es besser wird, knallten die Spielerzahlen von New World 2024 bis auf 3.285 runter – nur noch ein Drittel des früheren Tiefstwerts.
Erhoffte Renaissance bei New World blieb aus
War es das Update dann wert? Nein, leider nicht – zwar konnte der Relaunch New World: Aeternum wieder einige Spieler zurück auf Steam bringen, aber die Zahlen gingen nur kurzfristig auf etwa 22.000 hoch – weit weniger als der Höchstwert 2023.
War es dann wenigstens auf den Konsolen ein Erfolg? Nein, das sieht nicht so aus. Bei Google Trends sieht man, dass ein Aufschwung im Interesse ausblieb und es im Oktober 2024 keine wirkliche Erholung der Suchrelevanz gab.
Die Aufmerksamkeit der Spiele-Öffentlichkeit lag ganz klar auf Throne and Liberty, auf die eigene Konkurrenz im Hause Amazon.
Spieler auf PS4 und Xbox One warten 5 Jahre auf neues MMORPG – Kriegen 2 von Amazon innerhalb von 2 Wochen
Was war der Fehler? Seit dem Release von Black Desert auf PS4 (August 2019) und Xbox One (März 2019) warten Spieler auf Konsolen auf ein vollwertiges MMORPG. New World hätte also voll einschlagen müssen.
Allerdings hat sich Amazon selbst ein Bein gestellt, denn mit dem Release von Throne and Liberty am 1. Oktober hat man genau die Lücke gefüllt, in die New World Aeternum am 15. Oktober, nur 2 Wochen später, eigentlich hineinstoßen wollte.
Der 15. Oktober war der falscheste Zeitpunkt, um ein MMORPG auf PS5 und Xbox Series X zu veröffentlichen. Fast jedes beliebige andere Datum innerhalb der letzten 5 Jahre wäre besser gewesen, als der 15. Oktober.
Das steckt dahinter: 2024 wird als furchtbares Jahr für New World in die Geschichte eingeht: Da wurden Fehler gemacht, die man mit gesundem Menschenverstand nicht erklären kann. Da hat man sich offenbar im Bemühen, einen künstlichen Hype zu erzeugen, selbst überlistet:
Doch man kann die treue Spieler-Basis eines MMORPGs nicht ein Jahr im Dunkeln tappen lassen und mit „Vertraut uns, das Sommer-Update wird ganz toll“ abspeisen.
Je länger man ein „so massives Sommer-Update, auf das sich das Warten lohnt“ beschwört, desto höher wird die Erwartungshaltung, die man letztlich nur enttäuschen wird.
Die Idee, zwei MMORPGs für Konsolen gleichzeitig innerhalb eines Zeitfensters von zwei Wochen zu veröffentlichen, ist wirklich unerklärlich. Das kann nicht der Plan gewesen sein, da muss irgendwas in der Abstimmung mit den südkoreanischen Partner NetEase schiefgelaufen sein.
Dass einer Firma wie Amazon solche Schnitzer passieren, lässt wirklich zweifeln, ob neue Projekte wie das MMORPG zu Herr der Ringe besser laufen werden. Mal gucken, wann man das herausbringt – vielleicht parallel zum Release von GTA 6, oder so? Es gibt ein Lebenszeichen vom neuen MMORPG für Herr der Ringe von Amazon Games
Der Beitrag Das MMORPG von Amazon hatte zum Start 913.000 Spieler auf Steam – 2024 haben sie es total vermasselt erschien zuerst auf Mein-MMO.de.