Stalking in WoW: So leiden einige und so könnt ihr euch schützen

In MMORPGs wie World of Warcraft gibt es manchmal unschöne Erlebnisse – Stalking gehört dazu. Die Community verrät, wie man dagegen vorgeht.

Cyber-Stalking ist in den letzten Jahren ein immer größeres Problem geworden. Egal, ob in den sozialen Medien oder auch in Videospielen – wenn sich jemand ein Opfer gesucht hat, kann es schwer sein, diese Person wieder loszuwerden. Viele Informationen sind miteinander verbunden und machen es Tätern häufig erschreckend leicht, jemandem nachzustellen – egal ob im realen oder digitalen Umfeld.

Im Subreddit von WoW hat ein Spieler nun davon berichtet, dass er im Spiel permanent von einer anderen Person gestalkt wird. Die Person folgt seinen Charakteren überall hin, beobachtet jeden Schritt oder kontaktiert Freunde und Bekannte des Opfers. Neue Charaktere des Opfers werden schnell ausfindig gemacht und man findet im Spiel keine Ruhe mehr – das permanente Gefühl der unangenehmen Überwachung ist präsent.

Die Antwort eines Game Masters, dass man dabei nicht helfen könnte, war entsprechend niederschmetternd für die Person. Doch zumindest in den Kommentaren unter dem Beitrag gibt es viel Sympathie, Zuspruch, eigene Erlebnisse und auch eine ganze Menge Tipps und Tricks, welche Maßnahmen man unternehmen kann, um aufdringlichen Mitspielerinnen und Mitspielern zu entgehen.

Bald gibt es auch Housing – da hat man hoffentlich Ruhe:

Was kann man gegen Stalking in WoW tun? Auch wenn es keinen perfekten Schutz gibt, hat die Community einige Tipps, wie man sich zumindest ein bisschen Frieden verschaffen kann. Das erfordert allerdings ein wenig Aufwand oder in manchen Fällen sogar Geld. Eine (annähernd) vollständige Liste der Dinge, die man unternehmen kann, um sich weitestgehend zu schützen, verrät der Nutzer Ok-Necessary1396:

Loggt euch auf der Battle.net-Webseite ein, geht zum Menüpunkt „Accounteinstellungen“ und dort auf „Privatsphäre“. Stellt sicher, dass die folgenden Punkte deaktiviert oder auf „privat“ gestellt sind:

Mich Freunden von Freunden vorschlagen

Real ID

Meine Spieldaten mit Community-Entwicklern teilen

Profilsichtbarkeit auf „Nur ich selbst“

Aktiviert bei jedem einzelnen Charakter die Option „Anderen nur charakterspezifische Erfolge anzeigen“.

Sperrt so viele Kampfhaustiere wie möglich in Käfige und entfernt bei allen die persönlichen Namen, wenn ihr welche vergeben habt.

Entfernt Addons mit eingebautem Tracking, wie „Total RP3“ (gerade auf RP-Realms).

Eine kleine Option, die ihr auf jedem Charakter aktivieren solltet.

Dazu kommen noch einige deutlich schmerzlichere Schritte. Das Verlassen der Gilde und das Umbenennen des eigenen Charakters sind wichtig. Ebenso ist es wichtig, den eigenen Charakter vor der Umbenennung zu löschen und einige Tage gelöscht zu lassen, damit er aus der Freundesliste des Stalkers entfernt wird. Aber keine Sorge, man kann Charaktere vollständig wiederherstellen, direkt aus dem Login-Bildschirm heraus.

All diese Schritte bringen zwar keine vollständige Sicherheit, machen es Störenfrieden allerdings deutlich schwieriger, euch noch zu verfolgen und nachzustellen.

Ganz unabhängig von all diesen Optionen ist es wichtig, sich bei Stalking-Vorfällen, auch im vermeintlich unwichtigen Rahmen eines Spiels, Hilfe zu suchen und das mit Leuten zu besprechen, denen man vertraut – sei es im eigenen Freundeskreis, bei der Familie oder bei entsprechenden Hilfsangeboten.

Was kann man noch tun? Weitere Vorschläge aus der Community sind andere drastische Schritte, wie etwa das Wechseln des Realms oder gar der Spielregion – so kann man auch von Europa aus problemlos auf amerikanischen Realms spielen oder umgekehrt.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die eigene Gilde oder Community dazu zu bringen, den entsprechenden Täter kollektiv zu melden. Da bei einer gewissen Anzahl von Meldungen sofort eine temporäre Strafe verhangen wird, hat man dann zumindest ein paar Stunden Ruhe. Hier sollte man sich aber im Klaren darüber sein, dass das „falsche“ Melden von Leuten wiederum Strafen für den eigenen Account nach sich ziehen kann. Doch scheinen einige damit gute Erfahrungen und Erfolg gehabt zu haben.

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Was wird von Blizzard gefordert? Viele in der Community des Spiels sind der Ansicht, dass Blizzard bei solchen Problemen härter durchgreifen muss. Doch selbst wenn die Ausformulierung solcher Regeln in Spielen wie World of Warcraft schwierig ist, sollte es zumindest bessere Methoden geben, die ganz natürlich gegen unliebsame Mitspieler schützen. Einige Forderungen sind:

Charakter-Daten sollten immer nur auf direkten Wunsch einsehbar sein. Externen Plattformen, wie etwa dem offiziellen „Arsenal“, muss man aktiv zustimmen, um dort aufgelistet zu werden.

Freundeslisten sollten sich nur mit gegenseitiger Zustimmung akzeptieren. Man kann einen Charakter dort nur hinzufügen, wenn die entsprechende Person dem zustimmt. Bisher kann man jeden Charakter einfach als „Freund“ hinzufügen – und wird immer informiert, wenn die Person auftaucht.

Allerdings gibt es auch eine Handvoll Kommentare, die ebenfalls von Vorfällen berichten, in denen Blizzard ihnen angeblich geholfen hat. Wenn man selbst davon betroffen ist, scheint es zumindest ratsam zu sein, es mit einem Ticket zumindest zu versuchen.

Auch wenn sich einige sicher über die Thematik wundern mögen, gibt es doch viele, die unter Stalking – auch in Videospielen – leiden und die dadurch die Freude an ihrem Hobby verlieren. Und genau das ist, was Stalker häufig erreichen wollen: Einfluss auf das Leben des Opfers. Egal in welcher Form.

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