Junge Menschen kaufen vor allem online ein. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung nur noch verstärkt. Doch sobald junge Menschen ins „richtige“ Geschäft müssen, wird es für viele peinlich oder unangenehm.
Die neuen Erwachsenen sind in ein digitalisiertes Umfeld hineingeboren und haben sich neue Wege für den Kauf von Produkten und Dienstleistungen angeeignet. Die Generation Z gilt als die Generation, die mit dem Handy in der Hand geboren worden ist.
Doch während Online-Shopping kein Problem darstellt, ist es für etliche junge Personen ein echter Albtraum, in ein traditionelles Geschäft zu gehen.
Während viele junge Erwachsene im Alter von 20 und 25 Jahren beginnen, sich mit Aufgaben wie dem Bezahlen von Steuern, dem Tanken oder der Haushaltsführung zu befassen, ist der Gang in ein Geschäft zu einer mühsamen Aufgabe geworden. Offenbar fehlt ihnen das nötige Wissen.
Interaktion und Kommunikation sind schwierig, wenn man vieles nur online kauft und bezahlt
Eine junge Frau berichtet etwa auf Tiktok, dass sie etwa Angst davor hat, in der örtlichen Metzgerei einkaufen zu gehen. Doch anstatt Hohn und Spott melden sich viele Personen in den Kommentaren, die ähnliche Probleme haben:
Sie wissen nicht, wie man sich in einem örtlichen Geschäft verhalten solle, wonach man fragen müsse oder was man dort machen solle. Einige erzählten, wie sie schließlich Produkte wie einen ganzen Lachs oder ein Viertel Chorizo kauften, nur weil sie andere dabei beobachteten:
Beim Fischhändler wusste ich nicht, dass Lachs als ganzes Stück verkauft wird. Ich bestellte einen Lachs, weil ich dachte, es sei ein Kilo, und er gab mir den ganzen Lachs (64 €). Da es mir peinlich war, habe ich nichts gesagt und ihn genommen.
In ähnlicher Weise erzählte eine junge Frau von ihrer Erfahrung in einer spezialisierten Metzgerei, wo sie, als sie 50 Gramm Käse verlangte, nur eine Scheibe erhielt: „Ich bin mit meiner Scheibe Käse gegangen, schweigend und voller Scham“, gestand sie.
Dieses Phänomen zeigt, wie schwierig es für junge Menschen ist, in physischen Geschäften einzukaufen. Eine spanische Bank etwa hat anonym Daten seiner Nutzer ausgewertet (via Caixabankresearch.com). Laut dieser Statistikerledigen über 40 % der 16- bis 29-Jährigen ihr Geld online aus.
Im Vergleich dazu geben Kunden über 65 Jahren weniger als 10 % ihres Gelds für Online-Einkäufe aus. Hinzu kommt, dass unter älteren Menschen mindestens 43 % aus Gründen des Vertrauens und der Sicherheit lieber direkt bei den Marken einkaufen gehen, als online zu bestellen.
Auf ähnliche Ergebnisse kommt auch das Bezahlinstitut Mastercard in einer eigene Studie, die 2022 veröffentlicht wurde:
Junge Menschen schätzen etwa das anonyme Einkaufen, während ältere Menschen daran fast gar nicht interessiert sind.
Beide Personengruppen wollen Geschäfte in der Region unterstützen, die Bereitschaft ist aber unter älteren Menschen noch deutlich ausgeprägter (62 gegenüber 46 %).
Die ältere Altersgruppe (55 Prozent) sieht einen großen Vorteil in der menschlichen Interaktion und dem persönlichen Kontakt beim Einkaufen in Geschäften. Bei den jüngeren Personen sinkt dieser Teil seit Jahren kontinuierlich (40 %).
Eine Sache, die von allen Personen geschätzt wird: Die ständige und dauerhafte Verfügbarkeit und die Möglichkeit, immer und jederzeit bestellen zu können. So sehen 63 Prozent der befragten Verbraucher die stetige Verfügbarkeit des Angebots über Shops und Plattformen im Internet als wesentlichen Vorteil.
Was ist das Problem? Dieser Trend zum Online-Einkauf zeigt ein allgemeines, viel größeres Problem und das ist die fehlende, zwischenmenschliche Kommunikation. Viele junge Menschen, verstärkt durch die Corona-Pandemie, sind es einfach gewohnt, sich über Textnachrichten auszutauschen. Ein Anruf oder Telefonat wird deutlich seltener erledigt, wenn es auch über eine Nachricht erledigt werden kann.
Mehr zur Gen Z: In einer aktuellen Studie einer norwegischen Universität stellen die Forscher fest, dass 40 % der Studenten die Fähigkeit verloren haben, handschriftliche Texte zu verfassen. Auch türkische Professoren machen ähnliche Erfahrungen, mit ihren Studenten, die zur Gen Z gehören: Gen Z verliert eine Fähigkeit, welche die Menschheit seit 5.500 Jahren besitzt
Der Beitrag Die Generation Z hat kein Problem mit dem Online-Einkauf, aber persönlich ins Geschäft zu gehen, ist für Viele ein Albtraum erschien zuerst auf Mein-MMO.de.