Wildermyth: Console Edition – im Test (PS5)

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Spiel:WildermythPublisher:Auroch DigitalDeveloper:Worlwalker GamesGenre:Strategie-RollenspielGetestet für:PS5Erhältlich für:PS4, PS5, Switch, XOne, XSXUSK:6Erschienen in:12 / 2024

Nachdem sich PC-Spieler schon eine Weile in der Welt von Wildermyth austoben, hat das rundenbasierte Taktik-Rollenspiel mit prozedural generierten Geschichten nun endlich den Sprung auf Konsolen ­geschafft. Aber halt, prozedural generierte Geschichten? Verständlich, wenn Ihr erst mal in Verdacht auf austauschbaren ­Story-Brei die Hände über dem Kopf zusammenschlagt. Doch Wildermyth wird seinen bisherigen Lorbeeren gerecht.

Zum Start einer von sechs vorgefertigten Kampagnen stellt Ihr eine Bande von Helden zusammen, die Ihr in Aussehen, Charakter und Klasse nach Belieben anpasst. Ist Euch nicht danach, an den Hintergrundgeschichten der Protagonisten zu feilen, lassen sie sich auch zufallsbasiert bestimmen. Fest steht: Ihr solltet Interesse an Euren Helden mitbringen, fokussiert sich Wildermyth doch stark auf die Erzählung ihrer gemeinsamen Abenteuer. Die meiste Zeit lest Ihr im nett bebilderten Märchenbuch-Format von ihren Wagnissen und Eskapaden, deren Ausgang Ihr dann in typischer Rundentaktik mitbestimmt. Die Schlachten erfinden das Genre-Rad nicht neu, bereiten aber gerade im späteren Verlauf – wenn Euer Repertoire an Fähigkeiten wächst – durchaus Spaß. Gewonnene Kämpfe belohnen Euch mit Erfahrung, Ausrüstung und Ressourcen, Ihr kennt es.

Auf einer Weltkarte bestimmt Ihr, wohin Euch die Reise zieht. Dabei tun sich immer wieder Möglichkeiten zu abenteuerlichen Episoden auf, die prozedural generiert werden. Entgegen jeder Skepsis entstehen so überraschend einnehmende Geschichten, die Euch Eure Helden ans Herz wachsen lassen. Je nachdem, wie Ihr zudem in manchen Momenten entscheidet, haben Ereignisse Auswirkungen auf die weitere Kampagne – Freunde werden etwa zu Rivalen oder sie verlieben sich. Auch die ­Kämpfe haben weitreichende Konsequenzen: Drohen Kameraden zu sterben, überlasst Ihr sie wahlweise ihrem Schicksal oder tut Euer Bestes, sie zu retten. Allerdings springen Eure Streiter dem Tod dabei nicht ohne permanente Schäden von der Schippe. Wird eine Figur entstellt, kann sich das auf ihren Charakter auswirken – der einst charismatische Tunichtgut verkommt etwa zum ruhigen Einzelgänger, während sich alternde Helden in den Ruhe­stand verabschieden. Das greift alles so stimmig ineinander, dass Ihr das Gefühl habt, Euer ganz eigenes Abenteuer zu erleben. Der Haken: Bei längerer Spielzeit können sich Ereignisse wiederholen – in der Regel sorgen dann aber neue ­Figurenkonstellationen für frischen Wind. In den vorgefertigten Kampagnen stellt eine drei bis fünf Kapitel umspannende Geschichte zudem einen übergeordneten roten Faden sicher.

Meinung

Kevin Pinhao meint: Eingangs bin ich vor allem mit Skepsis in Wildermyth gestartet. Die Aussicht auf prozedural generierte Geschichten in Kombination mit einer rudimentären Optik wusste bei mir zum Einstieg nicht so wirklich die richtigen Knöpfe zu drücken. Die Bedenken waren aber flott verflogen, als ich mich dabei erwischte, wie mir meine Heldentruppe ans Herz wuchs und ich freudig in das nächste Abenteuer startete. Es ist bemerkenswert, wie stimmig die prozedural generierten Elemente in ganz individuellen Kampagnen resultieren. Die rundenbasierten Kämpfe locken Genre-Veteranen kaum hinter dem Ofen hervor, präsentieren sich jedoch als unterhaltsames Klebematerial zwischen den erzählerischen Episoden. Nur mit dem öden Look des Titels konnte ich mich bis zum Ende nicht anfreunden, aber das fällt unter Geschmackssache.

Wertung

neu auf Konsole: Monsterkompendium & lokaler Vierspieler-Koop
verpackt nur für PS5 und Switch

Fesselndes Taktik-Rollenspiel mit beeindruckendem, prozedural generiertem Story-Fokus, aber auch gelegentlich repetitiven Elementen.

Singleplayer84MultiplayerGrafikSound

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