Das Studium ist seit Jahrzehnten das Ziel von immer mehr jungen Menschen. Doch in der Gen Z setzt aktuell ein Umdenken ein.
Studiert niemand mehr aus der Gen Z? Nein, so extrem ist der Wandel nicht. Aber eines Berichtes von CNBC zufolge, verhalten sich junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren bei der Berufswahl anders als frühere Generationen, wie vor allem die Millennials. Anstatt zu studieren, entscheiden sich mehr für Handwerksberufe. Hierzu zählen Ausbildungen als Mechaniker, Klempner oder auch Schweißer, neben vielen weiteren.
Und auch in Deutschland gibt es zumindest erste Anzeichen für ein Umdenken bei der Gen Z.
Wer gehört nochmal alles zur Gen Z? Die auch Zoomer genannten Menschen sind frühestens im Jahr 1996 und spätestens im Jahr 2012 geboren. Danach folgt die bisher nur theoretisch beschreibbare Gen Alpha; für wirkliche Erkenntnisse sind die meisten aber noch zu jung. Die Millennials (Gen Y) kamen vor der Gen Z.
Viele der Gen Z finden dann doch ihren Weg an die Unis und dort haben einige von Ihnen ein Projekt ins Leben gerufen, um die Gefahren von KI und Überwachung im Alltag zu demonstrieren:
Autoplay
Etwas Handfestes mit guten Aussichten
Was genau macht die Gen Z anders? Laut Daten, die CNBC exklusiv vom Datenerhebungs-Dienstleister Gusto erhalten hat, steigt seit Ende 2023 der Anteil der Einstellungen von 18- bis und 25-Jährigen in den sogenannten Skilled Trades an. Diese lassen sich zu größten Teilen mit unseren Ausbildungsberufen vergleichen. Wobei der Schwerpunkt beim Handwerk oder verwandten Branchen liegt.
Von einem Tiefstand bei etwa 24 Prozent aus dem November 2023 lag der jüngste Wert für Mai 2024 bei 31 Prozent aller Neueinstellungen in dem Monat. Das ist aber nicht der Höchstwert für die Jahre 2018 bis Mitte 2024, der lag bei 37,5 Prozent im Mai 2021. Jedoch schaut die aktuelle Entwicklung gleichmäßiger und weniger erratisch aus als zuletzt. Eventuell zeichnet sich hier also eine Stabilisierung eines seit Jahren beobachteten Trends ab.
Warum verhält sich die Generation Z so? Eine stichfeste, finale Antwort hierauf können wir nicht geben. Aber wie auch CNBC beschreibt, sind die ökonomischen Bedingungen, unter denen die Gen Z die Schulen verlässt und in den Arbeitsmarkt eintritt, komplett anders als früher. Millennials oder geschweige denn Gen X oder Boomer bekamen zum Beispiel weit mehr Planbarkeit geboten, um das Fundament für ihre Karrieren zu legen.
Ausbildung oder Studium wird in den USA zudem nur selten vom Staat oder durch Unternehmen komplett finanziert. Mitunter fallen zehntausende Dollar an, um einen Abschluss zu erlangen. Der Einstieg in „Skilled Trades“ ist dabei weit günstiger zu schaffen als der Weg über ein College.
Ein Bericht der Federal Reserve Bank von St. Louis legt die Situation für die USA dar.
Aus den Daten von Gusto geht allerdings auch hervor, dass viele Jüngere hier Arbeitsplätze von Älteren einnehmen. In den USA wie auch bei uns in Deutschland gehen inzwischen geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand. Auch Arbeitgeber im Handwerk oder der Industrie müssen einen Großteil dieser Stellen mit jüngeren besetzen – und die Gen Z scheint dazu bereit (via Destatis).
Wie ist die Lage ansonsten bei uns in Deutschland? Die Aussagen zu den USA lassen sich nicht einfach auf Deutschland übertragen. Dafür gibt es schlicht zu viele Unterschiede bei Arbeitsmarkt, Gesetzen, Universitäten und Ausbildungsnormen. Aber laut Statista stagniert der Anteil der Studienanfänger eines Jahrganges seit etwa acht Jahren bei um die 56 Prozent. Zudem nahm zuletzt erstmals innerhalb des vergangenen Jahrzehnts die Anzahl der Bewerber auf Ausbildungsstellen wieder zu (via Arbeitsagentur).
Die Generation Z lag bei einem weiteren Trend auf dem Arbeitsmarkt schon länger richtig, wie sich jetzt zeigt: bei der 4-Tage-Woche. Abseits einiger größerer oder kleinerer Experimente fehlt in den meisten Ländern der Welt noch Erfahrung in der Breite mit dem neuen Arbeitszeitmodell, in Island ist das aber anders: Eine Insel zeigt der Welt, dass die Generation Z recht hat – Die 4-Tage-Woche schafft Zufriedenheit und Wachstum
Der Beitrag Die Gen Z verzichtet auf die Uni, macht lieber Berufe, auf die viele keine Lust haben erschien zuerst auf Mein-MMO.de.