Spielerin will sich mit ihrem ersparten Geld einen Gaming-PC bauen, doch ein Freund sagt: Kauf dir lieber ‘nen Fertig-PC

Eine Spielerin will ihren ersten Gaming-PC bauen, doch ein Freund rät ihr dringend davon ab. Ein Fertig-PC sei die bessere Wahl. Die Spielerin befürchtet, dass fertige PCs deutlich teurer sind. Wie sieht es derzeit überhaupt auf dem Markt aus?

Unser Titelbild ist ein Symbolbild.

Eine Spielerin berichtet auf Reddit, dass sie sich mit ihrem lang ersparten Geld endlich einen Gaming-PC bauen möchte. Sie selbst erzählt, dass sie noch nie einen PC gebaut hat und ihren letzten PC 2021 über Facebook erworben hat. Der sei immerhin vom Verkäufer selbst gebaut gewesen.

Sie erzählte ihre Pläne einem Freund, doch der sagte zu ihr, dass es „dumm“ sei, einen PC selbst zu bauen. Sie solle lieber einen fertigen PC kaufen, wenn sie das Geld zusammen hat. Die Spielerin erklärt, dass die das verunsichert hat: Auf der einen Seite glaubt sie, dass Fertig-PCs viel zu teuer seien und auf der anderen Seite hat sie Angst, dass sie beim Zusammenbau etwas falsch macht oder etwas kaputtgeht.

Ich habe einem Freund erzählt, dass ich mir einen neuen PC bauen werde, sobald ich genug Geld gespart habe. Er sagte mir, ich solle mich für einen vorgefertigten PC entscheiden, aber das will ich nicht wirklich, da sie so teuer sind. Auf der anderen Seite habe ich wirklich Angst, dass ich etwas falsch mache oder etwas kaputtgeht, während ich ihn baue.

Doch hat die Spielerin überhaupt recht? Sind Fertig-PCs so viel teurer, als wenn man selbst bauen würde? Denn die Situation hat sich in den letzten Monaten und Jahren teilweise drastisch verschoben. Auch zugunsten von Fertig-PCs. Wir haben das an einem Beispiel für euch nachgerechnet.

Sind Fertig-PCs wirklich teurer als Selbstbau-PCs?

Was sind Fertig-PCs überhaupt? Sprechen wir heute von fertigen Computern, meinen wir oft nicht die Computer, die ihr hin und wieder beim Aldi um die Ecke kaufen könnt. Denn mittlerweile könnt ihr euch bei spezialisierten Herstellern einen PC aus Komponenten eurer Wahl zusammenstellen, welche dann für euch zusammengebaut werden. Ihr kauft also einen maßgeschneiderten PC und der PC-Bauer nimmt sich eine Gebühr für den Zusammenbau.

Fertige PCs mit festgelegter Hardware könnt ihr aber weiterhin, etwa auf Amazon oder auch bei Aldi kaufen. Doch vor allem auf Amazon werden häufig Fertig-PCs verkauft, die sehr schlechte Hardware bieten.

So sah es in den letzten Jahren aus: Insbesondere während der Corona-Pandemie war Hardware teilweise unbezahlbar: Für eine Grafikkarte musstet ihr teilweise mehr als das Doppelte der offiziellen Preisempfehlung zahlen und PS5-Konsolen waren ständig ausverkauft.

Zu dieser Zeit waren Fertig-PCs eine echte Alternative, denn die PC-Bauer kamen über den Fachhandel ein ganzes Stück günstiger an Grafikkarten. Teilweise führte dieser Preisunterschied dazu, dass Spieler Fertig-PCs kauften, um anschließend die Grafikkarte zu demontieren und weiterzuverkaufen.

Wie sieht es aktuell aus? Mittlerweile liegen die Preise wieder nah beieinander. Als Beispiel haben wir einen Mittelklasse-PC von CSL genommen (via csl-computer.com). Der Verkäufer verlangt 1.199 Euro, aktuell ist er im Angebot und 50 Euro günstiger. Wir orientieren uns aber an der UVP des Herstellers.

Wir haben die Komponenten durchgerechnet, mussten jedoch beim Netzteil, Gehäuse und bei der SSD ähnliche Teile nehmen, da CSL hauseigene Komponenten verbaut, die man nicht im Handel kaufen kann. Die Komponenten und die Marktpreise, die wir über Geizhals kalkuliert haben, findet ihr in folgender Tabelle:

CPURyzen 7 5700X:144 EuroGPUGeForce RTX 4070649 EuroMainboardGigabyte B550 Gaming X V2104 EuroArbeitsspeicher32 GB DDR452 EuroSpeicher (SSD)1 TB M.2-SSDca. 60 EuroNetzteilNetzteil mit 600 Wattca. 80 EuroGehäuseBeQuiet Pure Base 50169,89 EuroGesamtpreis1.159 Euro

Was kosten Fertig-PC und Selbstbau im Vergleich? Kauft man alle Komponenten einzeln, dann würde man für die Hardware 1.159 Euro zahlen müssen. Damit liegt man derzeit knapp unter der UVP des Herstellers CSL.

Die Rechnung zeigt auch, dass der Selbstbau-PC zumindest in diesem Beispiel kaum günstiger ist als der Fertig-PC eines Herstellers. Und beim Hersteller bekommt ihr noch eine Garantie, dass der Rechner wirklich funktioniert. Bei beiden Systemen ist übrigens kein Betriebssystem wie Windows enthalten.

Nicht einkalkulieren können wir spezielle Angebote, die etwa von PC-Bauern oder Einzelhändlern wie Amazon, Mindfactory oder Alternate angeboten werden und dadurch die Preise für Komponenten deutlich sinken lassen können.

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Kollege und MeinMMO-Redakteur Benedict Grothaus ist übrigens auch der Meinung, dass man sich einen Fertig-PC kaufen sollte. Denn der steht dem Selbstbau in fast nichts mehr nach und wäre mittlerweile kaum noch teurer. Seine Meinung lest ihr direkt auf MeinMMO: Ich habe früher PCs selbst gebaut – Heute würde ich das nie wieder machen

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