Eine US-Behörde hat schwere Vorwürfe gegen das Gacha-Game Genshin Impact erhoben und fordert eine hohe Geldstrafe.
Was sind das für Vorwürfe? Wie die US-amerikanische Bundesbehörde „Federal Trade Commission“ (kurz FTC) bekannt gab, haben die Macher von Genshin Impact einer Zahlung in Höhe von 20 Millionen US-Dollar (etwa 19,5 Millionen Euro) zugestimmt (via ftc.gov). Die FTC ist die Handelskommission der USA.
Außerdem haben sich die Entwickler bereit erklärt, Kinder unter 16 Jahren von Ingame-Käufen ohne elterliche Zustimmung auszuschließen. Die FTC vermeldet: „Das Unternehmen hat gegen ein Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern verstoßen und Kinder und andere Nutzer über die tatsächlichen Kosten von Transaktionen im Spiel und die Chancen auf seltene Preise getäuscht.“
Der Vorwurf der Verletzung der Privatsphäre von Kindern geht auf das Sammeln personenbezogener Daten zurück. HoYoverse sei klar gewesen, dass Kinder unter 13 jahren ihren Service nutzen und trotzdem Daten ohne elterliche Zustimmung gesammelt.
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Weiter kritisiert die FTC die Gacha-Mechaniken des Spiels: „Genshin Impact täuschte Kinder, Jugendliche und andere Spieler, sodass sie Hunderte Dollar für Preise ausgaben, bei denen sie kaum Chancen auf einen Gewinn hatten“.
Das soll sich zukünftig ändern, wenn ein Bundesrichter den geforderten Anordnungen der FTC zustimmt.
Die Anordnungen der FTC verlangen:
Das Zahlen einer Geldstrafe in Höhe von 20 Millionen US-Dollar
Verbot, Kindern unter 16 Jahren den Kauf von Loot-Boxen in ihren Videospielen ohne die ausdrückliche Zustimmung der Eltern zu gestatten;
Verbot des Verkaufs von Loot-Boxen mit virtueller Währung, ohne den Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sie direkt mit echtem Geld zu kaufen;
Verbot der falschen Darstellung von Gewinnchancen, Preisen und Funktionen von Loot-Boxen;
Verpflichtung zur Offenlegung der Quoten von Loot-Boxen und der Wechselkurse für mehrstufige virtuelle Währungen;
Verpflichtung, alle personenbezogenen Daten zu löschen, die zuvor von Kindern unter 13 Jahren erhoben wurden, es sei denn, sie erhalten die Zustimmung der Eltern zur Aufbewahrung dieser Daten; und
Verpflichtung zur Einhaltung des COPPA, einschließlich der Anforderungen an die Benachrichtigung und Zustimmung.
*Coppa = Children’s Online Privacy Protection Act (deutsch: „Gesetz zum Schutz der Privatsphäre von Kindern im Internet“)
Was ist das Problem bei Genshin Impact? Genshin Impact ist ein sogenanntes Gacha-Game. Das heißt, ihr bekommt neue Charaktere und Waffen, indem ihr versucht, diese an einer Art Glücksspiel-Automat zu ziehen. In Genshin Impact heißen die „Gacha-Automaten“ Banner.
Die Spieler des Action-RPGs haben es dabei oft auf die seltenen 5-Sterne-Figuren abgesehen. Die Wahrscheinlichkeit, einen solchen Charakter zu bekommen, ist jedoch sehr gering. Mit ganz viel Pech müsst ihr bis zu 180 Mal ziehen, um den gewünschten Charakter zu bekommen.
Eine Ziehung in Genshin Impact erfordert „Schicksal“, das ihr unter anderem mit der Premium-Währung „Urgestein“ bekommen könnt, die wiederum nur gegen Schöpfungskristalle eingetauscht werden kann, die ihrerseits nur im Shop für Echtgeld erworben werden können.
Das US-amerikanische Justizministerium sei deshalb laut FTC der Auffassung, das System von Genshin Impact sei verwirrend, besonders für Kinder und Jugendliche. Dadurch werde der Geldbetrag verschleiert, den Spieler zum Erhalt eines 5-Sterne-Charakters ausgeben. Mehr zum Gacha-System von Genshin Impact erfahrt ihr hier: Genshin Impact: FAQ zum Gacha-System – Wie Pay2Win ist es wirklich?
Der Beitrag „Genshin Impact täuschte Kinder“ – Behörde erhebt schwere Vorwürfe gegen das Gacha-Game, fordert 20 Mio. Dollar Strafe erschien zuerst auf Mein-MMO.de.