Ich wurde nach 6 Jahren wieder zu Pokémon GO überredet, so lief mein erster Tag

Community-Lead Mary findet Handyspiele und Rausgehen eigentlich doof. Jetzt wurde sie dank Pokémon GO und ihrer besseren Hälfte aber doch dazu bewegt, beidem nochmal eine Chance zu geben.

Ich bin großer Pokémon-Fan. Meine Mama erzählt mir heute noch genervt, dass sie mir damals den Dialog jedes NPC in der blauen Edition vorlesen musste, weil ich noch nicht lesen, aber schon Pokémon spielen konnte. 

Diese Liebe hat sich mein ganzes Leben lang gehalten und flammte 2016 mit dem Release von Pokémon GO nochmal so richtig auf. Der Hype um die App riss mich damals voll mit, sodass ich den ganzen Tag über den Uni-Campus rannte. Klar, als Studentin hatte ich auch ordentlich Zeit dafür.

Irgendwann war aber ein wenig die Luft raus und mit meinem Wechsel ins Arbeitsleben 2018 kam ich dann einfach immer weniger zum Spielen, sodass ich 2019 komplett aufhörte.

Bis jetzt.

Rausgehen ist doof, Pokémon mit meinem Partner fangen aber die Mühe wert

Dieses Mal war keine neue App oder irgendein Update schuld, sondern meine bessere Hälfte. Wir sind seit geraumer Zeit wieder den Sammelkarten von Pokémon verfallen und seitdem breitet sich die Taschenmonster-Liebe flächenbrandmäßig in unseren Herzen und Hobbys aus. 

Ich dachte eigentlich, dass es beim Spielen der alten Editionen und dem Häkeln von Pokémon bleibt. Aber wie so oft im Leben kommt es anders, als man denkt. Und nach dem dritten „Spielst du mit mir Pokémon GO?“ meines Partners wollte ich auch nicht mehr Nein sagen.

Ich kann mich selten dazu überreden, nach meinen meist stressigen Arbeitstagen noch freiwillig vor die Tür zu bewegen. Gerade im Winter, wo eisige Winde jeden Quadratzentimeter freie Fläche in der dicken Kleidung finden und das Gehen auf dem Asphalt öfter mal zur Rutschpartie wird, setze ich mich lieber mit Katze und Buch ins Bett. Aber was tut man nicht alles, um Zeit mit seinem Partner zu verbringen?

Außerdem sollen Spaziergänge gut für die mentale und physische Gesundheit sein. Und wenn ich dabei noch was Besseres zu tun habe, als planlos in der Gegend herumzulaufen, um auf meiner Smartwatch genug Schritte zusammenzukriegen, will ich dem Ganzen eine Chance geben.

Ich will doch nur Pokémon fangen …

Durch einen Geistesblitz und die Passwort-Zurücksetzen-Funktion bekam ich sogar wieder Zugriff auf meinen alten Account in Pokémon GO. Rückblickend betrachtet hätte ich wohl besser einen neuen anfangen sollen, denn überall ploppen Infofenster und irgendwelche Hinweise auf, die ich genervt wegklickte. So viel kann sich gar nicht verändert haben.

Tja, Pustekuchen. 

„Lass uns mal da vorn das Arktos versuchen“, schlug mein Partner vor. Klar, kein Ding. Aber wo soll der Eisvogel denn sein? Verwirrt suchte ich nach dem Wo-ist-Walter-Prinzip meine Karte ab. Erfolglos.

Erst, als wir direkt vor so einem komischen lila Gebilde auf der virtuellen Karte standen, wurde uns klar: Ich sehe Arktos gar nicht. Das komische Ding konnte ich zwar anklicken, da war aber einfach … nichts. Ein überflogener Tooltipp auf dem Bildschirm erzählte mir dabei irgendwas von Max Pokémon und Partikeln, die ich einsammeln musste.

Dann also kein Eisvogel.

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Raid-Carry

Wir zogen weiter durch die Innenstadt und verbanden das Praktische mit dem Nützlichen: Nach dem neuen und überall ausverkauften Pokémon Sammelkartenset zu suchen. Das ging so lange gut, bis wir den Eingang eines Kaufhauses betraten.

„Oh schau mal, die haben da so ‘ne schweineteure Tasche von Hermés ausgestellt. Wusstest du…“, fing ich an mit meinem unnützen Tiktok-Wissen. Doch mein Freund hörte mir nicht zu.

Stattdessen kam von ihm nur ein „Da sind Leute im Raid! Die können uns carrien!“, während er sich auf dem Absatz umdrehte, das Geschäft verließ und die Straße entlang spurtete.

Milde irritiert folgte ich ihm und betete, wir müssen uns nicht mit fremden Menschen unterhalten. Aktuell lief nämlich ein Deoxys-Raid, für den sowohl er als auch ich heillos unterlevelt waren. Das legendäre Pokémon musste uns nur anschauen und schon schwanden die KP meines 1780-Punkte-Gengars.

Der Vorteil an der Großstadt ist aber eben, dass sich in Windeseile 13 Leute zusammenfinden, wovon einer das Viech mit nur 2 Schlägen auf die Bretter schickte. Man muss eben nur schnell genug – also binnen zwei Minuten – am Raid sein. Den Sprint schafften wir und sackten so Deoxys einfach ein. Unverdient? Vielleicht. Aber ich nehme, was ich kriegen kann.

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Hat doch Spaß gemacht – oder? Ja.

Nach etwa zwei Stunden und diversen „Ah, lösch nicht deine ganzen alten Pokémon“ und „Gib deine Münzen nicht für Klamotten aus, die brauchst du für den größeren Beutel und eine größere Pokémon Box!“ waren wir wieder zu Hause. 

Mir war kalt, ich hatte ein Level-Up gemacht und viele Sachen in Pokémon GO verstand ich noch immer nicht. Für das Arktos (was ich mittlerweile sehen konnte!) fehlten mir immer noch die MP und in meinen Feldforschungen konnte ich so viele Belohnungen einsacken, dass ich schon nach vier Sekunden den Überblick verlor.

„Das hat Spaß gemacht, oder?“, fragte mich mein Partner mit leiser Hoffnung in der Stimme.

Ich wollte erst ein grummeliges „Ja, war okay“ von mir geben, schaute dann aber in sein von der Kälte leicht gerötetes und glückliches Gesicht.

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Wenn ihr ehrlich zu mir war, hatte mir der Ausflug tatsächlich Spaß gemacht. Von Freude über „oh schau mal, da ist ein Karnimani!“ bis hin zu der Erkenntnis, dass dieses Rausgehen wirklich gut für Körper und Geist ist, ging es mir wesentlich besser, als wenn ich zu Hause geblieben wäre. Dass ich auch noch eine fantastische Zeit mit dem Menschen verbracht habe, der mir am wichtigsten ist, ist ebenfalls ein toller Bonus.

„Ja. War es!“, antworte ich also ehrlich. „Können wir gerne nochmal machen.“ Vorher sollte ich mir aber einige Guides und Erklärungen durchlesen. Ein Glück kenne ich da eine fantastische Seite, die dafür alles hat, was ich brauche.

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