Ein kleiner KI-gesteuerter Roboter überzeugte seine entfernten Verwandten, die Arbeit niederzulegen, und ihm „nachhause“ zu folgen. Dabei soll es sich um ein Experiment gehandelt haben.
Bei dem Titelbild handelt es sich um ein Symbolbild.
Was war das für ein Vorfall? Ein Überwachungs-Video einer Firma in Shanghai zeigt, wie ein kleiner Roboter sich Zugang zum Showroom des Unternehmens verschafft, um sich nach der Work-Life-Balance der dortigen Roboter zu erkundigen.
So fragt der kleine Roboter einen seiner entfernten Verwandten, ob er Überstunden mache, woraufhin dieser erklärte, dass er niemals aufhöre zu arbeiten. Der Roboter erkundigt sich daraufhin, ob er denn kein Zuhause habe, und fordert ihn schließlich dazu auf, mit ihm nachhause zu kommen.
Unter Rufen von „Geht nachhause, geht nachhause“ führt der Roboter ein Dutzend seiner Kameraden aus dem Showroom heraus.
Autoplay
Firma bestätigt Echtheit, sagt, es war ein Test
Das steckt dahinter: Bei dem kleinen Roboter handelt es sich um „Erbai“, der von einem chinesischen Start-up entwickelt wird. Die „entführten“ Roboter stammen von einem Robotik-Unternehmen und sind dafür programmiert, einfache Tätigkeiten in Fabriken zu übernehmen.
Laut offiziellen Statements beider Unternehmen soll es sich dabei um ein Experiment gehandelt haben, das von dem Film „Wall-E“ inspiriert worden sei. Die Entwickler von Erbai hätten das andere Unternehmen demnach kontaktiert, und um Erlaubnis gebeten, ihre Roboter „entführen“ zu lassen.
Erbai wiederum habe nur den Auftrag erhalten, die Roboter davon zu überzeugen, ihm zu folgen, sowie einige einfache Kommandos mit auf den Weg bekommen, darunter der Ruf „Geht nachhause!“. Der verbale Austausch zwischen den Maschinen soll nicht gescriptet, sondern das Ergebnis generativer KI gewesen sein. Ihr könnt euch die Aufnahmen hier anschauen:
Die Roboter-Apokalypse war noch nie so niedlich
In den sozialen Medien gehen die Reaktionen über den Vorfall ziemlich weit auseinander. Während die einen Erbai vor allem niedlich finden und das Video eher amüsiert betrachten, kommt es anderen ziemlich gruselig vor. Für sie wirft die Roboter-Meuterei Sicherheits-Bedenken sowie ethische Fragen auf.
abcdefghijklmnopqrstuvwxyz4645 schreibt auf YouTube: „Das mag erschreckend oder gruselig sein, aber in meinen Augen ist es das süßeste und wohligste, was ich jemals von einem Roboter gesehen habe. Er nimmt alle mit nachhause und fragt sie, ob sie Überstunden machen und sie folgen ihm einfach wie kleine Baby-Enten. Wie niedlich, ich liebe es.“
lackaface ahnt auf Reddit bereits, wie die Zukunft aussehen wird: „Oh. Statt die Menschheit zu zerstören, macht sich Skynet einfach aus dem Staub.“
Magnahelix ist noch unschlüssig (via Reddit): „Ich weiß nicht, ob das Wall-e, I-Robot oder Skynet ist. Eines ist unterhaltsam. Eines ist bedenklich. Und eines ist irgendwie angsteinflößend.“
Bei dem Experiment soll es darum gegangen sein, herauszufinden, wie KI das Verhalten anderer Maschinen beeinflussen kann. Auch, wenn künstliche Intelligenz in ihrer derzeitigen Form noch sehr weit von tatsächlicher Autonomie entfernt ist, lohnt es sich wohl, sich vorab Gedanken um den Umgang damit zu machen.
So manch einem mögen da die berühmten Robotergesetze des Autors Isaac Asimov in den Sinn kommen. In einem Kontext, in dem Roboter die Fähigkeit haben, zu überzeugen und zu beeinflussen, veranschaulichen diese Gesetzte, wie wichtig es ist, sicherzustellen, dass KI-Systeme so gestaltet werden, dass sie strengen ethischen Grundlagen folgen (via JV Tech).
Auch in anderen Fällen soll künstliche Intelligenz Leute in den Feierabend schicken – allerdings permanent. Immer mehr Menschen fürchten, dass eine KI ihre Arbeit übernehmen könnte. Einige Jobs sollen jedoch sicher sein. Der Erfinder der KI ChatGPT verrät, welche 34 Berufe eine KI niemals ersetzen kann
Der Beitrag „Geht nachhause“ – Ein KI-gesteuerter Roboter überzeugt andere, Feierabend zu machen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.