Ihr habt sicherlich schon mal ein Dokument in schwarz-weiß ausdrucken wollen und seid dabei auf die Meldung gestoßen, dass eurem Drucker Farbe fehlt – dabei wolltet ihr doch in schwarz-weiß drucken. Dahinter steckt ein Geheimnis eures Druckers, das wahrscheinlich die wenigsten kennen.
Disclaimer: Das Titelbild ist ein Symbolbild und zeigt einen zufälligen Drucker.
Wie arbeitet eurer Drucker für die Regierung? Viele Farblaserdrucker- oder Kopierer fügen euren gedruckten Seiten einen sogenannten Machine Identification Code hinzu. Das ist eine Art Markierung, mit der euer Farbdrucker identifiziert werden kann.
Der Machine Identification Code wird während des Druckvorgangs mittels gelber Farbe auf das Papier gedruckt. Die Farbdruckermarkierung erscheint dann als kleine gelbe Punkte, die nur etwa einen Zehntel Millimeter groß und mit dem bloßen Auge kaum sichtbar sind.
Das System wurde in den 80er-Jahren in den USA entwickelt, um den Druck von Falschgeld zu unterbinden, ist der Öffentlichkeit aber erst seit 2004 bekannt.
Autoplay
Wird der Code ausgelesen, können verschiedene Informationen gewonnen werden, etwa die Seriennummer des Gerätes oder das Datum und die Uhrzeit des Druckvorgangs. Das kann beispielsweise Strafverfolgungsbehörden dabei helfen, den Ursprung von geleakten, geheimen Dokumenten ausfindig zu machen.
Im Jahr 2017 sei beispielsweise die Whistleblowerin Reality Leigh Winner bei der Weitergabe geheimer Dokumente vom FBI über die Farbdruckermarkierung überführt worden (via nytimes).
Wenn euer Drucker also beim Druck von einem schwarz-weiß-Dokument streikt, weil er angeblich zu wenig Farbe habe, dann liegt das möglicherweise am Machine Identification Code. Es kann gut sein, dass eure gelbe Farbe durch die kleinen Punkte verbraucht wurde.
Hat das für euch irgendwelche Folgen? Nicht wirklich. Natürlich kann anhand der Farbdruckermarkierung die Seriennummer eures Druckers und der Tag des Drucks herausgefunden werden, aber wenn ihr nicht gerade geheime Dokumente leakt, sollte diese Information wohl große keine Relevanz auf euer Leben haben.
Kritiker führen allerdings Bedenken an, dass durch die Farbdruckmarkierung in die Privatsphäre des Nutzers eingegriffen wird, da anhand dessen der Eigentümer eines Druckers und das Druck-Datum herausgefunden werden kann.
Könnt ihr euch vor der Markierung schützen? Wenn ihr großen Wert auf eure Privatsphäre legt und diese auch beim Drucken schützen wollt, gibt es hierfür verschiedene Möglichkeiten. Ihr könntet beispielsweise die ganze Seite gelb drucken, das würde aber jede Menge Toner verbrauchen. Alternativ gibt es eine Software, die euren Drucker mittels zusätzlicher gelber Punkte anonymisiert.
Kurioserweise kommt es auch in der Welt des Gamings immer wieder zur unautorisierten Weitergabe geheimer Militärdokumente – die Community des Spiels War Thunder war bereits des Öfteren in verschiedene Leaks involviert. Beispielsweise als ein Spieler geheime Militärdokumente leakt, weil ihm ein Panzer in dem Free2Play-MMO nicht realistisch genug war.
Der Beitrag Wenn euer Drucker nicht drucken will, dann könnte es daran liegen, dass er heimlich für die Regierung arbeitet erschien zuerst auf Mein-MMO.de.