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Beim im 17. Jahrhundert angesiedelten MMO-Action-Abenteuer ist der Name Programm: Auf dem Weg in die Neue Welt strandet Ihr nach einem schweren Sturm auf einer mysteriösen Insel namens Aeternum. Dort korrumpiert eine seltsame dunkle Energie ganze Landstriche und hat viele andere Schiffbrüchige in aggressive Untote verwandelt. Wer oder was genau dahintersteckt, gilt es im Laufe der brauchbar inszenierten Geschichte herauszufinden. Die führt Euch durch 15 sehr abwechslungsreiche Biome, darunter ein riesiges Sumpfgebiet, die von verlassenen Monumenten übersäte Schwefelsandsteinwüste oder den kunterbunten Edenhain. Während beim Design der Schauplätze viel Liebe zum Detail durchschimmert, wirken die Quests leider oft wie typische MMO-Stangenware. Meist geht es darum, ein Gebiet von Gegnern zu säubern, Objekte in die Luft zu jagen, bestimmte Rohstoffe zu sammeln, Dinge zu craften oder Botengänge für Mitglieder der drei Fraktionen im Spiel durchzuführen. Immerhin: Zwischendrin stehen auch Bewegungsherausforderungen und kleinere Rätsel auf dem Programm.
Kommt es zum Schlagabtausch mit Korrumpierten, Bestien, Piraten, Wächtern und anderen Feindtypen, greift ein Action-Adventure-inspiriertes Kampfsystem, bei dem es vor allem auf präzises Zielen, Ausweichen, Blocken und sinnvolle Skillkombinationen ankommt. Letztere sind abhängig von den gerade verwendeten Waffen. Wer etwa viel mit der Muskete hantiert, stuft diese kontinuierlich hoch und schaltet dadurch die Fähigkeit ”Pulverbrand” frei, die fiesen Feuerschaden verursacht. 15 Waffentypen laden zum Experimentieren ein und erlauben sehr unterschiedliche Builds. Ganz ähnlich funktioniert das Upgrade-System im Zusammenhang mit Sammel- und Crafting-Aktivitäten. Wer regelmäßig Eisenerz mit der Spitzhacke abbaut, stuft seinen entsprechenden Skill hoch und kann irgendwann auch Silber, Gold, Alchemiesteine, Sternenmetall usw. fördern. Ergänzend dürft Ihr angeln, Bäume fällen, verschiedenste Pflanzenarten ernten, Tiere häuten, die daraus gewonnenen Materialien weiterverarbeiten und natürlich handeln. Freischaltbare Mounts wie Pferde beschleunigen das Vorankommen innerhalb der Spielwelt und seit der Konsolenversion kann Euer Protagonist endlich auch schwimmen. Wer es sich leisten kann, darf außerdem Immobilien erwerben, diese entsprechend einrichten und – passendes Level vorausgesetzt – an einem halben Dutzend PvE-Aktivitäten teilnehmen (darunter Raids für bis zu zehn Spieler) sowie sein Können in zwei PvP-Modi unter Beweis stellen. In der Arena duellieren sich zwei Teams aus je drei Spielern, während es beim ”Außenpostensturm” darum geht, vorgegebene Orte auf der Karte zu erobern und so lange zu halten, bis der Punktezähler die 1.000er-Marke erreicht hat.
Meinung & Wertung
Sönke Siemens meint: Im Vergleich zum PC-Release von 2021 macht New World: Aeternum noch mal einen deutlichen Sprung nach vorn. Vor allem die Story ist aufwendiger inszeniert und kann endlich auch komplett alleine durchgespielt werden. Umso mehr enttäuscht es, dass viele Quests immer noch einem 08/15-Schema folgen und zahlreiche Ungereimtheiten nicht ausgemerzt wurden. Die Palette reicht von harmlosen Buchstabendrehern über nicht vertonte Dialoge bis hin zu sich überlagernden Texten und schlechter Lippensynchronität. Mangels Cross-Progression können PC-Umsteiger ihren Fortschritt zudem nicht mit der Konsolenfassung synchronisieren. Wer darüber hinwegsehen kann und ein MMO mit gutem Flow und schnellen Auflevel-Erfolgserlebnissen sucht, sollte Aeternum trotzdem eine Chance geben.
Fantasy-MMO mit solidem Kampf-system und gutem Setting, das bei Quests und Story viel Potenzial verschenkt.
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