Der Chef einer Tech-Firma sagt: Er hat 40 Jahre lang 70 Stunden pro Woche gearbeitet und hält das für sinnvoll. Doch die Meinung dürften nicht viele teilen. In vielen Ländern gibt es sogar die Überlegung, die Arbeitszeit zu senken.
In vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, wird darüber gestritten, ob eine 5-Tage-Woche mit 40 Arbeitsstunden noch zeitgemäß ist. In einigen Fällen ist bereits der Fall eingetreten, dass Mitarbeiter bereits heimlich eine 4-Tage-Woche eingeführt haben.
Doch aktuell sind weiterhin 5 Tage mit 40 Stunden die Regel in Deutschland. Jetzt hat sich der Chef einer IT-Firma gemeldet und meint: Er habe Jahrzehnte lang viel härter gearbeitet und fände mehr Arbeitszeit besser.
40 Jahre 70 Stunden pro Woche und teilweise sogar 90 Stunden
Wer spricht da? Narayana Murthy ist der Chef und Gründer der indischen IT-Firma InfoSys. Diese bietet digitalen Services und Beratungsleistungen weltweit an und ist außerdem an der Börse gelistet. Murthy selbst ist verheiratet und hat zwei Kinder. Von einigen wird er auch als “Vater des indischen IT-Sektors” bezeichnet.
Der Gründer erklärte, dass sein Ideal nicht eine verkürzte 35-Stunden-Woche, sondern eine 70-Stunden-Woche sei. Denn so habe er jahrelang selbst gearbeitet. Ein anderer Boss ist übrigens fast gleicher Meinung, denn der Chef verlangt von seinen Mitarbeitern eine 80-Stunden-Woche.
Das sind seine Argumente: Murthy verteidigt seine Idee mit der Behauptung, dass er jahrelang „von 6:20 Uhr morgens bis 8:30 Uhr abends an sechs Tagen in der Woche“ im Büro saß. Er behauptet, dass „jede Nation, die es zu Wohlstand gebracht hat, dies durch harte Arbeit erreicht hat“, und verrät, dass seine Eltern ihm beigebracht haben, dass „der einzige Weg, die Armut zu beenden, darin besteht, sehr, sehr hart zu arbeiten“. So sagt er in einem Gespräch (via jeuxvideo.com):
Ich war um 6.20 Uhr im Büro und verließ es um 20.30 Uhr und arbeitete sechs Tage die Woche.Ich weiß, dass alle Nationen, die es zu Wohlstand gebracht haben, dies durch harte Arbeit getan haben.“
Meine Eltern haben mir schon früh im Leben beigebracht, dass wir nur dann hoffen können, der Armut zu entkommen, wenn wir sehr, sehr hart arbeiten – natürlich unter der Annahme, dass man aus jeder Arbeitsstunde die höchste Produktivität erzielt. Während meines über 40-jährigen Arbeitslebens habe ich 70 Stunden pro Woche gearbeitet.
Er erzählt weiter, dass er „mehr als 40 Jahre“ seines Arbeitslebens „70 Stunden pro Woche“ gearbeitet habe, und jahrelang waren es sogar „90 Stunden pro Woche“. Das sei mit heutigen Arbeitszeiten nicht zu vergleichen.
Der Chef einer anderen Firma wollte die Arbeitszeiten nicht verlängern, sondern deutlich verkürzen: Er wollte für seine Mitarbeiter die 4-Tage-Woche einführen. Daher wollte er herausfinden, wo seine Mitarbeiter ihre Zeit verbringen, damit er diese optimieren konnte. Doch dabei flog eine Mitarbeiterin auf, die nicht nur für ein Unternehmen arbeitete: Eine Firma will die 4-Tage-Woche einführen – Dabei fliegt ein Mitarbeiter auf, der die ganze Zeit zwei Jobs machte
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