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’Was wäre wenn’-Geschichten sind reizvoll, allerdings nur dann, wenn sie vernünftig inszeniert werden. Ersteres hat Turning Point durchaus zu bieten, Letzteres ist jedoch gründlich missglückt.
Der britische Premierminister Winston Churchill ist bei einem Taxiunfall getötet worden. Infolgedessen überfallen die Nazis England und die USA. Gerade als ein Luftangriff in New York stattfindet, beginnt das Spiel und steckt Euch in die Haut des Bauarbeiters Dan Carson. Als Teil der Bürgerwehr schießt Ihr Euch mit bescheuert klingenden Waffen durch dumme Gegnerhorden in dämlich designten Levels. Die nette Story geht inmitten der geballten Unzulänglichkeiten unter, weshalb unterm Strich nicht mehr bleibt als trauriges Mittelmaß auf ganzer Linie. Allein die zur Auflockerung eingestreuten Nahkampfmanöver und Klettereinlagen retten das Spiel vor dem Totalschaden, zu dem der jämmerlich spartanische Mehrspieler-Modus eine Menge beiträgt.
Meinung
Michael Herde meint: Oh je, liebe Entwickler, was ist denn hier schiefgelaufen? Auf der Redaktionscouch habt Ihr mir vor Monaten noch euphorisch von Eurem Projekt berichtet. Das fertige Produkt wird dem aber überhaupt nicht gerecht: Nach wenigen Minuten nerven nicht enden wollende Gegnerhorden und der billige Waffensound dermaßen, dass ich gar nicht mehr weiterspielen möchte. Ich hab’s dennoch getan und ärgere mich über die unpräzise Steuerung, seltene Checkpoints und das lahme Leveldesign. Beim Versuch, online zu spielen, finde ich keine Mitspieler, obwohl ich nur sieben benötige.
Wertung
packt Gegner und schlagt sie tot oder nutzt sie als Schutzschild
nur 4 Karten im Mehrspieler-Modus
komplett deutsch, nur ohne Nazi-Symbole und Blut
erstaunlich wenige Rücksetzpunkte
Trotz vielversprechender Ansätze ein bestenfalls durchschnittlicher Ego-Shooter, der auf ganzer Linie enttäuscht.
Singleplayer48MultiplayerGrafikSound