Superhelden aus Marvel und DC helfen mit ihren Fähigkeiten. Manchmal wurden sie damit geboren, haben die Kraft versehentlich bekommen oder nutzen dafür komplexe Technologie. Ein Physiker erklärt in einem Video, wie realistisch einige Szenen aus den Filmen eigentlich sind.
Um was für ein Video geht es? Auf ihrem YouTube-Kanal Insider lädt der Business-Insider regelmäßig Experten ein, um ihnen diverse Film- und Serien-Szenen zu präsentieren. Die Experten erklären dann, wie realistisch oder fachlich gut eine Darstellung ist. Das haben sie beispielsweise mit der Action aus John Wick gemacht.
In einem YouTube-Video über Marvel-Filme von 2019 erklärt der Physik-Professor Jim Kakalios, wie realistisch einige Szenen aus dem Superhelden-Kino eigentlich sind. Er selbst ist Comicbuch-Fan und hat sogar ein ganzes Buch (Physik der Superhelden) zu dem Thema geschrieben.
In dem Video beschäftigt er sich unter anderem mit dem ersten Iron Man:
Autoplay
Der Anzug von Iron Man hat 2 Probleme
Was sagt Kakalios zum Anzug von Iron Man? Einen Teil des Videos beschäftigt sich der Experte mit dem Anzug von Iron Man aus dem ersten Film des Helden. Die Gold-Titan-Legierung, die Tony Stark später benutzt, um das Vereisungsproblem zu lösen, findet er nicht sonderlich realistisch. Die würde in unserer Welt hauptsächlich in der Zahnmedizin benutzt werden.
Den Großteil von Tonys Technik gibt es aber tatsächlich in unserer Welt, bis auf eine Ausnahme. Er benennt Exoskelette, Beschichtungen und Raketenstiefel. Das große Problem aber ist die Energiezufuhr. In Iron Man liefert sein kleiner Reaktor im Herzen die Energie von 3 Atomkraftwerken.
In der Größe ist das aktuell aber unmöglich. Grundsätzlich würde der Anzug aber funktionieren, solange man ein riesiges und langes Kabel hat, das den Anzug dauerhaft mit Strom versorgt.
Eine weitere, ziemlich realistische Sache ist laut Kakalios aber, dass Tony für seine Angriffe und seine Stiefel nie einen Knopf drückt. Durch seinen Helm kann Tony nur durch seine Gedanken Aktionen ausführen. Kakalios erklärt, dass es Universitäten gibt, die Helme entwickeln, die Gedanken verstärken und an ein anderes Gerät senden können. Er gibt dem Anzug eine Wertung von 9 von 10.
Noch mehr Szenen-Analysen seht ihr hier:
Eine Szene aus Spider-Man ist realistischer als man denkt
Wie sieht es mit anderen Szenen aus? Im Video reagiert Kakalios noch auf andere Szenen aus dem Marvel-Universum. Eine davon stammt aus Ant-Man. Von dem ist er nicht so begeistert. Er kritisiert vor allem, dass nie richtig erklärt wird, wie sich die Größe von Atomen ändert, wenn Ant-Man größer oder kleiner wird.
Eine Szene, die überraschenderweise als ziemlich realistisch gewertet wird, stammt aus Spider-Man 2. In einem ikonischen Moment rettet der Held aus der Nachbarschaft einen Zug, indem er ihn mit seiner Kraft und seinen Netzen zum Stoppen bringt. Dieser Szene gibt er eine 8 von 10.
Er berechnet, wie stark die Zugfestigkeit von Spider-Mans Netzen sein muss, damit diese nicht reißen. Er kommt auf einen Wert von 1.000 Megapascal (der Wert für die Zugfestigkeit). Echte Spinnen können laut Kakalios eine Zugfestigkeit von 1.200 Megapascal erreichen. Der Industrieanzeiger gab 2005 einen Wert von 1.100 Megapascal an.
Im ersten Avengers-Film gibt es eine Szene, in welcher der eigentlich schwächere Captain America einen Hammerschlag von Thor mit seinem Schild blockt und den Gott damit wegschleudert. Auch diese Szene bewertet der Physiker ziemlich positiv.
Davon abgesehen, dass Vibranium nicht existiert, funktioniert der Schild mit den Eigenschaften ziemlich realistisch. Er merkt an, dass die Comics plausibler sind, weil dort der Schild aus Stahl und Vibranium besteht, wodurch er mehrere Eigenschaften hat. Der Schlag von Thor kann er abblocken, weil das Vibranium im Schild die Energie absorbiert und in Licht umwandelt. Vibranium ist ein perfektes sonolumineszierendes Material.
So unwirklich und übermenschlich viele Szenen und Kämpfe in Superhelden aussehen, so realistisch kann man es darstellen, zumindest, wenn in den Filmen genug erklärt wird. Dafür gibt es eben auch Berater, die sich mit solchen Themen auskennen.
Kakalios selbst war Berater für Filme wie The Amazing Spider-Man oder Watchmen. Auch historische Filme und Serien können und sollen für viele Fans möglichst akkurat sein. Serien wie Game of Thrones oder The Witcher bewertete ein Experte für Schwertkampf: Experte für Schwertkampf erklärt, wie gut Henry Cavill als Witcher eigentlich kämpft
Der Beitrag Physiker erklärt, wie realistisch Marvel-Filme eigentlich sind erschien zuerst auf Mein-MMO.de.