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Der Mangakünstler Hiro Mashima hat gerade viele Spieleeisen im Feuer: Im Dezember erscheint das zweite Fairy Tail, 2025 steht Edens Zero an und noch davor gibt sich Farmagia die Ehre. Letzteres hat den unbestreitbaren Vorteil, ein komplett neues Werk statt eine Adaption seiner etablierten Manga- und Anime-Marken zu sein, womit Interessenten auch ohne Vorwissen durchblicken können. Dass Mashimas Charakterdesigns im Vergleich zu etwa den Akira-Toriyama-Schöpfungen eher konventionell ausfallen, kann man durchaus als weiteren positiven Punkt betrachten.
Spielerisch bedient sich Farmagia bei etablierten Konzepten. Einerseits erkundet Ihr meist relativ kleine Areale und haut dort garstigen Kreaturen auf die Rübe. Selbst attackiert Ihr aber nicht, sondern kommandiert eine Horde Monster mit verschiedenen Spezialisierungen. Stellt Euch das wie eine offensivere Abwandlung von Pikmin vor, die flott von der Hand geht. Eure Schergen müsst Ihr derweil auf einer Farm aus Samen züchten: Pflügt den Boden, gießt und düngt die Sprösslinge und erntet die ”Früchte”, auf der Ranch nebenan levelt Ihr dann mit Spezialfutter ihre Werte auf. Dieser Aspekt ist ebenfalls angenehm unkompliziert und nimmt weitaus weniger Zeit ein, hat aber etwas anderes mit den aktiven Ausflügen gemeinsam: Wurden die Grundlagen mal verinnerlicht, fühlt sich das Geschehen zunehmend gleichförmig an. Zwar trefft Ihr im Rahmen der soliden, aber nur leidlich originellen Geschichte auf eine Reihe Charaktere und betreibt nebenher etwas Beziehungspflege, doch wirklich viel mehr Abwechslung kommt damit auch nicht rein.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Das Grundkonzept mit seinen zwei Hälften gefällt mir gut. Der Aufzucht-Aspekt ist nicht zu kompliziert, die Missionen mit Eurer Monsterhorde fallen etwas chaotisch, aber kurzweilig aus. Und dass die Grafik selbst bei viel Action ihre 60 fps sauber hält, sollte lobend erwähnt werden. Aber spätestens in der zweiten Hälfte des Spiels vermisse ich frische Impulse und es wird alles zu einer Art Pflichtarbeit – weniger wäre hier mehr gewesen, weil die solide Story das nur bedingt ausgleichen kann.
Wertung
eingängiges Kampfsystem
über 280 Monstervarianten
Design von Hiro Mashima (”Fairy Tail”)
Unterhaltsame Mischung aus Action-Rollenspiel mit ”Pikmin”-artigen Kämpfen und Monsterzucht, die auf Dauer etwas monoton wird.
Singleplayer73MultiplayerGrafikSound