Der Chef-Entwickler von Helldivers 2 spricht über Politik in Videospielen und findet, dass sie positiv zur Spielerfahrung beitragen muss.
Um wen geht es?
Johan Pilestedt ist der Creative Director von Helldiver 2 und der CCO von Arrowhead Games, dem Entwicklerstudio hinter dem erfolgreichen Koop-Shooter
Bis zum 22. Mai war Pilestedt der CEO des Studios, doch er degradierte sich selbst, weil er mehr an der Entwicklung beteiligt sein wollte.
Pilestedt kommuniziert viel mit der Community und teilt häufig Einblicke in die Entwicklung und die Gedankenprozesse hinter Helldivers 2.
Autoplay
Wie kam es zu der Thematik? Zum Jahresende 2024 fragte Pilestedt auf X.com, welche Erwartungen und Wünsche seine Follower an das nächste Spiel des Entwicklerstudios hätten. Es folgte ein kurzes Gespräch über Politik in Spielen.
Ein User wünschte sich, das Entwicklerstudio solle niemals „DEI“ in ihren Spielen integrieren. DEI steht für Diversity, Equity and Inclusion, auf Deutsch etwa: Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion. Die Abkürzung bezeichnet eine Philosophie, bei der Gerechtigkeit und Teilhabe für alle im Vordergrund stehen.
In der jüngeren Vergangenheit entwickelte sich jedoch eine Art Kulturkampf rund um die Abkürzung und gewisse Kreise machten das Streben nach Chancengleichheit und Inklusion für das „Sterben“ von Videospielen verantwortlich.
Politik soll zur Spielerfahrung beitragen
Was sagt Pilestedt zu Politik in Spielen? Pilestedt erklärte in seiner Antwort: „Wenn sie nichts zur Spielerfahrung beiträgt, stört sie (via X).“ Stattdessen sollen Spiele nach „erstaunlichen Momenten“ streben.
In einem weiteren Kommentar ergänzte Pilestedt: „Ich mag keine Schubladen. Aber die Menschheit ist in ihrer extremen Xenophobie auf Super Earth vereint. #Inclusion also, vielleicht ist das DEI? Es ist mir wirklich egal. Macht gute Spiele, keine zeitgemäßen politische Aussagen (via X).“
Ist er damit Anti-DEI? Nein, auch wenn manche Meinungsführer das jetzt so hinstellen, hat Pilestedt sich nicht grundsätzlich gegen solche Elemente in Videospielen ausgesprochen, solange sie zur Spielerfahrung beitragen. Ohnehin ist die Definition, was eigentlich unter DEI fällt, nicht so ganz eindeutig.
Er scheint sich vor allem daran zu stören, ein Label aufgedrückt zu bekommen. Dennoch wird seine Aussage von vielen genau so aufgefasst, während andere es „komisch“ finden, dass der Chef sich nun augenscheinlich mit genau den Leuten solidarisiert, die sein Team vor nicht allzu langer Zeit heftig kritisierten (via X).
Passen Pilestedts Aussagen zu Helldivers? Pilestedt ist nicht prinzipiell gegen politische Statements oder Diversität in Spielen, ihm ist jedoch wichtig, dass es zur Spielerfahrung passt und nicht ablenkend ist.
Helldivers 2 beinhaltet selbst jede Menge politische Satire und trägt für viele Spieler das Motto: Es ist egal, wer neben mir gegen Roboter, Käfer oder die neuen Aliens kämpft, solange wir gemeinsam für Über-Erde unser Bestes geben. Dazu wird in Helldivers 2 durchgehend die Freiheit und Demokratie angepriesen – es ist also durchaus politisch, aber zum Kontext des Spiels passend.
Insgesamt wird die politische Satire von Helldivers 2 sehr gut von der Community aufgenommen – anders als die Preispolitik einer neuen Kollaboration. Die Entwickler ernteten viel Kritik für das neue Bundle und entschuldigten sich anschließend mit einer Entschädigung: Helldivers 2 hat Spieler mit einem neuen 20€-Bundle enttäuscht, gibt euch als Entschädigung jetzt kostenlose Waffe
Der Beitrag Chef-Entwickler von Helldivers 2 äußert sich zu Politik in Spielen: „Wenn sie nichts zur Erfahrung beiträgt, stört sie“ erschien zuerst auf Mein-MMO.de.