Plunderstorm in WoW holt das Schlechteste aus mir hervor

MeinMMO-Dämon Cortyn versinkt im Plunderstorm von World of Warcraft. Und das lockt richtig fieses Verhalten hervor.

Der Plunderstorm-Modus ist in World of Warcraft gerade aktiv und gilt in der Community als umstritten. Während ein Teil der Spielerschaft mit dem Modus nichts anfangen kann und einfach froh ist, wenn man alle Belohnungen erfarmt hat, sehnt sich eine andere Gruppe nach immer mehr Loot und kann quasi nicht genug von dem Battle Royale bekommen.

Ich gehöre zur zweiten Gruppe. Ich hatte mir nicht nur zum Start des Modus eine Woche Urlaub genommen (auch wenn das eher Zufall war), ich spiele auch seit vielen Tagen noch immer, obwohl es gar keine neuen Belohnungen mehr für mich gibt; einfach so, weil ich so viel Spaß daran habe.

Doch Plunderstorm sorgt für einige Begleiterscheinungen, die meinen inneren Dämon zu befeuern scheinen. Denn der Spielmodus holt mitunter das Schlechteste und Böseste in mir hervor.

Wenn zwei sich streiten, freue vor allem ich mich

Ich würde mich durchaus als „gut“ im Plunderstorm-Modus bezeichnen, zumindest, was meine Überlebensfähigkeit angeht. Unter den letzten 6 bin ich im Grunde immer – mit Ausnahme von unglücklichen Vorfällen, in denen man zeitgleich mit einer anderen Person auf der Karte einschlägt und er die beiden Zauber erreicht, bevor ich das tun kann. Wenn die ersten 10 Sekunden ohne katastrophalen Vorfall ablaufen, bin ich ziemlich sicher im „Endgame“.

Das ist jetzt nicht irgendein angeborenes, verstecktes Talent, sondern einfach das Ergebnis von sehr, sehr viel Übung. Ich hab den Modus beim ersten Mal schon ohne Unterlass gespielt und relativ schnell für mich begriffen: Cortyn, du gewinnst nicht, wenn du besonders ehrenhaft spielst. Du gewinnst, wenn du das alte Sprichwort „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“ beherzigst.

Duelle gilt es in den meisten Fällen zu vermeiden. Viel besser ist es, wenn man sich zwei Kämpfenden nähert und die beiden einfach gemeinsam erledigt. Doppelte Beute, halber Aufwand.

Das ist nicht ehrenhaft. Das ist wunderbares „Abstauben“ und in einem „Jeder gegen Jeden“ einfach genau das Richtige. Deshalb mag ich den Solo-Modus auch lieber als den Duo-Modus. Ich muss mich zum einen nicht auf einen Partner verlassen und zum anderen weiß ich, dass bei Einmischung sofort Panik bei allen Beteiligten ausbricht und keine koordinierte Reaktion kommt.

Dazu kommt dieser Hauch von Arroganz, der sich bei mir durchsetzt, sobald ich mir sicher bin, ein schönes Setup aus Fähigkeiten zu haben. Denn dann versuche ich in bester Comedy-Manier, die Fähigkeit des Tarn-Busches maximal offensichtlich zu benutzen.

Da gucken selbst die Auftraggeber skeptisch, wenn Cortyn mal wieder Leute grillt.

Der Busch ist eine Fähigkeit, mit dem der eigene Charakter sich als Busch verkleidet. Er ist dann quasi nicht mehr zu erkennen, da er wie ein Busch aussieht und auch keine Namensplakette mehr besitzt.

In der passenden Umgebung ist so ein Busch nur schwer von den tatsächlichen Sträuchern des Arathihochlands zu unterscheiden. Wenn man will, kann man sich als Busch aber auch mitten auf die Straße, ein Dach oder ein Lagerfeuer setzen, um im Grunde der ganzen Welt zu sagen: Hier bin ich. Bemerkt mich doch!

Rache für ein „Cringe“ – Da bin ich nachtragend

Mein bisher befriedigendstes Erlebnis begann mit einer ziemlichen Schmach. Ich war unter den letzten 3 Lebenden und wollte mich – wie so oft – erst im finalen Kampf einmischen, wenn ich ziemlich sicher beide töten kann.

Das schlug fehl. Ich hab so ziemlich jede Fähigkeit falsch abgefeuert, mich sogar mit dem Stealth-Sprung in den Sturm geschmissen und bin dem Sieger dann auch noch in die Flammenaxt gerannt. Nicht ganz zu Unrecht tippt der danach noch „Cringe“ in den Sagen-Kanal. Hatte ich mir verdient.

Doch den Namen hatte ich mir gemerkt. Man trifft sich immer zweimal im Leben. Oder im Plunderstorm.

So kam es dann auch und das schon früher als erwartet. Nur knapp eine Stunde später sah ich den Spieler in der gleichen Lobby wieder und wusste, dass es nur ein Ziel gibt: Rache.

Ich habe mich aus Kämpfen rausgehalten, die ganze Zeit den Chat im Auge behalten (um zu sehen, falls er schon stirbt) und letztlich kam es dann besser als ich mir vorstellen konnte. Als ich ihn traf, war er noch Level 6, während ich bereits auf Stufe 9 angekommen war. Ich hatte ihn bereits beobachtet und wusste, dass er als Support-Fähigkeiten die Fallen und den Frostkreis hat – also nichts, mit dem er sich schnell bewegen konnte.

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Er wusste, dass er den Kampf vermutlich gar nicht gewinnen kann und wollte das Problem einfach aussitzen, indem er immer wieder um ein Haus herumlief. Ich ließ mich darauf ein, lief absichtlich in seine Frost-Effekte, um eine lange Verfolgungsjagd zu erzeugen – bis der Sturm kam und drohte, uns beide zu verschlucken.

Erst jetzt benutzte ich meine Fähigkeiten alle. Mit den Stachelfallen hielt ich ihn vor dem kleinen Haus fest, mit dem Windvogel schubste ich ihn ins Haus. Und als er wieder rauskommen wollte, schoss ich noch die Arkankugel hinterher, um ihn gleich wieder festzusetzen, als die Hütte vom Sturm verschluckt wurde.

Ich hatte noch Zeit für ein /Lächeln. Das hat sich ungeheuer gut angefühlt. Ein bisschen böse – aber auch sehr, sehr gut. Manchmal bin ich eben ein kleines bisschen nachtragend. Das kann man cringe finden. Mir hat’s Spaß gemacht. Fast so sehr, wie meine PvP-Erfahrungen mit einer Angel.

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