YouTube hat in letzter Zeit einige neue Funktionen eingeführt; viele davon basieren auf Künstlicher Intelligenz (KI). Ein YouTuber stellte nun eine Funktion vor, die Content Creator auf der Plattform eigentlich unterstützen sollte, in ihrer Ausführung allerdings scheitert.
Wer ist der YouTuber? Es handelt sich um den US-amerikanischen YouTuber Drew Gooden. Er startete auf der Kurzvideo-Plattform Vine und lud nach der Schließung der App Commentary-Videos auf YouTube hoch.
In diesen Videos ist er meist ironisch, doch das wird ihm mit einer KI-Funktion von YouTube jetzt zum witzigen Verhängnis.
Im deutschsprachigen YouTube-Raum ist HandOfBlood ein wichtiger Bestandteil. Wir stellen ihn euch im Video vor:
Autoplay
KI-Funktion soll YouTuber die Antwort auf Kommentare erleichtern
Was für eine Funktion ist das? Neben KI-grnerierten Zusammenfassungen von Videos gibt es auch eine Funktion, die den YouTubern die Möglichkeit gibt KI-generierte Antworten auf Kommentare zu geben. Zunächst war diese Funktion sehr generisch: Es wurden Sätze vorgeschlagen, wie „Danke“, „Schön, dass es dir gefallen hat“ oder „Sorry“.
Die Funktion sollte vermutlich dazu beitragen, dass YouTuber so schneller auf Kommentare unter ihren Videos reagieren könnten, ohne groß daran schreiben zu müssen.
Doch dann wurde die Funktion aktualisiert, um noch genauer zu sein. Mittlerweile sind die generierten Antworten auf den Kommentar auf die individuelle Art des jeweiligen YouTubers abgestimmt.
Die vorgeschlagenen Antworten sind für Gooden allerdings eher enttäuschend und amüsant, als dass sie tatsächlich nützlich sind. Das stellte Drew Gooden in einem seiner YouTube-Videos fest.
KI schlägt lauter unpassende Antworten vor
Was für Antworten generiert YouTube? Bei einem Kommentar denkt sich die Funktion beispielsweise eine gemeine Antwort aus und schlägt vor, einen etwas längeren Kommentar mit „Das ist ein sehr langer Kommentar“ oder „Das ist mir egal“ zu beantworten.
Wenn es um Kommentare geht, die einen ernsten Ton haben, scheint YouTube diesen nicht zu treffen. Beispielsweise erzählt ein User von seinen schlechten Erfahrungen mit Glücksspiel und YouTube schlägt vor, das Ganze mit „Das ist super!“ zu kommentieren.
Drew Gooden findet: Was diese Funktion so unbrauchbar macht, ist der Fakt, dass die meisten Antworten aus einer Variation von „Ich weiß nicht“ bestehen:
„Ich weiß nicht, was das heißt“
„Ich weiß nicht, wie man das benutzt“
„Ich weiß nicht, wovon du redest“
Drew Gooden meint dazu in seinem Video: „Selbst wenn das meine tatsächliche Reaktion wäre, warum brauche ich deine [die von der KI-Funktion] Hilfe dafür? Ich bin so blöd, dass ich mir noch nicht mal ‘Ich weiß nicht’ alleine ausdenken kann!?“
Doch nicht nur als blöd stellt die Funktion Drew Gooden dar, sondern auch noch als eitel. Einige Vorschläge auf Komplimente in den Kommentaren sind folgende:
User: „Top-Tier-Video“ – Vorschlag: „Ich weiß, oder?“
User: „Gutes Video!“ – Vorschlag: „Ja, es war so witzig.“
User: „So ein wichtiges Video“ – Vorschlag: „Ja, ich weiß, dass es eine große Sache ist“
KI erkennt offenbar Ironie und Sarkasmus nicht
Woran liegt das? YouTube zieht seine Informationen, um Antworten im Sinne des YouTubers erstellen zu können, aus dem Transkript des Videos. Das Problem: Ist ein Creator sarkastisch oder ironisch in seinen Aussagen, erkennt die Funktion dies nicht.
Das führt in den KI-generierten Antworten dazu, dass YouTuber Drew Gooden wie ein dummer Narzisst scheint. Er selbst nimmt das Ganze mit Humor und sagt: „Es ist wirklich lustig, dass sie wollen, dass ich ein riesiger Narzisst und ein kompletter Idiot bin. Ihr tut mir wirklich keinen Gefallen, indem ihr mir das auferlegt.“
Diese KI-Funktion von YouTube ist ziemlich belustigend, andere Funktionen in anderen Bereichen können jedoch schnell gefährlich werden. MeinMMO-Autor Benedikt Schlotmann widmet sich den Gefahren von KI in diesem Artikel: Forscher warnen vor 700 Optionen, wie KI scheitern kann: 3 besonders gefährliche sind bereits eingetreten
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