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Neuling Preston Marlowe in schlechter Gesellschaft: Mit seinen Kumpels Sweetwater, Haggard und Sarge begibt sich das jüngste Mitglied der B-Company lieber auf Goldsuche, als sich um die politischen Hintergründe des Konfliktes zu scheren, der hinter Eurem Solo-Einsatz steht. Es geht gegen die Russen; warum, wann und wo ist nebensächlich. Die ’Acta non verba’-Kampagne setzt vielmehr auf das Erkunden und Zerstören der weitläufigen Levels. Wer aufmerksam alle Häuser – beziehungsweise das, was nach Eurem Besuch noch übrig ist – durchforstet, der findet neben geheimen Waffen auch Koffer voller Gold. Ansonsten besteht Euer Shooter-Alltag in der B-Company aus simplen Aufgaben wie ’Irgendetwas sprengen’ oder langen Wanderungen zum nächsten Checkpoint, die Ihr dank zahlreicher Vehikel verkürzt. Zudem trefft Ihr auf mäßig kluge, dafür aber adleräugige Gegner, die Euch unter Beschuss nehmen, ehe Ihr sie bemerkt. Dann bricht ein audiovisuelles Inferno los, das oft erst endet, wenn um Euch herum nur noch skelettierte Häuser stehen. Aber Vorsicht: Wenige Treffer genügen, und Eure Lebensenergie ist fast weg. Dann wechselt Ihr umständlich per Schultertaste ins Item-Menü, mit einem weiteren Tastendruck setzt Ihr Euch eine Heilinjektion, erst mit der dritten Taste gelangt Ihr ins Waffenmenü zurück und ballert weiter – das ist unnötig kompliziert. Aber: Ihr gewöhnt Euch schnell daran, denn die Gesundmach-Spritzen benötigt Ihr ab dem mittleren Schwierigkeitsgrad fast so oft wie Eure Schießprügel.
Missionen laufen stets gleich ab: Anfangs gibt es lustige Dialoge Eurer Kumpane, dann klappert Ihr mehrere Ziele ab und zerstört sie. Zwischendurch beschützt Ihr einen Panzerkonvoi, ordert Luftangriffe oder brettert mit Booten, Panzern, Hubschraubern und vielem mehr durch die wunderschöne Landschaft. Was alleine mit der Zeit etwas öde wird, entfaltet online sein ganzes Potenzial. Bis zu 24 Spieler bekriegen sich im ’Gold Rush’-Modus: Ein Team verteidigt Golddepots, die der feindliche Trupp zerstören soll – Riesen-Maps mit Vehikeln inklusive.
Meinung
Michael Herde meint: Bad Company ist nicht nur laut und brachial, sondern auch witzig. Zumindest in den Lagebesprechungen rund um die Checkpoints. Dazwischen kracht und rummst es ohne Unterlass: Audiovisuell ist das Spiel eine Wucht, Tearing nehme ich für die stabile Bildrate in Kauf. Das ewige Heilen geht mir aber auf die Nerven und das Missionsdesign hätte mehr Pepp vertragen: Ihr hangelt Euch von einem Checkpoint zum nächsten, während Ihr einfältig-aggressive Schießbudentypen abknallt, die Ihr meist erst durchs Mündungsfeuer bemerkt. Die Levels sind riesig und es locken viele Vehikel. Trotz gelegentlicher Variationen verläuft die Action etwas monoton, das Experimentieren mit dem Zerstörungsfeature tröstet darüber hinweg. Und wer es online spielt, sollte eine ordentliche Portion Können mitbringen!
Wertung
weitgehend zerstörbare Umgebung
nur eine Online-Spielvariante
zahlreiche Fahr- und Fluggeräte
etliche geheime Waffen enthalten
Gold-Edition mit Making-of, Strategie- tipps und 5 Extrawaffen
Hervorragend inszenierter Krawall-Shooter mit Witz, der Solisten gut unterhält und im Mehrspieler-Modus zur Höchstform aufläuft.
Singleplayer85MultiplayerGrafikSound
